Peter Michael Lingens: sie (Reflex-Studie) ist wieder da! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 04.12.2015, 11:44 (vor 3300 Tagen)

Jetzt sollte man meinen, der Deckel auf der "Reflex"-Studie sitze inzwischen fest auf deren Sarg, da kommt die österreichische Zeitschrift Profil mit einem vermeintlichen Enthüllungsartikel, der so startet:

Wiener Wissenschaftler waren entscheidende Sachverständige in einem ersten US-Prozess zu einer der heikelsten Fragen der Gegenwart: Fördert Handystrahlung Gehirntumore?

Noch oberhalb dieses Vorspanns thront eine großformatige Schwarzweiß-Aufnahme. Pastoral-streng blickt einen daraus ein alter, weise wirkender Mann mit weißem 1½-Tage-Stoppelbart an. Seine Mimik lässt mutmaßen: O, O, O, es wird doch nichts passiert sein?!

Und tatsächlich, wie ein Déjà-vu ziehen dem Szenevertrauten beim Lesen des Artikels die Schatten der Vergangenheit vorbei: Hugo Rüdiger, Wilhelm Mosgöller, George Carlo, düstere Andeutungen, wispernde Verschwörungsgedanken, ein verstorbener Motorola-Mitarbeiter, ein verräterisches Patent, Tina Göbel und natürlich, was sonst: Alexander Lerchl und sein Prozess gegen die ehemalige Wiener Laborantin K. Das Ganze professionell aufgemischt zu einer "investigativen" Story mit der Weihnachtsbotschaft: O sehet euch vor. Und bildet Rücklagen!

Ich erkenne in dem Artikel einen typischen Fußabdruck, der sich bisher häufig erfolgreich der Tabakindustrie zuordnen ließ: Zweifel säen ist unser Geschäft.

Sich inhaltlich mit der Meinung des Autors Peter Michael Lingens auseinander zu setzen, halte ich hier an Ort und Stelle für unnötig. Denn alles, was vom Autor in seinem Artikel aufgetischt wird, haben wir zuvor schon mehrfach durch die Mangel gedreht.

Hintergrund
Thank you for Calling: Das Geschäft mit Hirntumorprozessen
Atomdiskussion nur laues Lüftchen: Entstehungsgeschichte eines Minister-Zitats
Reflex-Studie: Replikation in Berlin trotz bester Voraussetzungen gescheitert
Der Untergang des George Carlo
2002 - Dr. G. Carlo gründet Opferdatenbank MTHRC
Warum die "Reflex"-Studie seit Mitte 2013 praktisch tot ist
Elisabeth K. verklagt Prof. Alexander Lerchl
Elisabeth K. vs. Lerchl: REFLEX juristisch nicht bestätigt
Elektrosmog-Frühling in Österreich: Sand für die Sahara
Wien: Reflex-Studien nun doch vor dem Aus?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
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