Pseudodebatte: W-Lan an Schulen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 23.01.2017, 23:56 (vor 2862 Tagen)

Das Gezeter um W-Lan an Schulen ist eine irrationale Pseudodebatte, wie dieser Strang hier mit einer Vielzahl von Sachargumenten herausgearbeitet hat. Man könnte nun abwinken, die Debatte als Werk von ein paar Spinnern abtun und zur Tagesordnung übergehen. Doch so leicht sollen die Spinner aus meiner Sicht nicht davonkommen. Denn sie blockieren in den Schulen Kapazität zur Lösung echter Probleme, indem sie ein erfundenes Problem mit pseudowissenschaftlichem Hintergrund in Lehrerkonferenzen einbringen und dort objektiv unbegründete Ängste schüren. Diesen Schaden zu beheben kostet Schulen Kraft und Energie, die z.B. in Baden-Württemberg besser in die Drogenprävention investiert wird. Wenngleich in dem verlinkten Spiegel-Interview der Suchtforscher Theo Baumgärtner die Aufregung über kiffende Schüler auch relativiert, so sind Drogen an Schulen immerhin ein reales Problem. W-Lan an Schulen ist kein reales Problem, sondern ein Scheinproblem, das von selbsternannten Experten, Querulanten und verantwortungslosen Mobilfunkgegnern in Schulen getragen wird. Vordergründig "zum Schutz der Kinder", hintergründig zur unverschämt banalen Selbstbefriedigung.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schule, Schaden, Selbstbefriedigung, WLan, Digitalisierung, Pseudodebatte

Pseudodebatte: W-Lan an Schulen

diagnose:falsch, Mittwoch, 25.01.2017, 19:12 (vor 2860 Tagen) @ H. Lamarr

Stimme ich voll und ganz zu. Die Energien sollten dringend in andere Projekte investiert werden. Mit der Drogenproblematik sollte man jedoch sensibel verfahren. Auch hier scheint es "Messungenauigkeiten" und "Alarmmeldungen" zu geben. Interview Spiegel Online

Die Diagnosefunker versuchen allerdings alles, um die Diskussion über WLAN an Schulen am Laufen zu halten. Die Verbände, allen voran der PhV, haben sich leider vor den Karren von DF spannen lassen. Bei der GEW ist die Lage differenzierter, ich sehe das Papier der Beruflichen durchaus um Differenzierung bemüht. Wie fast überall hängt es an einzelnen und wenigen Personen. Bin dem Forum dankbar, dass hier auf sachliche Fragen, sachliche Antworten gegeben werden. 10 Jahre Gegenwind für die MF-Gegner. Oder habe ich falsch gezählt?

--
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare. - Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr)

Einer ist keiner? Denkste!

H. Lamarr @, München, Samstag, 28.01.2017, 14:01 (vor 2857 Tagen) @ diagnose:falsch

Wie fast überall hängt es an einzelnen und wenigen Personen.

An der richtigen Stelle genügt schon einer, um die Welt auf den Kopf zu stellen, das jüngste Beispiel kennen wir alle. In der "Mobilfunkdebatte" ist es ähnlich, meist bilden maximal drei Personen einen Infektionsherd, der zehn, 20 oder auch mal mehr Mitläufer infiziert. Glücklicherweise konnten Mobilfunkgegner sich hierzulande bislang nur auf kommunaler Politebene festsetzen, in Österreich ist mit Alexander van der Bellen allerdings erstmals ein Politiker mit Anti-Mobilfunk-Vergangenheit in ein hohes Amt gewählt worden. Dass van der Bellen dort seine "Jugendsünde" weiter verfolgt, halte ich jedoch für sehr unwahrscheinlich. Auch die Grünen in BW waren in der Opposition einst auf Anti-Mobilfunk-Kurs, seitdem auch sie im Ländle etwas zu sagen haben, hat sich dies grundlegend geändert.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wutbürger, Netzwerk, Mitläufer, Multiplikator

W-Lan: Teile der Schulfamilie schweben in Angst

H. Lamarr @, München, Samstag, 28.01.2017, 14:57 (vor 2857 Tagen) @ diagnose:falsch

Die Verbände, allen voran der PhV, haben sich leider vor den Karren von DF spannen lassen.

Ja, doch wie kommt das? PhV-Funktionäre sind bestimmt keine Experten in Sachen Funk, sich von den mMn leicht widerlegbaren Pseudoexperten des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk ins Bockshorn jagen zu lassen, zeigt mir indes ein befremdliches Maß an Offenheit für schräge Außenseitermeinungen. So gestrickt sollte der PhV womöglich auch zustimmen, wenn Standorte von Schulneubauten künftig von der Begehung der Grundstücke durch Wünschelrutengänger abhängig gemacht werden. Das Gedöns um W-Lan an Schulen unterscheidet sich in Nichts vom Glauben an schädliche Wasseradern und an "Verwerfungen" im Untergrund. Wer für alles offen ist, heißt es, kann aber nicht ganz dicht sein :-).

Was meinen Sie, wie kann man denn den PhV auf den Pfad der Tugend und weg vom Aberglauben zurück zu nachvollziehbaren Beschlüssen führen? Oder eine Etage tiefer angesetzt: Wie kommt der PhV überhaupt dazu, sich mit einem Verein wie Diagnose-Funk einzulassen, wer hat hier mit Vitamin B Steigbügel bereit gehalten? Dort müsst mMn der Hebel (Brecheisen) gezielt angesetzt werden.

Von den Philologenverbänden scheint indes hauptsächlich der Landesverband Baden-Württemberg auf die schiefe Bahn geraten zu sein, was die Sicht auf Funkwellen in Schulen angeht. Dabei kennt dieser Verband das IZgMF durchaus, wie die Links in dem PDF zeigen.

Der Bundesverband DPhV hat indes eine ganz andere, eine unverkrampfte Meinung zu Funk:

2006 – Philologenverband: Debatte über Handyverbot ist "weltfremd": Der Deutsche Philologenverband (DPhV) hält die Debatte um ein Handyverbot an Schulen im Zusammenhang mit Gewaltvideos als praxisfern. Eine solche Forderung sei nicht durchsetzbar, sagte Verbandsvorsitzender Heinz-Peter Meidinger heute in Berlin. Wenn jedes Medium, mit dem Missbrauch betrieben werden könne, verboten würde, dann müssten auch sämtliche Computer abgeschafft und alle schulischen Internetanschlüsse gekappt werden.

2016 – DPhV fordert Ausweitung der Digitalisierungsoffensive: Abschließend machte der Verbandschef [Heinz-Peter Meidinger, DPhV-Chef; Anm. spatenpauli] darauf aufmerksam, dass eine WLAN-Anbindung von Schulen in nicht wenigen Fällen nicht daran scheitere, dass es an der Finanzierung hapere, sondern weil sich Teile der Schulfamilie wegen der befürchteten Strahlenbelastung dagegen entschieden. Das mag man bedauern, daran werde aber auch die Digitalisierungsoffensive nichts ändern können.

Aus meiner Sicht ist der Herr Meidinger da allerdings zu passiv, wenn er achselzuckend Teile seiner Schulfamilie der gezielten Desinformation durch organisierte Mobilfunkgegner kampflos preisgibt. Meine Erfahrung ist: Unter Blinden ist der Einäugige König, nur deshalb können die Pseudoexperten von Diagnose-Funk ausnahmslos bei fachlichen Laien punkten, niemals aber bei echten Experten. Und wenn schon ein paar Freiwillige hier im Forum imstande sind, den Stuss zu widerlegen, den Diagnose-Funker öffentlich gegenüber Laien vortragen (Beispiele), dann sollte es Herrn Meidinger nicht allzu schwer fallen, ein fachlich qualifiziertes Positionspapier des DPhV zu Funk an Schulen in Auftrag zu geben und sich gegen die alberne "Loch-Ness-Debatte" zu verwahren, die immer dann aufbrandet, wenn Laien von Pseudoexperten unwidersprochen "aufgeklärt" werden. Da könnte Verbandschef Meidinger den Schulleitern, die sich mit solchen Pseudodebatten abrackern müssen, ja mal eine Handreichung zukommen lassen, die das Zerrbild wieder zurecht rückt. An belastbaren Fakten herrscht ja wahrlich kein Mangel.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Handyverbot, Instrumentalisiert, Philologenverband, Pseudodebatte

Teile der Schulfamilie und die Angst aus dem Altpapier

Trebron, Samstag, 28.01.2017, 18:57 (vor 2857 Tagen) @ H. Lamarr

Das DPhV-Positionspapier ist vom März 2013.
http://www.phv-bw.de/Veroeffentlichung/Publikationen/GBW_2013_03/doc/08H-WLAN-PhVpositionen.pdf

Das ist Altpapier. Begründungen:
- Die Quellen-Links gehen z.T. nicht mehr ;-).
- Die aufgeführten Quellen sind z.T. zehn und mehr Jahre alt.
Die Empfehlung des Bayerischen Landtags vom 22. März 2007, als Bsp., wurde hier im von diagnose:falsch eröffneten thread
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=63344
bereits auf die bayerische Schul-Wirklichkeit von 2016 ge-updatet:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/internet-wlan-ausbau-an-muenchens-schulen-kommt-kaum-voran-1.3136086

Mag ja sein, dass sich der traditionsreiche Philologen-Verband nicht gerade als die Speerspitze des pädagogischen, technischen und gesellschaftlichen Fortschritts versteht. Dass er sich damals für seine Quellen bei d:f und beim Umwelt-Institut München bedient hat, ist auch kein Ruhmesblatt. Ihm seine Position von 2013 (mit noch viel älteren Quellen) vorzuhalten, ist heute aber eher nicht nötig. Auch Philologen lesen Zeitung und im Netz und sind vom Prinzip her lernfähig ;-). Unseriös sind allerdings Leute, die mit Altpapier auf Dummenfang gehen … Aber von solchen Anläufen ist dieses Forum ja mehr als voll ;-).

Tags:
GBW

Altpapierbetrachtungen

H. Lamarr @, München, Sonntag, 29.01.2017, 16:11 (vor 2856 Tagen) @ Trebron

Das DPhV-Positionspapier ist vom März 2013.

Das Datum stimmt, die Quelle ist aber nicht der Dachverband (DPhV), sondern der BW-Landesverband der Philologen.

http://www.phv-bw.de/Veroeffentlichung/Publikationen/GBW_2013_03/doc/08H-WLAN-PhVpositionen.pdf

Das ist Altpapier.

Hmmm. Kann ich dann auch das Grundgesetz verheizen, ist ja bald immerhin 70 Jahre alt? ;-)

Begründungen:
[...]

Mag ja sein, dass sich der traditionsreiche Philologen-Verband nicht gerade als die Speerspitze des pädagogischen, technischen und gesellschaftlichen Fortschritts versteht. Dass er sich damals für seine Quellen bei d:f und beim Umwelt-Institut München bedient hat, ist auch kein Ruhmesblatt. Ihm seine Position von 2013 (mit noch viel älteren Quellen) vorzuhalten, ist heute aber eher nicht nötig. Auch Philologen lesen Zeitung und im Netz und sind vom Prinzip her lernfähig ;-). Unseriös sind allerdings Leute, die mit Altpapier auf Dummenfang gehen … Aber von solchen Anläufen ist dieses Forum ja mehr als voll ;-).

Einspruch, Euer Ehren. Es gibt keinerlei Hinweise, dass der BW-Landesverband von seinem noch nicht einmal vier Jahre alten EMF-Positionspapier abgerückt ist, geschweige, dass er sich davon distanziert. Vielmehr wird das Papier unverändert zum Download angeboten. Und Ende 2015 hat der Verband diesem Altpapier noch Frischpapier hinzugefügt, indem er Peter Hensinger Gelegenheit gab, seinen Stuss im Verbandsblatt Gymnasium (Ausgabe 11/12 2015) zu verbreiten. Dies sieht nun für mich gar nicht nach Läuterung der Funktionäre in BW aus, eher nach der Verfestigung eines Irrglaubens.

Wobei die BW-Philologen keineswegs die einzigen schwarzen Schäfchen sind, im November 2014 zeigten sich die Bayerischen Philologen in Bezug auf W-Lan ebenfalls wenig einsichtig und vermutlich gibt es noch weitere Philologenzweige, denen unter EMF die Blätter welken.

Die Funktionäre machen es sich mMn zu leicht, ein bisschen im www herumzustochern und dann eine feste Ja-Aber-Meinung zu haben, die weder Fisch noch Fleisch ist. Vermutlich glauben die Verfasser dieser Position, sie hätten es besonders gut gemacht, indem sie der Meinung A die Gegenmeinung B gegenüberstellten. Hört sich nach Ausgewogenheit an, doch zu so einer Position kann man beim Thema EMF nur kommen, wenn man wahllos recherchiert, sich auch aus trüben Quellen bedient und vor allem einem falschen Paritätsverständnis erliegt (siehe <hier> elementare Schwäche des Frye-Standards).

Ist es nicht beunruhigend, dass ein Anti-Mobilfunk-Verein wie Diagnose-Funk mit einem Astrologen als Geschäftsführer, mit einem Baubiologen, einem Drucker und einem Schreiner im Vorstand auf die Meinung von Philologen zu Funkrisiken Einfluss nehmen kann? Reicht es denn schon, den Einäugigen unter Blinden zu geben? Offenbar ist es so, denn "die Philologen" ist schließlich eine unzulässige Verkürzung der Wirklichkeit. Nicht "die Philologen" werden von Diagnose-Funk für dumm verkauft, sondern nur ganz wenige Funktionäre, etwa der Verantwortliche der Zeitschrift "Gymnasium", der dort den Hensinger reingelassen und damit mMn seine "Aufsichtspflicht" als Chefredakteur verletzt hat, die Außenseitermeinung eines von sich selbst überzeugten Dilettanten ohne jeden Widerspruch zuzulassen.

Doch wie konnte dies passieren? Hätte ich als schnöder Ingenieur der Nachrichtentechnik einen Beitrag bei "Gymnasium" eingereicht, wäre der vermutlich abgelehnt worden, da könnte ja jeder daherkommen. Hensinger aber konnte auf Vitamin B verweisen, immerhin war seine Ehefrau vor dem Ruhestand Lehrerin gewesen und ich könnte mir gut vorstellen, diese Priese Stallgeruch war nicht unbedeutend, die PhV-Funktionäre im Ländle mit dem pseudowissenschaftlichen Gedankengut von Diagnose-Funk erfolgreich zu infizieren. Klar, diese Einschätzung ist spekulativ, andererseits ist – mit allem Respekt – kein Philologenverband den Stuttgarter Desinformaten so auf den Leim gegangen wie der baden-württembergische und die Begehrlichkeiten von Diagnose-Funk, sich den Anti-Mobilfunk-Nachwuchs (auch) in Schulen zu sichern, sind ihnen ja hinreichend bekannt.

Dass die Desinformation nicht nur bei einigen Funktionären auf fruchtbaren Boden fällt, sondern – wenn der Faktor Angst (um Kinder) hinzukommt – auch bei Selbständigen, zeigt die Hamburger Pädagogin Dr. Inken Plöhn mit Ihrer Website Kein Funk am Gym. Die Frau saugt den Stuss von Diagnose-Funk unreflektiert 1:1 auf und betätigt sich als Multiplikator. Dass sie sich selbst instrumentalisiert begreift sie nicht, so wie meine Frau und ich dies nicht begriffen haben als wir 2002 von einem Tag auf den anderen in die Anti-Mobilfunk-Szene hineinplumsten und prompt so reagierten, wie das auf dilettantische www-Recherchen perfekt abgestimmte "(Des-)Informationsprogramm" der Szene dies vorsah.

"Kein Funk am Gym" ruht seit 2017 in Unfrieden

H. Lamarr @, München, Sonntag, 05.12.2021, 00:59 (vor 1086 Tagen) @ H. Lamarr

Dass die Desinformation nicht nur bei einigen Funktionären auf fruchtbaren Boden fällt, sondern – wenn der Faktor Angst (um Kinder) hinzukommt – auch bei Selbständigen, zeigt die Hamburger Pädagogin Dr. Inken Plöhn mit Ihrer Website Kein Funk am Gym.

Frau Plöhn hat den "Durchlauferhitzer" Mobilfunkdebatte 2017 vollständig passiert und ist wieder auf Normaltemperatur. Erkennbar an ihrer Website, die 2017 in einen Dornröschenschlaf gefallen ist. Zu der Einsicht, dass sie mit ihrer Website irrationale Ängste schürt und deshalb Schaden anrichtet, ist die Pädagogin leider nicht gekommen, – noch nicht. Denn die Site ist weiterhin am Netz. Mutmaßlich deshalb, weil in so einem Webauftritt viel Arbeit steckt, die niemand gerne mit einem Knopfdruck selbst in Schutt und Asche legen möchte. Es ist mMn eine Frage der Zivilcourage, einen Irrtum einzugestehen und zur Schadensbegrenzung die ohnehin tote Website aufzugeben, bevor sich unerträglicher Verwesungsgeruch breitmacht wie bei diesem Negativbeispiel aus Augsburg.

Vorschlag zur Güte: Wenn sich Inhaber verstorbener Websites von der Leiche nicht trennen können, wäre es ein sozialverträglicher Kompromiss, die Sites nicht dem Erdboden gleich zu machen, sondern nur vom Netz zu nehmen. Wie dies technisch geht wissen die Hoster. Sollte sich in zehn, 20 oder 50 Jahren wider Erwarten herausstellen, die Inhaber haben mit ihrer Risikoeinschätzung doch Recht gehabt, ließen sich die Leichen mühelos zu neuem triumphalen Leben erwecken :-).

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Game over, Durchlauferhitzer, Zivilcourage, Hamburg

"Kein Funk am Gym" schickt Besucher ins Verderben

H. Lamarr @, München, Freitag, 05.07.2024, 01:26 (vor 143 Tagen) @ H. Lamarr

Frau Plöhn hat den "Durchlauferhitzer" Mobilfunkdebatte 2017 vollständig passiert und ist wieder auf Normaltemperatur. Erkennbar an ihrer Website, die 2017 in einen Dornröschenschlaf gefallen ist. Zu der Einsicht, dass sie mit ihrer Website irrationale Ängste schürt und deshalb Schaden anrichtet, ist die Pädagogin leider nicht gekommen, – noch nicht. Denn die Site ist weiterhin am Netz. Mutmaßlich deshalb, weil in so einem Webauftritt viel Arbeit steckt, die niemand gerne mit einem Knopfdruck selbst in Schutt und Asche legen möchte. Es ist mMn eine Frage der Zivilcourage, einen Irrtum einzugestehen und zur Schadensbegrenzung die ohnehin tote Website aufzugeben, bevor sich unerträglicher Verwesungsgeruch breitmacht wie bei diesem Negativbeispiel aus Augsburg.

Vorschlag zur Güte: Wenn sich Inhaber verstorbener Websites von der Leiche nicht trennen können, wäre es ein sozialverträglicher Kompromiss, die Sites nicht dem Erdboden gleich zu machen, sondern nur vom Netz zu nehmen. Wie dies technisch geht wissen die Hoster. Sollte sich in zehn, 20 oder 50 Jahren wider Erwarten herausstellen, die Inhaber haben mit ihrer Risikoeinschätzung doch Recht gehabt, ließen sich die Leichen mühelos zu neuem triumphalen Leben erwecken :-).

Frau Plöhn hat sich leider anders entschieden und folgendes Feigenblatt auf die Leitseite ihres vergilbenden Webauftritts geklebt:

Liebe Besucher,

die Elterninitiative hat sich aufgelöst und diese Website wird seit dem 27. Dezember 2017 nicht mehr weiter betrieben. Sie bleibt als Archiv bestehen.

Aktuelles erfahren Sie über andere unabhängige Links ...

Die dann sichtbare Linkliste nennt mehrheitlich Sites von Mobilfunkgegnern!

Aus meiner Sicht ist dies eine ausgesprochen schlechte Lösung

Begründung: Selbst ist Frau Plöhn einschließlich der Elterninitiative anscheinend aus der Anti-Mobilfunk-Szene ausgetreten oder sie ist ins Lager der passiven Mobilfunkgegner gewechselt. Jedenfalls ist sie nicht mehr bereit, Zeit und Mühe in die Pflege ihrer Website zu investieren.

Beides kann man ihr nicht zum Vorwurf machen, sie wird schon Beweggründe für ihren Entschluss haben.

Die unsägliche Linkliste aber mache ich ihr zum Vorwurf. Denn damit verkuppelt sie arglose Websurfer mit derselben Szene, auf die sie selbst einmal hereingefallen ist. Auf dass die Arglosen ohne Umwege zu strammen Mobilfunkgegnern finden mögen. Sich selbst vornehm zurückzuziehen und dafür andere den unqualifizierten Einflüsterungen der Szene auszusetzen, ist mMn gesellschaftlich verantwortungsloses Handeln. Denn an den allermeisten Linkzielen von Frau Plöhn lauert Desinformation auf arglose Besucher, oh Pardon – "unabhängige Desinformation". Gäbe es auch nur eine einzige Website von seriösen oder wenigstens anständigen Mobilfunkgegnern, könnte sie von mir aus gerne darauf verlinken, so eine Site suche ich aber seit mehr als 20 Jahren vergeblich ...

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Die Pille der Erkenntnis

KlaKla, Samstag, 06.07.2024, 07:23 (vor 142 Tagen) @ H. Lamarr

Panikmacher mit materiellen/immateriellen Interessen instrumentalisieren Laien für ihre Zwecke. Die angedrohten Befürchtungen treten nicht ein, die Panikmacher stecken fest in Behauptungen und Unterstellungen. Außerhalb ihrer Blase werden sie nicht wahrgenommen und anerkannt.

Verwandte Threads

16. Juni 2024 – 7. Welttag der "Elektrosensibilität"
Wie unabhängig sind Mobilfunk kritische Vereine
Alte Männer und der Ex-Tabaklobbyist in der Bubble
Adlkofer, Franz Xaver - aus Sicht eines Autors von golem.de

--
Meine Meinungsäußerung

Philologenverband in BW desinformiert Schulfamilie

H. Lamarr @, München, Sonntag, 29.01.2017, 17:02 (vor 2856 Tagen) @ Trebron

Das DPhV-Positionspapier ist vom März 2013.
http://www.phv-bw.de/Veroeffentlichung/Publikationen/GBW_2013_03/doc/08H-WLAN-PhVpositionen.pdf

Jetzt haben wir den Salat!

In seinem Positionspapier lässt der BW-Philologenverband verlauten:

Schließlich hat der Europarat im Mai 2011 empfohlen, WLAN-Systeme in Klassenzimmern und Schulen zu verbieten.

Diese Behauptung ist ohne Wenn & Aber falsch, denn genau dies hat der Europarat nicht empfohlen, in epischer Länge begründet nachzulesen <hier>.

Quelle dieser Falschinformation ist Diagnose-Funk, womit ein weiteres Mosaiksteinchen gefunden wurde, von wo der Verband seine "Position" über W-Lan an Schulen diskret importiert hat. Sich in so einer nicht ganz unwichtigen Angelegenheit ohne Not dem Einfluss von fachlichen Laien zu unterwerfen, statt nach kompetenter Gegenmeinung Ausschau zu halten – hätte ich es jetzt nicht selbst erlebt, ich würde es nicht für möglich halten :no:.

Wäre ich Politiker, würde ich den Hauptverantwortlichen für dieses unqualifizierte Positionspapier zum Rücktritt auffordern, das Papier schadet der Reputation des Verbandes.

Hintergrund
Diagnose-Funk lässt Falschmeldung unberichtigt

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Philologenverband, GBW

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum