Positionspapier: BUND treibt's bunt (Allgemein)
In der "Bundschau", Ausgabe 1/09, wird die neue BUND-Position zum Mobilfunk den Mitgliedern mit folgendem Beitrag nahe gebracht.
BUND-Position zu Mobilfunk
Schädlich für Mensch und Umwelt
(AK) - Immer mehr Studien belegen eine Verbindung zwischen Erkrankungen von Mensch, Tier und Pflanze und elektromagnetischen Feldern - ausgelöst durch Mobilfunk, W-LAN und andere kabellose Übertragungstechnik. In Deutschland gibt es rund 260000 Mobilfunk Sendeanlagen, etwa 2 Mio. kleinere Sendeanlagen, rund 50 Mio. häusliche Sendeanlagen wie WLAN oder schnurlose Telefone sowie ca. 100 Mio. Mobiltelefone. Sie alle senden elektromagnetische Strahlen aus, die uns - auch in den eigenen vier Wänden - ungeschützt durchdringen.
Künstliche elektro magnetische Felder führen beim Menschen u.a. zu Schlafstörungen und Erschöpfung. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen Störungen des vegetativen Nervensystems und nähren den Verdacht, dass die Strahlen Hirntumore auslösen und fördern.
Warum bereitet uns dies Sorge? Natürlich vorkommende Felder zählen zu den wichtigen Bedingungen der Evolution und Organisation des Lebens und damit zu unseren Lebensgrundlagen. Elektromagnetische Felder geringer Intensität entstehen z.B., wenn menschliche Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark Informationen verarbeiten und die Muskeln zu Aktivitäten anregen. Doch innerhalb nur einer Generation werden die natürlichen Regelungsprozesse von Lebewesen nun massiv von künstlichen Feldern überlagert. Die technischen Funksignale wirken dabei quasi als Störsender. Resonanzphänomene können falsche biologische Reaktionen mit nachweisbarer Schadwirkung ausgelösen. Auch für Tiere und Pflanzen haben diese künstlichen Felder fatale Folgen. Sie beeinflussen z.B. den Orientierungssinn von Insekten und Tieren wie Bienen, Brieftauben oder Fledermäusen. Auch an Bäumen sind Zellfunktionsstörungen und Wachstumsveränderungen lange bekannt.
Der BUND hat nun ein Schutz- und Vorsorgekonzept erarbeitet, um die Gefahren des Mobilfunks zu begrenzen und zu vermeiden. Zentrale Forderungen sind ein gesetzlicher Mindestschutz in Form von Grenz- und Richtwerten und ein Rechtsanspruch auf Schutz vor ungewollter Einstrahlung in den privaten Bereich. Zudem sollten bisherige Funkanwendungen mit hochfrequenten Feldern nicht weiter ausgebaut werden dürfen. Stattdessen muss auf leistungsarme Anwendungen oder gesundheitsverträglichere Technik (wie optische Übertragung) gesetzt werden. Sendeanlagen sollen nur gebaut werden, wo eine minimale Belastung der Anwohner gewährleistet ist. Vielfach angebotene Netze müssen zurückgebaut, netzgebundene Übertragungstechnik ausgebaut werden.
Prof. Wilfried Kühling
Mehr zum Thema
Saftige Kritik am BUND-Positionspapier