IARC stufte Kumarin (Coumarin) in Gruppe 3 ein (Allgemein)

Sektor3, Donnerstag, 30.05.2013, 17:51 (vor 4196 Tagen) @ Doris

Dort steht die Regel für Kategorie 3:
"This category is used most commonly for agents for which the evidence of carcinogenicity is inadequate in humans and inadequate or limited in experimental animals."

Vielleicht übersetzen Sie sich den Text noch mal in Ruhe.


Selbstverständlich:
Diese Kategorie wird am häufigsten für "Agents" verwendet, für die der Kanzerogenitätsnachweis in Menschen unzureichend ist und unzureichend oder limitiert in Tierexperimenten.

Und was wollen Sie mir nun damit sagen?

5.5 Evaluation
No epidemiological data relevant to the carcinogenicity of coumarin were available.
There is limited evidence in experimental animals for the carcinogenicity of coumarin.

Overall evaluation
Coumarin is not classifiable as to its carcinogenicity to humans (Group 3).

Für mich ist das schlüssig erklärt, warum damals die IARC so einstufen musste. Warum nicht für Sie?

Weil es ein Zirkelschluss ist: Dass die IARC Cumarin in Gruppe 3 einordnen musste, weil sie es in Gruppe 3 einordnete, ist für mich nicht schlüssig.

Dagegen bezweifeln Sie offenbar die von mir behauptete Gefährlichkeit von Cumarin für Ratten:

Fraglich bleibt, weshalb die IARC Cumarin trotz Gefährlichkeit für Ratten so niedrig einstufte.

Das ist für mich gar nicht fraglich, da es Regeln bezüglich der Eingruppierungen gibt und die sind hier klar erläutert. Darauf hingewiesen habe ich in diesem Strangschon einmal.

Die Tatsache, dass Cumarin als Rattengift verwendet wurde, ist mMn schon ein Hinweis dafür, dass es den Tierchen nicht sonderlich bekömmlich ist. MMn ist die Wahrscheinlichkeit der Unbekömmlichkeit eines als Gift verwendeten Stoffs größer als "inadequate or limited evidence".

Adlkofers Mannen sahen das ähnlich. Nur mit Mühe gelang es Adlkofer, die Wissenschaftler zu überzeugen, dass es sich bei den Leberschäden der Cumarin-Ratten nicht um Carcinome, sondern um Fibrosen handelte. Am Ende schluckte das Bundesgesundheitsamt unter Prof. Überla die These, dass bei den Versuchen unnatürlich hohe Cumarin-Werte verwendet wurden.


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