Der Amigo-Klassiker: Einpeitscher, Baubiologe, Mediziner (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 29.08.2014, 00:51 (vor 3745 Tagen)

Unser beliebtes Suchspiel "Wo steckt der Baubiologe?" geht heute in eine neue Runde. Diesmal suchen wir in Österreich, genauer in Spittal an der Drau. Das Grauen, das dort wohnt, hat einen Namen: Josef Neuschitzer. Der Mann betreibt vor Ort angeblich eine Selbsthilfegruppe Elektrosmog, wahrscheinlich ist er deren einziges Mitglied. Neuschitzer ist einer dieser Instant-Experten, wie sie die Anti-Mobilfunk-Szene regelmäßig hervorbringt. Viele schon habe ich kommen und gehen gesehen, Herr Neuschitzer aber rangiert ganz vorne, denn er präsentiert seine unerträgliche Gewissheit öffentlich in derzeit vier ellenlangen Youtube-Videos von beinahe drei Stunden Gesamtspielzeit. Weil so atemberaubend selbstherrlich, habe ich die Videos unten zur Erbauung/Abschreckung eingestellt.

2014 erstmals aktenkundig wurde Herr Neuschitzer, der gerne mit Messgerät vor der Kamera post, Ende Juli 2014. Von einem Baubiologen ist da noch keine Spur, der wird erst einen Monat später, beim zweiten Auftritt Neuschitzers, unvermittelt in den Fließtext des Artikels eingefädelt:

Auch Baubiologe und Messtechniker Armin Rebernig bestätigt: "Es ist seit längerem bekannt, dass Bäume absterben können. Wir kennen das von alten TV-Sendern. Seit Einführung des Mobilfunkes wurde das Phänomen aber weiter runter ins Tal verlegt", so Rebernig.

Über die sonderbaren Weisheiten des "staatlich zugelassenen Baubiologen" Herrn Rebernig will ich mich jetzt nicht auslassen. Mir geht es um was anderes: Der Artikel lässt nicht erkennen, dass es zwischen Neuschitzer und Rebernig eine Verbindung gibt. Und das ist auch gut so, denn ein Baubiologe hat mMn bei einer Selbsthilfegruppe Elektrosmog nichts verloren, dies verbietet der unüberbrückbare Konflikt mit den kommerziellen Interessen des Baubiologen. Wäre es anders, müsste sich die Selbsthilfegruppe den Vorwurf gefallen lassen, sie würde zum Füllen der Auftragsbücher des Baubiologen Angst und Schrecken über Mobilfunk verbreiten, genau so wie das der rege Herr Neuschitzer macht.

Doch es gibt sie, die Verbindungslinie zwischen Rebernig und Neuschitzer, schon 2012 traten beide gemeinsam mit Hans Sturzenegger und Dr. med. Dieter Michael Schmidt in Millstatt auf. Und das war nicht der einzige gemeinsame Auftritt. Das Trio Neuschitzer, Rebernig, Schmidt bildet mMn eine unheilige Allianz in Kärten, denn auch Dr. Schmidt ist Nutznießer von Neuschitzers Getrommel, seine Aufgabe ist es gegen Honorar EMF-Phobiker zu behandeln. Das ganze nicht im großen Stil, sondern eher ländlich, gerade so, dass jeder sein Auskommen hat. Da wundert es nicht, wenn sich Dr. Schmidt und Baubiologe Rebernig auf ihren Websites gegenseitig empfehlen und verlinken, nur Josef bleibt außen vor, denn der hat keine Website. Und nicht nur das, er hat auch vergessen, seine Selbsthilfegruppe beim Dachverband anzumelden, so dass dieser momentan für ganz Kärnten keine einzige Selbsthilfegruppe Elektrosmog kennt.

So, das wäre geschafft, das Suchspiel ist damit zuende. Bleibt mir nur noch die vier Horrorschocker des Herrn Neuschitzer zu präsentieren. Ich habe kurz in das vierte Video reingeschaut und bin zu der FSK-Einschätzung gekommen, dass diese Videos für Zuschauer unter 85 Jahren ungeeignet sind.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Filz, Baubiologe, YouTube, Nutznießer, Mediziner, IBN, Cluedo, EMF-Phobiker, Akkreditierte Messstelle, Neuschitzer, Messtechniker

Kleine Zeitung: Die stillen Opfer von Handy und WLAN

H. Lamarr @, München, Dienstag, 16.09.2014, 22:39 (vor 3726 Tagen) @ H. Lamarr

Der Artikel "Die stillen Opfer von Handy und WLAN" von Wolfgang Rausch in Kleine Zeitung (Österreich) ist aus journalistischer Sicht mit dem Qualitätsurteil "ungenügend" zu versehen. Der Autor missachtet so ziemlich jede wichtige Regel für Journalisten, z.B. dass Leser nicht getäuscht werden dürfen, indem kolportierte Behauptungen, z.B. die des medienversessenen Josef Neuschitzer, als Tatsachen wiedergegeben werden.

Zuerst dachte ich, der Mann ist schreibender Laie und weiß es nicht besser. Dieser Link belehrte mich a) eines besseren und gab mir b) einen Hinweis auf die Sorgfalt des "Newsmanagers" Rausch. Wenn der Mann so recherchiert wie er Korrektur liest, dann ist sein Artikel über "Elektrosensible" und deren "Helfer" kein Wunder.

[image]

Da ist aus meiner Sicht mal eben schnell etwas zusammen geschustert worden, um eine redaktionelle Lücke zu füllen. Leider ist sich Rausch nicht darüber im Klaren, welchen Schaden er mit seinem Geschreibsel bei labilen Menschen anrichten kann, indem er diese mit der Idee infiziert, sich "Elektrosensibilität" als sprudelnde Quelle für einzufordernden Krankeitsgewinn zuzulegen. Dies kann der Beginn einer Karriere als "Elektrosensibler" sein, der sich einer psychiatrischen Behandlung entzieht und so zunehmend tiefer in einer Angststörung versinkt.

Und weil in der Anti-Mobilfunk-Szene leider beträchtliche Vollpfosten unterwegs sind, findet sich auch immer ein Depp, der ohne Hirn und Verstand selbst den gröbsten Schwachfug völlig unkritisch verlinkt. So geschehen heute durch "Mob.Kritiker". Das ist so sinnleer, dass die Verlinkung ebenso gut von "Hesse", der Mutter der Sinnleere im hese-Forum stammen könnte.

Inhaltliche Kritik ist bei dem Zeitungsartikel mMn zwecklos, denn da ist nichts an seinem Platz, sondern alles verrückt. Vielleicht noch für eilige Leser der Hinweis: Das unübersichtliche Layout der Seite macht es schwierig zu erkennen, der Artikel hat nicht nur eine, sondern drei Seiten, man muss dazu weiter blättern.

Amüsant sind die Kommentare, ein paar Mobilfunkgegner stemmen sich dort gegen ein paar Skeptiker. Wie immer sind die Argumente der Gegner schwach und stellenweise falsch. Kurios: Wer dort einen Kommentar absondern möchte, muss ein Handy haben. Die Mobilfunkgegner, die sich dort echauffieren, sind Handynutzer. Das macht die Leute unglaubwürdig, hält Frau Eva W. allerdings nachhaltig von einem Überfall auf die Kleine Zeitung ab.

Achso ja, woher ich überhaupt weiß, dass nur Handybesitzer dort kommentieren können? Bitteschön:

[image]

Hintergrund
"Kleine Zeitung" im IZgMF-Forum

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Oesterreich, Medien, Journalisten, Unglaubwürdig, Kleine_Zeitung, Krankheitsgewinn, Boulevardpresse, Gewinner, Autor

Kleine Zeitung: Die stillen Opfer von Handy und WLAN

KlaKla, Mittwoch, 17.09.2014, 09:53 (vor 3725 Tagen) @ H. Lamarr

Schon vor Jahren viel die "Kleine Zeitung" mit schlechtem Beiträgen auf.

Gesucht: Elke Fertschey, wegen fehlender Quellenangabe

Damals führte eine direkte Verbindung zum Baubiologen Dietrich Moldan.
Der Bauer kann nicht schlafen, die Bäuerin hat Kopfschmerzen, das Radio ist gestört und das Vieh unfruchtbar.

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
Moldan

Zwei von drei Amigos

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 17.09.2014, 13:08 (vor 3725 Tagen) @ H. Lamarr

Der Autor missachtet so ziemlich jede wichtige Regel für Journalisten, z.B. dass Leser nicht getäuscht werden dürfen, indem kolportierte Behauptungen, z.B. die des medienversessenen Josef Neuschitzer, als Tatsachen wiedergegeben werden.

Hat es der Josef also wieder einmal geschafft, in die Zeitung zu kommen. Das wird ihn freuen. Und auf den ersten Blick übersieht man leicht, dass noch eine weitere der im Startposting genannten Personen auch in diesem neuen Artikel zu Wort kommt, nämlich auf Seite 2 Dr. med. Dieter Michael Schmidt. Er gibt Autor Rausch dort ein Interview, das im Zuge von Buchstaben-Einsparmaßnahmen bei »Kleine Zeitung« jetzt Inteview heißt.

*********************************************************************************************

[image]

*********************************************************************************************

Dort zu lesen:

SCHMIDT: Weil es zwar ganz klare Hinweise auf dieses Krankheitsbild gibt, aber keinen wissenschaftlichen Beweis. Der Nachweis funktioniert vereinfacht gesagt so: Ich schalte eine Strahlungsquelle aus und dem Elektrosensiblen geht es besser.

Wie bitte? Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, den Nachweis aber könne man mit einer megasimplen Maßnahme führen? Verdammt, warum fragt Journalist Rausch da nicht nach, um diesen offensichtlichen Widerspruch aufzuklären?

Vereinfacht gesagt: Der Herr Doktor hat vergessen zu erwähnen, dass sein Patient dabei zuschauen darf, wie er die "Strahlungsquelle" abschaltet. Dürfte der Patient dies nicht, und gäbe es auch sonst keinerlei Hinweise für ihn, dass die "Strahlungsquelle" abgeschaltet ist, würde es dem Patienten im richtigen Moment bestenfalls zufälligerweise besser gehen. Auch dieser Zufall ließe sich noch ordentlich ausschließen, indem das Experiment mehrfach wiederholt würde. Exakt so wurde es in strengen Provokationsstudien gemacht - und dabei hat bislang noch jeder überzeugte Elektrosensible versagt. Dass sich Dr. Schmidt nicht die Zeit nimmt, seine Behauptungen wenigstens mit einer Laienstudie nach dem Vorbild des Dr. med. Horst Eger aus Naila zu untermauern, wirft kein gutes Licht auf sein Bemühen, dem Phantom "Elektrosensibilität" objektiv näher zu kommen.

Und weiter ...

SCHMIDT: Meine Beobachtung geht in diese Richtung. Wenn ich zum Beispiel an das häufige Krankheitsbild leichte Depression denke, behaupte ich, dass die Psychiater einen Gutteil der Patienten als gesund entlassen könnten, würden sie Schlafplatzmessungen durchführen.

Womit der Doktor den dritten Amigo ins Spiel bringt: Die Figur des Baubiologen (siehe Startposting), bei dem jetzt in der fiktiven Wunschvorstellung von Schmidt reihenweise Depressivos-Lite vorstellig werden, zum Zwecke sich erst für bescheidenes Honorar die Matratze nach Elektrosmog durchsuchen zu lassen - nur um im nächsten Schritt mit allerlei überflüssigem Schirmzeugs kräftig zur Kasse gebeten zu werden.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Depression, Provokationsstudie, Beweis, Nachweis, Krankheitsbild

Drei Amigos

KlaKla, Donnerstag, 18.09.2014, 10:57 (vor 3724 Tagen) @ H. Lamarr

Nicht umsonst, ist er kein Referent mehr für die Ärztekammer Kärnten!

2002 war er schon im Geschäft. Später warb man damit, dass er ein Referent für die Ärztekammer Kärnten war.

2011 trat er mit Josef Neuschitzer als vorzeige EHS und BB Armin Rebernig in Klagenfurt auf. Heute müssen die Nutznießer selbst dafür sorgen, dass sie noch eine Bühne finden, vor ausgebuchtem Saal. So manch einer verlangt dafür sogar stolze Teilnahme-gebühren und lockt mit beantragten Ärztepunkte.

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
Klagenfurt

Neuschitzer: 300 Mitglieder, 40 "Elektrosensible"

H. Lamarr @, München, Sonntag, 19.10.2014, 02:11 (vor 3693 Tagen) @ H. Lamarr

Unser beliebtes Suchspiel "Wo steckt der Baubiologe?" geht heute in eine neue Runde. Diesmal suchen wir in Österreich, genauer in Spittal an der Drau. Das Grauen, das dort wohnt, hat einen Namen: Josef Neuschitzer.

Wie Herr Neuschitzer der "Kleine Zeitung" erzählte, habe seine Selbsthilfegruppe "Elektrosmog - Elektrosensibilität" rund 300 Mitglieder in Kärnten, davon seien rund 40, so wie er, "elektrosensibel".

Neuschitzers Zahlen sind mMn mit Sicherheit weit übertrieben.

Kärntens infernalisches Elektrosmog-Trio in der klassischen Besetzung Rebernig (Baubiologe), Neuschitzer (Demonstrationsopfer) und Schmidt (Onkel Doktor) spielt auf am 29. Oktober, 18.30 Uhr, im Stadtsaal Spittal.

Helau & Alaaf!

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Oesterreich, Kärnten, Selbstdarsteller, Marionette, EHS-Selbsthilfegruppe, Neuschitzer, Spittal, EHS-Betroffen, Elektrosmog-Trio

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum