Bislang keine geglückte Reflex-HF-Replikation (Allgemein)

AnKa, Dienstag, 03.01.2012, 22:52 (vor 4731 Tagen) @ H. Lamarr

Ob die von den Autoren am Ende (S. 23, „In den letzten Monaten sind mehrere Arbeiten publiziert worden, die das erbgutschädigende Potenzial der Mobilfunkstrahlung zweifelsfrei belegen“) genannten Arbeiten die Wiener Arbeit tatsächlich bestätigen oder nicht, wäre also zu klären.

Wo haben Sie den zitierten Satz denn aufgegabelt, in dem PDF steht er so nicht drin.

Nicht in "Teil II". Mein Vorgängerbeitrag bezieht sich auf "Teil I".

Zitat von dort:

"In den letzten Monaten sind mehrere Arbeiten publiziert worden, die das erbgutschädigende Potenzial der Mobilfunkstrahlung zweifelsfrei belegen:

-Franzellitti et al.23 veröffentlichten im Oktober 2009 in Mutation Research eine Arbeit, in der sie nachweisen, dass in isolierten menschlichen Trophoblasten nach GSM-Exposition während 16 bzw. 24 Stunden die DNAStrangbuchrate - genau so wie in Wien beobachtet - signifikant ansteigt. Keine Zunahme der DNAStrangbruchrate wurde beobachtet, wenn die Zellen ausschließlich der Trägerfrequenz der Mobilfunkstrahlung ausgesetzt waren.

-Xu et al.24 folgten wenige Tage später mit einer Publikation in Brain Research, in der sie das gentoxische Potenzial der Mobilfunkstrahlung mit einer anderen Methode nachweisen. Sie berichten, dass die durch Sauerstoffradikale verursachte DNA-Adduktrate in den Mitochondrien von kultivierten Neuronen (Nervenzellen) nach einer 24-stündigen GSM-Exposition signifikant erhöht ist.

-In einer weiteren Anfang 2010 in den Neuroscience Letters erschienenen Arbeit finden Campisi et al.25 einen Anstieg von Sauerstoffradikalen und DNA-Strangbrüchen in primären Gliazellkulturen von Ratten nach der Exposition gegenüber einem Hochfrequenzfeld (900 MHz, GSM-ähnlich moduliert). Um diesen Effekt zu erzielen,
reicht eine Exposition über lediglich 20 Minuten bei einer elektromagnetischen Feldstärke von 10 V/m (Grenzwert: 41 V/m) aus. Die gentoxische Wirkung blieb wiederum aus, wenn die Exposition gegenüber der unmodulierten Trägerfrequenz von 900 MHz erfolgte.

-Eine Anfang April 2010 im International Journal of Radiation Biology von Kesari et al.26 publizierte Arbeit belegt darüber hinaus, dass hochfrequente elektromagnetische Felder (2450 MHz) ihre gentoxische Wirkung auch unter den Bedingungen des lebenden Organismus entfalten. In Hirnzellen von Ratten, die über 35 Tage je 2 Stunden bei einer Ganzkörper-SAR von ungefähr 0,11 W/kg bestrahlt wurden, wurde ein hoch signifikanter Anstieg der DNA-Strangbruchrate beobachtet.

-Guler et al.27 legen in ihrer ebenfalls in 2010 publizierten Arbeit Befunde vor, mit denen sie zeigen, dass auch weiße Neuseeland-Kaninchen auf die Exposition (15 Minuten pro Tag, 7 Tage lang) gegenüber GSMähnlichen 1800 MHz-Signalen (elektrische Feldstärke: 14 V/m, Grenzwert: 58 V/m) mit oxidativen Lipidund Genschäden reagieren. Damit wurde ein weiteres Mal der Nachweis dafür erbracht, dass modulierte hochfrequente elektromagnetische Felder weit unterhalb des geltenden Grenzwertes gentoxische Veränderung im Gehirn von Ganzkörper-bestrahlten Versuchstieren verursachen können. Warum dies beim Menschen anders sein soll, dafür fehlt jede Erklärung.

-Vorerst letzte Ergebnisse, die auf erbgutschädigende Wirkungen der GSM-1800 MHz-Signale hinweisen, sind im Juni 2010 anlässlich des Internationalen Meetings der Bioelectromagnetic Society (BEMS) in Seoul, Korea, von Xu et al.28 vorgestellt worden. In zwei von vier unterschiedlichen Zelllinien, in Lungenzellen des chinesischen Hamsters und in menschlichen Fibroblasten, wird wie in Wien nach einer24-stündigen intermittierenden Strahlenexposition (5 Minuten an, 10 Minuten aus) bei durchschnittlich 3 W/kg gegenüber der Kontrolle eine signifikante Erhöhung der DNA-Doppelstrangbruchrate beobachtet. Bei menschlichen Amnionzellen findet sich lediglich eine trendmäßige Erhöhung und menschliche Linsenzellen zeigen keinerlei Reaktion. Diese Ergebnisse sprechen demnach für eine zelltypspezifische Wirkung der GSM-Strahlung."

Das sind demnach also die geadelten Kronzeugen für die Unbescholtenheit von "Reflex".

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Tierversuch, Adlkofer, Stiftung-Pandora, Tauber, DNA, Berlin, Mutation Research, Ratten, BEMS, Baan, Franzellitti, Ganzkörper-SAR, Stangbrüche, Trophoblasten, Mitochondrien


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