DCF77 Mainflingen: drei von elf Antennenmasten gesprengt (Technik)
Der Langwellensender DCF77 in Mainflingen (Raum Frankfurt) verbreitet im Umkreis von 2000 Kilometern für Funkuhren hochgenaue Zeitzeichensignale auf 77,5 kHz. Bislang hatte der Sender elf ca. 200 Meter hohe Funkmasten, am 15. November 2025 wurden drei davon gesprengt.
Drei der Masten sind nun Geschichte. Binnen weniger Sekunden brachte ein Fachunternehmen sie kontrolliert zu Fall. Dafür war in Zellhausen ein Absperrradius eingerichtet worden. Feuerwehr, Polizei, das Technische Hilfswerk und ein Sicherheitsdienst sicherten die Aktion. Vor der Sprengung sorgten die Einsatzkräfte dafür, dass sich keine Tiere im Bereich der Masten befanden. Danach gaben feste Warnsignale den Ablauf vor. Die Masten waren über mehrere Stahlseile gesichert. Diese wurden so gelöst, dass die Türme in die geplante Richtung kippten.
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Bild: Google Earth
Nach Angaben der Betreiberfirma wurden die drei Masten gesprengt, weil sie nicht mehr benötigt wurden. Alle elf Sendemasten senden seit 1959 ein Langwellensignal, das heute nur noch für das Zeitzeichensignal zum Betrieb von Funkuhren gebraucht wird. Die abgeschalteten Masten waren schon länger außer Betrieb. Der aktuelle Dienst läuft weiter über die acht verbleibenden Masten.
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Als die Anlage noch Radiosignale gesendet habe, sei es in einigen Zellhäuser Haushalten zu Anomalien gekommen: „Wir konnten Radio aus unseren Heizkörpern hören“, erinnert sich eine Zuschauerin. „Und als Kind funktionierten meine CD-Player nie“. Andere Bewohner berichten, dass das Radiosignal sich auch auf die Telefone ausgewirkt habe: Statt eines Freizeichens habe man damals am Telefon das Radio hören können, erinnert sich Michael Jordan. (Quelle)
Hintergrund
Sorgen Funkmasten in Mainflingen für Probleme bei Autotechnik?
Der Zeitsender DCF77 in Mainflingen
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –