Aktuelle Desinformation zum Mobilfunk durch den BUND (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 26.08.2009, 19:37 (vor 5591 Tagen) @ KlaKla

Nach 20 Sekunden Handy-Telefonat verklumpen die roten Blutkörperchen des Telefonierenden und anderer Personen im Umkreis von 2 Metern. Es dauert bis zu mehreren Stunden, bis sich das Blut wieder normalisiert hat.

Ach du liebes bisschen, jetzt haben die doch glatt den Jugend-forscht-Knaller aus dem Jahr 2005 entdeckt. Von den ominösen 2 Metern Reichweite erwähnt die Arbeit der Schüler nichts, möglicherweise ist die Quelle für diese unbelegte Behauptung ein Heilpraktiker oder Baubiologe (dass dann aus 1,5 m mal eben flugs 2,0 m werden, passt zum ungenierten Aufbauschen von Sendemastengegnern). Teilnehmer "Kuddel" hat sich zu dem Geldrolleneffekt vor gut einem Jahr ziemlich ausführlich geäußert, nachzulesen hier. Der Dilettantismus des BUND in EMF-Fragen ist für mich beängstigend, das ist keine Aufklärung, was die machen, das ist nur virales Marketing für BBs.

Erst vergisst der BUND in seinem eigenen EMF-Positionspapier die Handys zu 100 % und jetzt plötzlich sind Handys in Fahrgastzellen dann doch wie die Pest. Da soll wohl die Wiedergutmachung alter Fehler einläutet werden. Aber selbst das versemmelt der BUND, weil er in dem neuen Papierchen statt belastbarer Argumente nur die angestaubten Phrasen und Behauptungen aus dem Repertoire der Sendemastengegnerecke bringt. Es ist zum Heulen. Die haben z.B. bestimmt noch nie was davon gehört, dass ein "verkehrt" herum in der Hosen-/Hemd-Tasche getragenes Handy durchaus SAR-Werte verursachen kann, die über der zulässigen Grenze von 2 W/kg liegen, und dass es deshalb praktizierte Vorsorge ist, Handys immer mit der Mikrofon/Hörer-Seite zum Körper hin zu tragen. Klingt blöd, isses aber nicht, der Abstand Antenne-Körper ist auf diese Weise größer und der Energie-Eintrag ins Gewebe bedeutend geringer. Bei längeren Telefonaten mit Freisprecheinrichtungen, wenn das Handy also nicht zwangsläufig "richtig" herum am Ohr klebt, gewinnt dieser Umstand an Bedeutung, die seltenen kurzen PLU-Impulse eines eingeschalteten aber ungenutzten Handys halte ich dagegen für völlig unbedenklich.

Ernst zu nehmende wissenschaftliche Arbeiten zum Geldrolleneffekt gibt es, auch wenn der BUND sie anscheinend nicht kennt, beim hese-project haufenweise, leider allesamt nur in Englisch, und - was für ein Jammer - ohne Bezug zu elektromagnetischen Feldern. Da haben wir den Salat, deshalb alarmiert der BUND die Bevölkerung mit Schülerforschung, die übrigens ordentlich gemacht wurde aber eben doch nur Schülerforschung ist. Von einem anderen Schülerforschungs-Projekt (Pflanzenwachstum + EMF) habe ich mir das Original besorgt. Tja, was soll ich sagen: die Jungs dort haben geglaubt, es reiche, ein Handy nur mitten ins Gemüse zu legen. Ein - ausgeschaltetes Handy! Schüler sind eben (noch) keine Wissenschaftler.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
BUND, Freisprecheinrichtung, Jugend forscht, Viralmarketing


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