Prof. Adlkofer & Prof. Richter: Vorsicht Glatteis! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 30.12.2011, 22:47 (vor 4714 Tagen)

In <Heft 5> der Broschürenreihe der sogenannten Kompetenzinitiative (KOI) geht es in Kapitel 11 um das IZgMF-Forum. Der Titel zeigt, wo die Glocken hängen: Die Indienstnahme eines diffamierfreudigen Mobilfunk-Forums macht die Kampagne gegen die REFLEX-Ergebnisse endgültig zur Schlammschlacht

Autoren dieses Kapitels sind der emeritierte Literaturprofessor Karl Richter und der ehemalige Tabakforscher Prof. Franz Adlkofer. Auch der Rechtsstreit zwischen dem IZgMF und Prof. Adlkofer, der mit "Reflex" bestenfalls indirekt etwas zu tun hat, wird in den Text mit eingewoben. Es ist müßig, die Behauptungen und Unterstellungen der beiden Autoren Satz für Satz zu zerpflücken, dafür schmerzen die Sticheleien einer sogenannten Kompetenzinitiative zu wenig, zumal der Text ohnehin nur ein Wiederverwertung dessen ist, was die KOI zuvor schon verbreitet hat.

Die folgende Textpassage ist jedoch eine Ausnahme, denn damit ziehen die Autoren einen Außenstehenden in ihre phantastische Story mit hinein. Die ansonsten eher harmlosen und zuweilen aus meiner Sicht auch amüsanten Unterstellungen Adlkofers und Richters verdichten sich in der Passage auf Seite 24 zu einer handfesten Unwahrheit:

"Angesichts solcher Ziele fügt es sich gut, dass scheinbar ganz zufällig just zu dieser Zeit ein Schreiber ins IZgMF-Forum eintritt, der als fanatischer Tabakgegner bekannt ist und Prof. Adlkofer seit nahezu zwei Jahrzehnten verfolgt: Günther Krause von der Nichtraucherinitiative Deutschland (NID). Eigenem Bekunden zufolge hat er sich aus Angst vor der Zigarettenindustrie im IZgMF-Forum den Tarnnamen sektor3 zugelegt. Von nun an bilden Prof. Lerchl, Spatenpauli und sektor3 ein Trio, das mit verteilten Rollen, aber in konzertierter Aktion, an der Demontage von Prof. Adlkofer arbeitet."

Es ist beängstigend zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit Adlkofer und Richter in einem Kapitel, in dem sie anderen "Diffamierfreudigkeit" vorwerfen, selber die Unwahrheit schreiben. Die beiden Akademiker sind sich ihrer Kombinationsgabe so sicher, dass sie ihre Denunziation, Günter Krause sei "sektor3", uneingeschränkt als Tatsachenbehauptung vorbringen, ohne auch nur leise Zweifel anzumelden. Dies ist auch bevorzugte Schreibpraxis unseres Ex-Teilnehmers "wuff", der ebenfalls nicht differenzieren mochte zwischen persönlicher Meinung und erwiesener Tatsache. Da Ermahnungen nicht wirkten wurde "wuff" im Dezember 2009 insbesondere wegen seiner manipulativen Schreibweise aus diesem Forum ausgeschlossen. Dass er jetzt in dem Heft 5 als Zeuge der Anklage auftreten darf, ist in Anbetracht der Umstände grotesk, mehr aber ist es aufschlussreich.

Also, noch einmal zum mitschreiben: Die Professoren Karl Richter und Franz Adlkofer behaupten in dem oben angeführten Zitat blanken Stuss. Sie geben dort ihre persönliche Meinung als erwiesene Tatsache aus. Das Ergebnis ist eine Falschaussage, denn Günther Krause ist nicht "sektor3".

Würden Adlkofer und Richter NID-Chef Krause wissentlich fälschlich mit "sektor3" gleichsetzen, ihre Falschaussage wäre eine Lüge. Diesen Nachweis zu erbringen wird nicht möglich sein. Die Falschaussage könnte dagegen den "echten" Günther Krause auf den Plan rufen, der aller Voraussicht nach noch gar nichts davon weiß, was ihm da in Heft 5 von der "Kompetenzinitiative" ans Zeug geflickt wird. Doch der Mann ist kein Klosterschüler, sondern wehrhaft. Die Falschaussage der beiden Mobilfunkgegner könnte also durchaus noch ein Nachspiel haben, das 2012 angepfiffen wird und in dem es darum ginge, mit welchen Belegen die Professoren ihre Behauptung stützen können und wer von den beiden denn nun genau für die fragliche Passage die Verantwortung übernimmt.

Ich stelle dieses Posting nicht in froher Erwartung auf das Nachspiel ein, sondern weil ich das angegriffene Zitat als schönes Beispiel dafür sehe, wie unseriös die "Kompetenzinitiative" arbeitet, wenn sie persönliche Meinungen dem Leser als erwiesene Tatsachen andreht. Das ist manipulativ bis auf die Knochen und das lehne ich ab. Journalistisch gilt das Verwischen von Fakt/Meinung sowieso vielerorts als "Todsünde", wobei ein Literaturprofessor von Journalismus möglicherweise ebenso wenig Ahnung haben darf wie ein Elektromechaniker. Wie mir einer meiner Söhne jedoch soeben bestätigte, steht das Differenzieren zwischen Fakt und Meinung sogar bei Realschülern schon auf dem Lehrplan, womit der Tadel auch den Mittelschüler "wuff" erreicht, auf den Prof. Adlkofer anscheinend große Stücke hält.

[Nachtrag 31.12.2011: Reaktion von Herrn Krause]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
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