WLAN Exposition an Schulen (Allgemein)

Kuddel, Freitag, 13.01.2017, 19:31 (vor 2873 Tagen) @ Dr. Ratto

Eine Überschreitung von SAR Grenzwerten mit WLAN Geräten (2,4GHz) , welche nach europäischer Norm (EN300328) zertifiziert sind, ist praktisch unmöglich.
Die EN300328 spezifiziert eine maximale EIRP von 100mW. Die der Antenne zugeführte Leistung liegt in der Regel mindestens Faktor 2 darunter (50mW) aufgrund des immer vorhandenen "Antennengewinns", welcher (lustigerweise) eine Reduzierung der abgestrahlten Leistung erzwingt, wenn das EIRP Limit eingehalten werden soll.
Weitere 30% der zugeführten Leistung werden in Wärme innerhalb der Antenne umgesetzt (Antennenwirkungsgrad).
Das WLAN kann aus technischen Gründen maximal 90% Sendezeit erreichen.
Bleiben also "worst-worst case" 32mW real abgestrahlte Leistung.

Selbst wenn man (rein hypothetisch) diese Leistung zu 100% in ein 10 gramm Gewebe-Voxel einbringen könnte, wäre das erzielbare SAR maximal 3,2Watt/kG.
Es ist aber praktisch nicht möglich, denn dazu müßte die Antenne direkt "im" Gewebe stecken. In der Praxis wird die Antenne immer einen Abstand von etlichen Millimetern zum Gewebe haben, wodurch weit mehr als die Hälfte der Leistung in die Luft "entweichen" kann und sich dort rapide über die Fläche (der gedachten Kugel um die Antenne) "verdünnt".
Einzig beim 5GHZ WLAN (bis zu 1 Watt EIRP nach EN301893) muss man sich mehr Gedanken machen. Diese Leistungs-Obergrenze wird aber "praktisch" insbesondere bei mobilen Geräten nur zu 10..20% ausgeschöpft, aus Rücksicht auf Akkulaufzeit, Geräteerwärmung und Kosten. So dass die SAR auch bei 5GHz WLAN Produkten in der Regel kein Thema ist.
Die 1Watt EIRP Grenze wird eigentlich nur von stationären Oberklassegeräten ausgeschöpft, die nicht nahe am Körper betrieben werden.

K


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