Verlockung zur Manipulation (Forschung)

Kuddel, Sonntag, 11.10.2009, 20:46 (vor 5545 Tagen) @ Sektor3
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 11.10.2009, 21:29

"Fünf Sechstel der Mittel kamen direkt vom VdC [Verband der Cigarettenindustrie], ein Sechstel vom Stiftungsfond. VERUMs eigentliche Arbeit zielt darauf ab, vom realen Problem des Passivrauchens als Umweltgefahr abzulenken."

Es gibt ein schönes Dokument, das die Umsetzung des Forschungsauftrags der Tabakindustrie (Ablenken vom Passivrauchen, Confounder finden) zu Zeiten von Reflex beschreibt.

Die Frage nach dem Motiv der Tabakindustrie bei der Finanzierung von Mobilfunkstudien ist doch eher zweitrangig.

Die wesentlich interessantere Frage ist, ob der VDC absichtlich und systematisch die Ergebnisse manipulieren läßt, oder ob es sich im Fall der Reflex-UMTS-Studie nur um ein Fehlverhalten von Einzelpersonen handelt, welche ihre ganz eigenen Motive verfolgen (Folgeaufträge mit dem Ziel "Arbeit bis zur Rente", "gut dastehen beim Chef" etc).

Es ist doch so, daß ein sensationelles Ergebnis lukrativer für ein Institut ist (=Geld und Ansehen), als ein "langweiliges" negatives Ergebnis.

Von daher dürfte generell die Verlockung zur "positives-Ergebnis-Manipulation" (=Erschwindeln weiterer Forschungsgelder und Anerkennung) einer Studie immer höher sein, als die Verlockung einer "negatives Ergebnis-Manipulation", es sei denn im letzteren Fall fließen "Kompensationsgelder" für entgangenen Ruhm des Forschers (=direkte Bestechung)...

Möglicherweise tun Sie auch Herrn Prof. A. völlig Unrecht, wenn Sie hier so über ihn herziehen, denn Ich könnte mir auch vorstellen, daß er sich keiner Schuld bewußt ist, und von einer möglichen Manipulation der Ergebnisse (z.B. durch Assistenzkräfte mit ganz eigenen Motiven) gar nichts wußte.

K

Tags:
Manipulation, Verum, Forschungsgeld


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