2. BUND-Umweltsymposium ohne sichtbare Resonanz (Allgemein)
Zum diesjährigen Ringelpiez vom BUND, Verband Baubiologie (VB) und Leerwerkstatt der Baubiologen (IBN) stellt Prof. Dr. Wilfried Kühling eine BUND-Studie vor. Titel: Schützt Kinder vor Mobilfunkstrahlung!
Nachdem, was als Präsentation von dieser sogenannten Studie bekannt wurde, ist das keine Studie, sondern Herr Kühling hat seine Lernfortschritte auf dem Gebiet Mobilfunk dokumentiert und lässt die Welt daran teilhaben – egal ob diese das will oder nicht. Wie verquert die Sicht von Herrn Kühling auf die Grenzwerte ist zeigt seine technische Fragestellung, die Emission einer Basisstation (Fernfeld) ins Nahfeld (Handy) zu extrapolieren, um dann kühn zu schlussfolgern, der BTS-Grenzwerte würde bei Handys erheblich überschritten . Mich erinnert dies an schwierige Fragen aus Kindermund, etwa warum Wasser nass ist. Was will man darauf schon Kluges antworten.
Dass es an dieser dilettantischen Präsentation gelegen hat glaube ich zwar nicht, doch haben die Medien diesmal die Veranstaltung, die sich selbst zu den "bundesweit führenden Veranstaltungen auf dem Gebiet der Risikotechnologien" sieht, gnadenlos ignoriert. Google News meldet zum Suchbegriff "BUND-Umweltsymposium" 0 Treffer. Das hat es bislang noch nicht gegeben, das muss ziemlich weh tun. Und auch sonst ist die Resonanz im www so schwach, dass sich die Veranstalter fragen müssen, ob sie ihrem verkappten "Mobilfunksymposium" nicht doch besser endgültig Lebewohl sagen wollen, solange dies noch mit einem Rest von Würde möglich ist. Möglicherweise hat es sich inzwischen herumgesprochen, dass der BUND in Sachen "Elektrosmog" nur pseudowissenschaftliche Äcker pflügt und seine belanglose Stimme daher getrost überhört werden darf. Das plötzliche Getue um "die Kinder" halte ich für den scheinheiligen Versuch des BUND, Muttis und Vatis, Opas und Omas sowie Tanten und Onkels zu mobilisieren, um verlorenes Terrain wieder wett zu machen. Sorgen um Kinder erkenne ich an, wenn echte Experten ohne Eigeninteresse sie wecken. Wenn hingegen selbsternannte Experten aus abgelegenen Fachbereichen trommeln und lediglich selektiv das kolportieren, was ihnen gefällt, sehe ich keinen Anlass zu Sorge, sondern zu Kritik an einer penetranten Mischung aus Selbstgefälligkeit und unerträglicher Gewissheit.
Auch der alte Abraham Lincoln rät den Veranstaltern zum Einpacken: Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit; aber alle Leute allezeit zum Narren halten kann man nicht. Der gemeuchelte ehemalige US-Präsident hatte noch mehr kluge Sprüche drauf.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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