Starkes Rauchen fördert Demenz (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 09.11.2010, 22:33 (vor 5133 Tagen) @ KlaKla

Amerikanische Wissenschaftler haben im Rahmen einer Langzeitstudie mit 21.000 Teilnehmern festgestellt, ....

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Lange Zeit galt Rauchen nicht als Risikofaktor für eine Alzheimer/Demenzerkrankung und es ging nicht nur um die angebliche Schutzwirkung des Nikotin, sondern allgemein darum, dass Rauchen nicht als Risikofaktor galt. Selbst heute noch findet sich auch auf seriösen Seiten keinen Hinweis auf Rauchen als Risikofaktor. (z.B. Wikipedia. Dort findet sich jedoch unter "neueste Erkenntnisse was Interessantes. Die Ursachen für Alzheimer sind einfach noch nicht ausreichend erforscht.)

An diesem "Umstand" war offensichtlich die Tabakindustrie maßgeblich beteiligt.

Rauchen erhöht das Alzheimer-Risiko (der standard.at)

Ergebnis zahlreicher Studien vom Naheverhältnis zur Tabakindustrie beeinflusst - Dass Rauchen vor Alzheimer schützt, ist ein Mythos

San Francisco - Wer häufig zur Zigarette greift, hat doppelt so hoher Gefahr, im Alter Alzheimer zu entwickeln. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der University of California in San Francisco in der Zeitschrift Journal of Alzheimer's Disease. Sie analysierten eine Reihe früherer Studien zum Thema und erkannten dabei, dass es vor allem auf das Verhältnis der jeweiligen Wissenschaftler zur Tabakindustrie ankommt, ob Rauchen als Risikofaktor für Alzheimer gilt oder nicht.

Grundlage der Forscher bildete eine Meta-Analyse von 43 Studien, die zwischen 1984 und 2007 zum Thema Rauchen und Alzheimer durchgeführt wurden. Der Augenmerk lag dabei auf dem jeweiligen Studienaufbau, von welcher Qualität die Fachzeitschriften waren, in denen die Studien jeweils publiziert wurden, wann die Veröffentlichung erfolgte und auch ob die Autoren Verbindungen zur Tabakindustrie besaßen. Für die letztere Angabe dienten ihnen 877 Dokumente der Tabakindustrie, die bis zum Zeitpunkt der Studienveröffentlichung noch geheim waren.

Folgenreiche Beeinflussung

Dieses Naheverhältnis zur Industrie konnte in jeder vierten Studie nachgewiesen werden. Genau diese Studien waren es jedoch, die den Schluss gezogen hatten, dass Rauchen den Ausbruch von Alzheimer verzögern kann oder sogar davor schützt. Bei den Studien, die keinen derartigen Interessenskonflikt aufwiesen, zeigte sich hingegen ein um den Faktor 1,72 höheres Alzheimer-Risiko bei Rauchern, was fast einer Verdoppelung der Gefahr bedeutet.

Dieses Ergebnis verdeutlicht, wie entscheidend die Verstrickungen zur Industrie Forschungsergebnisse beeinflussen können. "Ähnliche, früher durchgeführte Metaanalysen haben diesen Faktor des Interessenskonfliktes nicht berücksichtigt", betont Studienleiterin Janine K. Cataldo. Dadurch sei über Jahre hinweg in den Medien der Mythos verbreitet worden, dass Rauchen vor Alzheimer schützt. "Die Auswirkungen von Alzheimer auf die Lebensqualität der Betroffenen wie auch auf das Gesundheitssystem steigt ständig. Eine genaue Klärung seiner Risikofaktoren - wozu besonders das Rauchen gehört - ist somit wichtig", so die US-Forscherin.

Und dass es Erhebungen zu einem Einfluss der Geldgeber auf Studienergebnisse bei Mobilfunk gibt, das ist auch kein Geheimnis. Sowohl Dr. Neitzke als auch der in der Schweiz fürchterlich gescholtene Martin Röösli bzw. Kerstin Hug haben dazu Studien durchgeführt.

Und erst kürzlich gab es diese Studie

Systematischer Review und Meta-Analyse der psychomotorischen Wirkungen elektromagnetischer Felder von Mobiltelefonen.

Von: Valentini E, Ferrara M, Presaghi F, Gennaro LD, Curcio G

Die Zusammenfassung dieser Arbeit, die neben dem eigentlichen Thema auch noch eine andere Aussage macht, gibt es in einem WIK-Brief

Übersichtsarbeit zu psychomotorischen Effekten durch Mobilfunkfelder
Für diese Analyse wurden acht Literaturdatenbanken für den Zeitraum ab 1999 nach Studien durchsucht, in denen die menschliche Gehirnfunktion und –leistung unter dem Einfluss von Mobilfunkfeldern an Probanden im Labor untersucht wurden. Die Autoren identifizierten 24 Publikationen, die wenigstens ein Hauptergebnis zu psychomotorischen Messungen enthielten. In der anschließenden Metaanalyse setzten die Wissenschaftler verschiedene statistische Methoden ein, um die in den einzelnen Studien festgestellten Effekte skalenunabhängig bemessen und zusammenführen zu können. Der Einfluss der Herkunft der Studien-Fördergelder und der sogenannte „Publikations-Bias“ (die Tendenz zur ergebnisabhängigen Veröffentlichung, z.B. die Nichtveröffentlichung negativer Studienergebnisse) wurden für die einzelnen Studienendpunkte ebenfalls untersucht. Für einen der psychomotorischen Tests fand man eine Abhängigkeit von der Studienförderung, bei drei Tests einen „Publikations-Bias“.
Als Ergebnis stellen die Autoren fest, dass „EMF, wie sie von Mobiltelefonen ausgesendet werden, die Wahrnehmungsleistung und die Ergebnisse psychomotorischer Tests nicht zu beeinflussen scheinen.“ Dennoch sollten die festgestellten Verzerrungen durch Studien-Förderquellen und einseitige Veröffentlichung „…die Weltgesundheitsorganisation WHO zum Eingreifen ermutigen, damit hierzu offizielle Forschungsstandards und Richtlinien entwickelt werden.“ Weitere Forschung sollte sich auf die Untersuchung wiederholter intensiver sowie chronischer Exposition, vor allem bei besonders sensiblen Bevölkerungsgruppen wie Kindern, konzentrieren.
Bibliographie:


Und eine Anmerkung in eigener Sache:
Ich ertappe mich dabei, dass ich die Entscheidung solche Sachen einzustellen (jeder weiß, wieviel Arbeit dahinter steckt) teilweise schon unter dem Aspekt bewerte, ob Frau Weber sich solcher Beiträge sofort annimmt, sich in ihrer Wahrnehmung bestätigt fühlt und das Ganze sofort wieder in die unleidige Diskussion der Elektrosensibilität führt, was regelmäßig in Endlossträngen, weg vom eigentlichen Thema, endet. MMn verdünnt genau sowas jegliche sachliche Diskussion und sowas hatten wir hier im Forum schon einmal.

Deshalb speziell für Frau Weber:

Evtl. Auswirkungen von EMF speziell auf Kinder sind nach wie vor in der Wissenschaft Thema.

Mit Ihrer angeblichen Elektrosensibilität hat dies nichts zu tun.

Biologische Wirkungen, über deren gesundheitliche Relevanz jedoch noch diskutiert wird, sind nicht automatisch eine Bestätigung Ihrer Beschwerden bzw. derer von anderen im Netz aktiven EHS. Diese Argumentation fällt mir momentan gehäuft auf.

Dass auch die Mobilfunkindustrie mit unlauteren Mitteln versucht zu kämpfen, das wird wohl niemand ernsthaft bezweifeln. Aber einen starken Sehfehler haben Sie und all diejenigen, welche die Lobby hinter den Gutmenschen nicht sehen (wollen).

Tags:
Alzheimer, Tabak, Gutmensch, WIK


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