Filmfestival nimmt dubiose Impfdoku aus Programm (Allgemein)
H. Lamarr , München, Mittwoch, 30.03.2016, 01:23 (vor 3162 Tagen)
Oscar-Preisträger und Filmfestgründer Robert De Niro (72) hat einen umstrittenen Dokumentarfilm über Impfungen und Autismus aus dem Programm des Tribeca-Filmfests gestrichen. Nach Beratungen mit der Festival-Leitung und Wissenschaftlern sei er zu dem Schluss gekommen, den Film "Vaxxed" nicht zu zeigen, teilte De Niro mit. Bedenken bezüglich einiger Inhalte hätten zu der Entscheidung geführt, hieß es am Samstag auf der Facebook-Seite des Festivals. ... mehr
Kommentar: Auch Elektrosmoggegner schleichen sich auf leisen Sohlen in Filmfestivals, um dort ihre Desinformation von Ahnungslosen prämieren zu lassen. Zuletzt mit diesem Werk. Bislang erkannte leider noch keine Festivalleitung, dass sie mit solchen Filmen für dumm verkauft und mit kommerziellen Absichten instrumentalisiert wird. Der Film "Thank you for Calling" wäre ein guter Testkandidat gewesen, nach der heftigen Kritik an diesem Anti-Mobilfunk-Streifen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Filmemacher Klaus Scheidsteger damit bei einem Festival erfolgreich vorstellig wird. Sein Film gehört aus meiner Sicht nicht ins Kino, sondern in Journalistenschulen: als Musterbeispiel für Desinformation.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Desinformation, Manipulation, Journalisten, Filmfestival, Autismus, Scheidsteger, Calling, Auftragsarbeit, Journalistenschule, gestrichten
Mit »Aufklärungsfilmen« die öffentliche Meinung modellieren
H. Lamarr , München, Sonntag, 24.04.2016, 11:25 (vor 3137 Tagen) @ H. Lamarr
Oscar-Preisträger und Filmfestgründer Robert De Niro (72) hat einen umstrittenen Dokumentarfilm über Impfungen und Autismus aus dem Programm des Tribeca-Filmfests gestrichen.
Der Vorfall wurde in "Der Spiegel", Heft 15/2016 unter der Dachzeile "Scharlatane" thematisiert. Das Nachrichtenmagazin befragte Cornelia Betsch, 37, Psychologin an der Universität Erfurt, über den Film "Vaxxed" des britischen Impfgegners Andrew Wakefield, der nach Protesten wieder aus dem Programm des New Yorker Tribeca-Filmfestivals genommen wurde. Das Interview macht einmal mehr deutlich: Professionelle Panikmacher, egal ob Impfgegner oder Mobilfunkgegner, greifen stets auf dieselben Tricks zurück. Kennt man diese, ist man vor den Desinformanten, die zunehmend mit "Aufklärungsfilmen" in die Medien und ins Kino drängen, weitgehend sicher.
SPIEGEL: 1998 wollte Wakefield zeigen, dass die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln zu Autismus führen kann. Doch seine Studie enthielt Fälschungen. Warum glauben trotzdem so viele Menschen daran?
Betsch: Solche Mythen halten sich leider hartnäckig. Die Medien haben zwar korrekt berichtet, dass die Studie zurückgezogen werden musste und dass Wakefield seine Zulassung als Arzt verlor — dennoch ist es ihm gelungen, Misstrauen zu schüren.
SPIEGEL: Nun bringt Wakefield seine Theorie im Film wieder ins Gespräch. Welche Folgen hat das?
Betsch: Der Film wird mit großer Wahrscheinlichkeit Schaden anrichten. Nach 1998 ist die Impfquote in England auf bis zu 80 Prozent gesunken — was dazu führte, dass allein die Masernfälle zeitweise auf fast 2000 pro Jahr anstiegen. Es dauerte fast 15 Jahre, bis sich die Impfquote wieder einigermaßen normalisierte.
SPIEGEL: Wie kann jemand nach der betrügerischen Vorgeschichte dem Film noch Glauben schenken?
Betsch: „Vaxxed“ setzt auf die bewährten Methoden der Impfgegner. In dem Film sind viele leidende Kinder zu sehen, dem Zuschauer wird massiv Angst gemacht. Dazu treten selbsternannte Experten auf. Wer uninformiert ist, kann sich dieser Propaganda nur schwer entziehen.
SPIEGEL: Der Film versucht, den zeitlichen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Auftreten von Autismus als ursächlich darzustellen.
Betsch: Das ist ein beliebter Trick. Meist ist ein zeitlicher Zusammenhang aber reiner Zufall. Es gibt zum Beispiel eine Korrelation zwischen der Zahl der Menschen, die in einem Schwimmbad ertrinken, und der Zahl der Filme, in denen Nicolas Cage mitspielt. Nun zu behaupten, das eine habe mit dem anderen zu tun, ist genauso abwegig wie zu sagen, Impfungen würden Autismus auslösen. (vh)
Hintergrund
Thank you for Calling: Scheidsteger/Carlo-Connection
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Scharlatanerie, Desinformation, Autismus, Verhalten, Gruppenzwang, Wahrscheinlichkeit, Verhaltensänderung, Impfung, Wakefield, Aufklärungsfilme
Kinofilm »Smolensk« will Geschichte umschreiben
H. Lamarr , München, Samstag, 10.09.2016, 23:25 (vor 2997 Tagen) @ H. Lamarr
Mit einem Kinofilme wollen konservative Kreise Polens jetzt die Geschichte umschreiben:
2010 kam ein Großteil der nationalkonservativen Elite Polens bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Der polnische Regisseur Krauze widmete sich der Thematik nun im Kinofilm "Smolensk". Das Ergebnis: plumpe Propaganda, die an kommunistische Zeiten erinnert. mehr ...
Kommentar: Die methodischen Parallelen zu "Thank you for Calling" sind verblüffend.
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Nach "Vaxxed" ist vor "Vaxxed": die nächste "Impf-Doku"
H. Lamarr , München, Montag, 01.05.2017, 13:12 (vor 2765 Tagen) @ H. Lamarr
Der Vorfall wurde in "Der Spiegel", Heft 15/2016 unter der Dachzeile "Scharlatane" thematisiert. Das Nachrichtenmagazin befragte Cornelia Betsch, 37, Psychologin an der Universität Erfurt, über den Film "Vaxxed" des britischen Impfgegners Andrew Wakefield, der nach Protesten wieder aus dem Programm des New Yorker Tribeca-Filmfestivals genommen wurde.
Mit einer neuen Dokumentation versuchen Impfgegner verlorenes Terrain wettzumachen.
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Impfgegner, Wakefield
Aufklärungsfilm »Eingeimpft« in der Kritik
Gast, Freitag, 24.08.2018, 00:44 (vor 2285 Tagen) @ H. Lamarr
Das Kind impfen lassen oder nicht? Der Film "Eingeimpft" will Paare darüber aufklären. Doch statt zu helfen, säe er unnötig Zweifel, sagt die Psychologin Cornelia Betsch im Interview mit Zeit online.
Aufklärungsfilm »Eingeimpft« in der Kritik
Gast, Freitag, 31.08.2018, 23:48 (vor 2277 Tagen) @ Gast
Das Kind impfen lassen oder nicht? Der Film "Eingeimpft" will Paare darüber aufklären. Doch statt zu helfen, säe er unnötig Zweifel, sagt die Psychologin Cornelia Betsch im Interview mit Zeit online.
Der Film "Eingeimpft" wirkt auf den ersten Blick nett und ehrlich, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Tatsächlich aber sät er unnötig Zweifel und bestärkt damit Impfgegner. Warum die Vorsorge richtig ist. mehr ...
Aufklärungsfilm »Eingeimpft« in der Kritik
H. Lamarr , München, Mittwoch, 12.09.2018, 11:41 (vor 2266 Tagen) @ Gast
Im Dokumentarfilm "Eingeimpft" kommt ein Forscher zu Wort, der Erstaunliches berichtet: Manche Impfstoffe stärken demnach die Körperabwehr insgesamt, andere schaden. Was ist da dran? weiter ...
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Filmfestivals im Visier von Spindoktoren
H. Lamarr , München, Freitag, 09.09.2016, 17:13 (vor 2998 Tagen) @ H. Lamarr
Oscar-Preisträger und Filmfestgründer Robert De Niro (72) hat einen umstrittenen Dokumentarfilm über Impfungen und Autismus aus dem Programm des Tribeca-Filmfests gestrichen.
Auszug aus Süddeutsche Zeitung vom 29. März 2016:
Führende Ärzte hatten gegen den Film "Vaxxed" protestiert, jetzt wurde er vom Tribeca Filmfestival ausgeschlossen. Zu Recht, denn der Regisseur des Films ist ein notorischer Lügner.
Von Werner Bartens
Das Thema liege ihm persönlich am Herzen, hatte Robert De Niro noch gesagt, als er den Film "Vaxxed: From Cover-Up to Catastrophe" im Programm seines renommierten Tribeca Filmfestivals in New York ankündigte. Inzwischen hat er die Dokumentation von Andrew Wakefield, in der es um die angeblichen Gefahren des Impfens geht, selbst wieder zurückgezogen - und damit richtig gehandelt.
Andernfalls hätte er einem der größten Fälscher in der Medizingeschichte eine prominente Bühne geboten. Selbst die Absage wird der umstrittene Wakefield nun wahrscheinlich nutzen, um eine Verschwörung des medizinischen Establishments wie auch der Filmbranche zu behaupten und sich als Märtyrer und Kämpfer für die Wahrheit aufzuplustern.
Er ist jedoch genau das Gegenteil. Wakefield hat früher als Arzt gearbeitet, in Großbritannien ist er aber seit 2010 mit einem lebenslangen Berufsverbot belegt. Er hatte 1998 in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet einen Artikel veröffentlicht, in dem er die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln dafür verantwortlich gemacht hat, dass Kinder an Autismus oder der Darmentzündung Colitis ulcerosa erkranken.
Der Artikel war massiv gefälscht und enthielt zahlreiche Fehler, Irrtümer und Schlampereien. So waren einige der angeblich durch die Impfung geschädigten Kinder bereits krank, bevor sie überhaupt eine Impfspritze erhielten.
Wakefields Verhalten wurde von den obersten britischen Medizinervereinigungen als "unethisch", "unehrlich" und "unverantwortlich" gebrandmarkt und der Fachartikel im Lancet im Jahre 2010 zurückgezogen.
Kommentar: Filmfestivals scheinen von Spindoktoren als preisgünstige Propagandaplattformen ausgemacht worden zu sein. Auch der vermeintliche Anti-Mobilfunk-Aufklärungsfilm Thank you for Calling nutzte so eine leicht zu enternde Bühne (Fünf Seen Filmfestival), um sich für den Vertriebsstart im September 2016 eine günstige Ausgangsposition zu sichern. Inzwischen ist der Film angelaufen, der Regisseur tourt damit quer durch Deutschland, um die These zu verbreiten: Handys können zu Hirntumoren führen und eine korrupte Industrie versucht dies zu vertuschen. Das eigentliche Ziel aber könnte sein: Unter Hirntumorpatienten Klagewillige finden, die sich in USA an milliardenschweren Sammelklagen beteiligen (in Deutschland: Klagenhäufung).
Zuvor bediente sich 2014 das Elektrosensiblen-Drama "Was wir nicht sehen" diverser Filmfestivals, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Grundsätzlich wäre dies nicht zu beanstanden, bestünde nicht die große Gefahr, dass interessengesteuert subjektiv empfundene gezielt Ängste geschürt werden, um die Taschen von Geschäftemachern zu füllen.
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Filz, Medien, Journalisten, Spin-Doctor, Filmfestival, Filmemacher, Filmpreis
Wie Impfgegner Wakefield selbst seine Niederlage ummünzt
H. Lamarr , München, Montag, 03.10.2016, 14:37 (vor 2975 Tagen) @ H. Lamarr
Kommentar: Auch Elektrosmoggegner schleichen sich auf leisen Sohlen in Filmfestivals, um dort ihre Desinformation von Ahnungslosen prämieren zu lassen. Zuletzt mit diesem Werk. Bislang erkannte leider noch keine Festivalleitung, dass sie mit solchen Filmen für dumm verkauft und mit kommerziellen Absichten instrumentalisiert wird. Der Film "Thank you for Calling" wäre ein guter Testkandidat gewesen, nach der heftigen Kritik an diesem Anti-Mobilfunk-Streifen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Filmemacher Klaus Scheidsteger damit bei einem Festival erfolgreich vorstellig wird. Sein Film gehört aus meiner Sicht nicht ins Kino, sondern in Journalistenschulen: als Musterbeispiel für Desinformation.
Ein bitterer Nachgeschmack bleibt
Es verdient Respekt, dass Robert De Niro den Film des Fälschers und Impfgegners Andrew Wakefield aus dem Programm des Tribeca Film Festivals gestrichen hat. Doch schon die Debatte hilft der Selbstinszenierung des Quacksalbers. Ein Kommentar von Jana Schlütter.
(Auszug)
Wakefield ist eine Galionsfigur der Impfgegner, unbeirrt zitieren sie seine Studie aus dem Jahr 1998, die nicht nur widerlegt wurde, sondern bewusst manipulierte Daten enthält.
Wakefield stand erneut im Rampenlicht
Entsprechend scharf war die Kritik. Wissenschaftler, Journalisten und Doku-Filmer sorgten innerhalb von 24 Stunden für einen Shitstorm. De Niro verteidigte zuerst seine Entscheidung. Das Festival sei eine „Plattform, kein Richter“. Vor Kontroversen schrecke man nicht zurück. Aber es gehe nicht um eine Meinung, sagte unter anderem der Medizinjournalist Michael Specter vom „New Yorker“. Es sei vielmehr, „als würde Leni Riefenstahl einen Film über das Dritte Reich drehen“. Es sei schändlich, das ehrbare Festival dafür herzugeben. De Niro hörte zu, sah sich die Fakten der Forscher an, beriet sich mit seinen Kollegen – und strich den Film. Für diese Aufgeschlossenheit gebührt ihm Anerkennung.
Ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Wakefield steht einmal mehr im Rampenlicht. De Niros Rückzug sei ein Beweis, „wie wirtschaftliche Interessen die freie Rede, die Kunst und die Wahrheit zensieren“, verkündet er. Dabei verbreitet Wakefield eine Paranoia, die nur ihm selbst nützt – nicht aber den autistischen Kindern und ihren Eltern.
Kommentar: Ersetze Impfgegner durch organisierte Mobilfunkgegner und es passt trotzdem. Die Duplizität der Ereignisse ist verblüffend. So wie Impfgegner unbeirrt Wakefields Scheinstudie zitieren, zitieren organisierte Mobilfunkgegner liebend gerne mit "Reflex" eine Anti-Mobilfunk-Studie, die unter begründetem Fälschungsverdacht steht und trotz mehrerer Versuche nicht erfolgreich wiederholt werden konnte. Wakefield brachte seine Studie 1998 heraus, "Reflex" zog später nach.
Unser Mann heißt mit vollem Namen Andrew Jeremy Wakefield. In den Tabakdokumenten gibt es derzeit zu "Wakefield A J" 5 Treffer, zu "Wakefield AJ" 36 Treffer und zu "Wakefield A" 119 Treffer.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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