Neue Studie: Medienberichte erzeugen "Betroffene" (Forschung)

Lilith, Freitag, 28.12.2012, 07:09 (vor 4350 Tagen) @ H. Lamarr

Hintergrund
Auch die Morgellonsche Krankheit ist ein Kind der Medien. Andrew Lustig vom Center for Addiction and Mental Health in Toronto schrieb dazu im Fachjournal „Psychosomatics“: „Die Morgellonsche Krankheit ist ein Internet-Phänomen. Durch die vielen öffentlich gemachten Schilderungen von Patienten in den vergangenen paar Jahren sehen wir einen explosiven Anstieg derer, die sich ebenfalls betroffen fühlen – dabei ist der Dermatozoenwahn seit über 300 Jahren bekannt.“ (Quelle)

Auch erst vor einigen Jahren erfundene Krankheiten wie das intensiv unter Psychsomatikverdacht stehende Multiple Chemical Syndrom und die Fibromyalgie (lt. Wikipedia eine "nicht heilbare Erkrankung", obwohl eine Diagnose "letztendlich nicht immer sicher gestellt werden" könne) und die uns hier schon länger bekannte Elektrosensibilität könnte man dieser Kategorie zurechnen.

Dies sind derzeit populäre Krankheiten. Die Erkrankungsziffern korrelieren wahrscheinlich mit der Intensität der Berichterstattung. Elektrosensibilität befindet sich dabei jedoch auf dem absteigenden Ast. Zum Leidwesen der Krankenkassen verdienen viele mit: Apotheken, Mediziner, aber auch Scharlatane mit ihren "alternativen" Heilungsansätzen. Die Krankheiten gelten als chronisch.

--
Meine Beiträge sind als Meinungsäußerungen aufzufassen. Die Meinungsäußerungsfreiheit ist ein in allen zivilisierten Ländern gesetzlich geschütztes Grundrecht.

"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum