Derbleckt mit Leukämie durch DECT (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 04.04.2012, 00:06 (vor 4639 Tagen) @ kureck

Bei 07:20 (noch länger kann man sich sowas ja nicht anschaun...):

"[...] ein Professor Hardell, dass die Leukämierate, und da bitte schön an die Kinder denken, die Leukämierate 7 bis 11 mal so hoch ist."

Es geht um DECT. Hab' ich was verpasst?

Nein, Sie haben nichts verpasst, sondern Dr. Scheiner hat seinen Zuhörern im Vorübergehen mal schnell einen mörderischen Bären aufgebunden. Er ist in dieser Disziplin führend, denn weil er eine so seriöse Ausstrahlung hat, können bei ihm die Bären viel größer sein als bei anderen.

Hardell hat gemäß EMF-Portal fünf Studien durchgeführt, bei denen er auch DECT-Befeldung eingesetzt hat. Eine Betrachtung des Endpunkts Leukämierisiko ist jedoch bei keiner dieser Studien gegeben. Nicht verwunderlich, denn eigentlich wissen schon Frischlinge in der Anti-Mobilfunkszene, dass Lennart Hardell der Mann für Hirntumoren ist und nicht für Blutkrebs.

Gegenprobe: Gäbe es infolge DECT-Befeldung tatsächlich eine sieben- bis elfmal höhere Leukämierate (bei Kindern), DECT würde das Leukämierisiko im Nahfeld von Atomkraftwerken weit in den Schatten stellen und Dr. Scheiner würde es bestimmt nicht im Plauderton mal eben beiläufig in einem Vortrag vor AZK-Sektenanhängern einflechten, sondern das Thema läge in Berlin auf den Tischen von vielen wichtigen Leuten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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