Klaus Scheidsteger steigt ohne Handy in Keller (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 26.08.2018, 00:28 (vor 2304 Tagen) @ H. Lamarr

Bei den Dreharbeiten zu "Thank you for Calling" sind sich Klaus Scheidsteger und sein Protagonist Wilhelm Mosgöller offenbar näher gekommen. Denn Mosgöller produzierte für die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt Auva, Österreich, einen kleinen Alarmfilm über angebliche Risiken des Mobilfunks und vergab die Regie dieses Kurzfilms an Scheidsteger. Eine Hand wäscht die andere.

So wie z.B. Alfred Hitchcock leistete sich auch Scheidsteger einen kleinen Auftritt in seinem Film. Ab Minute 10:25 ist zu sehen, wie er beim Einstieg in eine Kellertreppe sein Smartphone behutsam auf die oberste Stufe legt, bevor er ins Untergeschoss herabsteigt. Dieser realitätsfremde Blödsinn, den Drehbuchautor und Regisseur mutmaßlich am grünen Tisch ersonnen haben, soll als Vorsorgemaßnahme verstanden werden.

Technisch ist dies zwar richtig, in Kellern o.ä. regeln Handys abhängig vom Empfang die Sendeleistung hoch, um eine Verbindung aufrecht zu erhalten, doch mehr als 2 W Sendeleistung (GSM 900) werden es niemals sein. Schlimmstenfalls hätte Scheidstegers Smartphone dann, wenn er es mit in den Keller genommen hätte, eine SAR von 2 W/kg bewirkt, dies ist der maximal für Mobiltelefone zugelassene Wert. Heutzutage erreicht jedoch praktisch kein Mobiltelefon mehr diesen SAR-Maximalwert, was auch der Netzverdichtung durch mehr Mobilfunksendemasten zu verdanken ist.

Ein erwiesenes Gesundheitsrisiko geht allerdings selbst von Geräten nicht aus, die 2 W/kg Leistungseintrag in den Körper verursachen. Wer dennoch Vorsorge treffen will ist wesentlich besser beraten – als sein Smartphone jedesmal am Kellerzugang abzulegen und zu hoffen, dass es bei der Rückkehr noch da ist, sich ein Modell mit möglichst geringem SAR-Wert zuzulegen. So ein Mobiltelefon können auch Ängstliche unbesorgt in Keller, Tiefgaragen oder Auzugskabinen überall hin mitnehmen und sicher sein, dass bei ihnen der modellspezifische SAR-Wert von z.B. 0,6 W/kg zu keinem Zeitpunkt überschritten wird.

Einem unbestätigten Gerücht zufolge ging Klaus Scheidsteger in den Keller, um für das Filmteam einen Kasten Bier zu holen. Ein Kabelträger wollte helfen, übersah das oben auf dem Treppenabsatz liegende Smartphone – Knirsch.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
AUVA, Scheidsteger, Auftragsarbeit


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