DECT und Herzrhythmus. Oder: Wie alt ist der Kapitän? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 07.11.2009, 21:12 (vor 5518 Tagen) @ charles

Kann nicht, darf nicht, aber ist es trotzdem.

Es kann sein, charles, es darf auch sein, nur: Sie können nicht wissen, ob es trotzdem ist! Denn für ein ist fehlen Ihnen und allen anderen schlicht und ergreifend die Informationen, damit aus einem behaupteten Sachverhalt eine Tatsache wird. Dass Ihnen allein schon eine Presse-Information genügt, um dem behaupteten Zusammenhang zwischen DECT und Herzrhythmus die Krone der Tatsache aufzusetzen, erklärt, warum wir uns immer wieder in der Wolle liegen: Sie sind mMn entweder leichtgläubig wie ein Kind, oder greifen einfach nur alles auf, mit dem Sie Ihre Anti-Funk-Ideologie gegenüber ahnungslosen Laien "belegen" können.

Mal ganz ehrlich, charles, Frau Havas ist aus meiner Sicht wissenschaftlich eher eine Hinterbänklerin, die sich vom Aufspringen auf den EMF-Zug ein bisschen mehr öffentliche Anerkennung verspricht. Ich habe nichts gegen Frau Havas, nur wenn Sie sich das ansehen, was sie zum Thema EMF so an öffentlicher Wahrnehmung praktiziert, dann wird schnell deutlich: Havas bewegt sich lieber im Kreise von Laien und genießt dort auch die übliche Wertschätzung einer "Professorin", obwohl Sie ja eigentlich eine "Associate Professorin" ist, also, wenn ich das richtig recherchiert habe, nicht zum Universitätskollegium gehört, weil sie keine ordentliche Professur hat. Dem Laienpublikum genügen ein paar bunte Bildchen, dort stört es niemand, dass der höhere Puls bei DECT unverzüglich einsetzt und in den seltsamen Bildern, die eher einen UMTS-Antennenpegel denn einen Puls zeigen, der höhere Puls flacher dargestellt ist als der niedrigere. Irgendwie kapiere ich diese Bildchen sowieso nicht ohne Interpretation von Frau Havas, denn auf der Abszisse ist nicht etwa die Zeit aufgetragen, sondern die Pulsschläge. Was die Ordinate darstellen soll konnte ich nicht entziffern. Aber Sie, charles, können mir das sicher erklären, Sie wissen ja, dass das, was Frau Havas da gemessen hat, trotzdem ist. Also bitte, Sie sind dran, was bitte bedeutet das bunte Schaubild von Havas' DECT-Studie genau? Drücken gilt nicht, ich müsste sonst annehmen, dass Sie sich auch mit unverstandenen Studien oder fehlerhaften Schaubildern alarmierend an die Öffentlichkeit wenden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Hinterbänklern, Titel


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