10 Jahre "Öko-Test": Mobilfunk-Anlagen gefährden Gesundheit (Allgemein)
Sektor3, Mittwoch, 08.02.2012, 16:40 (vor 4673 Tagen) @ Sektor3
Am 24.03.2001 schrieb netdoktor.de:
"Öko-Test": Mobilfunk-Anlagen gefährden Gesundheit der Anwohner
Frankfurt/Main (dpa) - Sendeanlagen für Mobiltelefone können nach Ansicht des Verbrauchermagazins "Öko-Test" die Gesundheit der Anwohner gefährden. Eine Messung der Strahlungsstärke bei 28 Antennen in Deutschland und Österreich habe ergeben, dass 16 Anlagen mit weit mehr als 100 Mikrowatt in die zwischen 20 und 500 Meter entfernten Wohnungen strahlten, berichtet die Zeitschrift in ihrer neuen Ausgabe (26.03.). "Sehr kritische Wissenschaftler" hielten nur Werte bis zu 100 Mikrowatt für unbedenklich. Als Spitzenwert seien in einem Fall - auf einem Parkplatz - mehr als 25 000 Mikrowatt gemessen worden. An neun Standorte habe es nur sehr niedrige Strahlenwerte bis zu 5,7 Mikrowatt gegeben, heißt es in dem Bericht. Bei drei Anlagen hat die Zeitschrift nach eigenen Angaben "mittlere Werte" zwischen 10 und 100 Mikrowatt festgestellt. Starke Strahlung könne dem Magazin zufolge unter anderem die Hirnströme beeinträchtigen, das Immunsystem schwächen, das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen oder Schlafstörungen verursachen. Wie sich die geplante Aufstellung zahlreicher Sendeanlagen für die neue mobile Übertragungstechnik UMTS auswirkt, konnte "Öko-Test" nicht vorhersagen. Die neue Technik arbeite zwar mit biologisch besser verträglichen Frequenzen, jedoch werde die flächendeckende Belastung mit voraussichtlich 60 000 neuen Anlagen noch dichter. (ee)
Es waren die üblichen Verdächtigen:
Im Auftrag des Umweltmagazins Öko-Test hat die Baubiologie Maes an 28 Messpunkten die Mikrowellen von Mobilfunk-Basisstationen der vier D- und E-Netze in Deutschland und Salzburg erfasst. Man wollte einschätzen, welche Strahlungsbelastung im Alltag auftreten kann, mit welchen Feldstärken zu Hause, in Schlafbereichen, am Arbeitsplatz oder auch im Freien zu rechnen ist.
Der Test wurde nach der Veröffentlichung im April-Heft 2001 um zahlreiche weitere Messpunkte ergänzt. Die Strahlungsstärken lagen dabei zwischen 0,01 und 152.000 Mikrowatt pro Quadratmeter. Der Öko-Test kam in Absprache mit den Elektrosmog-Experten Dr. Lebrecht von Klitzing (Medizinische Universität Lübeck), Prof. Dr. Günter Käs (Universität der Bundeswehr, Neubiberg) und der Baubiologie Maes zu dem Schluss: "Ein empfehlenswerter und realistischer Vorsorgewert ist 10 µW/m2." Das Magazin definiert Strahlungsstärken bis 10 µW/m2 als niedrige Belastung, 10 bis 100 µW/m2 als mittlere und über 100 µW/m2 als hohe Belastung. Prof. Käs: "100 µW/m2 im Haus sind zu viel." Dr. von Klitzing: "100 µW/m2 sind bereits sehr bedenklich." 10 µW/m2 sollten, speziell wenn es um dauerhafte Einwirkungen geht, unterschritten werden, um biologische Risiken niedrig zu halten. Für Sensible, Kinder und Kranke sowie für Schlaf- und Regenerationsbereiche wären noch niedrigere Werte sinnvoll. Wenn nicht mehr als 10 bis höchstens 100 µW/m2 Mobilfunkstrahlung ein Haus von außen erreicht, dann, und nur dann, haben die Bewohner - je nach Situation - gute Chancen, individuelle Schutzmaßnahmen eigenverantwortlich vornehmen zu können, z.B. durch Abschirmungen im Schlafbereich, um auf anzustrebende Werte unter 1 µW/m2 zu kommen. Das ist nicht technikfeindlich, denn eine ausreichende Handyversorgung wäre gesichert, weil Handys schon bei etwa 0,001 µW/m2 optimal funktionieren.
Tags:
Oeko-Test, Maes, Kompetenzdefizit, Klitzing, Salzburg, Fortschrittsfeindlich, Verband-Baubiologie