Mein Ausflug ins Wespennest (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 05.06.2009, 20:24 (vor 5673 Tagen) @ Fee

Noch eine Frage: was wollten, bezweckten Sie eigentlich genau durch Ihren Exkurs ins Gigaherz-Forum?

Ich habe beim Diskutieren im Gigaherz-Forum die Erfahrung gemacht, dass etliche Teilnehmer dort nicht angemessen auf Widerspruch reagieren können, sondern sich lieber einem starken Hang zu bösartigen Unterstellungen und Pöbeleien hingeben, den sie dort auch ungehindert ausleben dürfen. Das wäre nun nicht so schlimm, wenn wenigstens die Argumente dieser Leute interessant wären, interessant im Sinne von gut, belastbar, Aha-Effekt oder auch nur neu. Aber es gibt dort so gut wie keine eigene Expertise, nur das Herunterleiern der üblichen Beschwörungen von den üblichen Beschwörern - am liebsten von denen mit einem Professorentitel.

Schauen Sie, auch ich war mal ein Fan vom alten Erich Schöndorf nachdem ich sein Buch "Von Menschen & Ratten" las, in dem er über seine Rolle als Staatsanwalt im "Holzschutzmittelskandal" berichtet. Von Holzschutzmitteln, den Akteuren und den Hintermännern bei dieser Geschichte weiß ich nichts, ich musste dem Schöndorf deshalb alles glauben, was er schrieb, und hatte keinen Grund, dies nicht zu tun.

Beim "Mobilfunkskandal" aber sieht die Sache ganz anders aus, da kenne ich mich aus, kenne die Szene, die Hintermänner und so manchen Interessenkonflikt. Deshalb kann ich jetzt aus eigener Kraft anhand erarbeiteter Fakten bewerten, was Schöndorf in diesem Zusammenhang sagt. Und das ist meiner Einschätzung nach der blanke Unsinn, Schöndorf redet nur das Zeugs nach, das ihm irgendwelche Leute aus der Szene servieren, eigene Expertise hat er keine. Für mich ist diese Erkenntnis bitter, denn ich frage mich jetzt natürlich auch rückwirkend, welchen Quark er bei den Holzschutzmitteln wohl abgelassen haben mag. Und auf einmal frage ich mich auch, wieso er denn damals so schnell aus dem Staatsdienst ausschied, ob er gekündigt hat oder ob man ihn vielleicht wegen kruder Ansichten nur schnell los werden wollte.

Zurück zu Ihrem Forum: Vor geraumer Zeit, ich denke es ist etwa 1 1/2 Jahre her, hatte ich mich dort verabschiedet, weil es mir außer Beschimpfungen nichts eingebracht hat. Auslöser war damals die Teilnehmer(in) Tilly, die ich als ätzend empfunden habe.

Bei sporadischen Besuchen im Gigaherz-Forum ist mir vor ein paar Wochen aufgefallen, dass Tilly und andere Giftspritzen anscheinend verschwunden sind, außerdem waren da ein paar neue Namen. Und da dachte ich: Fühle denen doch mal auf den Zahn, vielleicht komme ich jetzt dort mit den Teilnehmern besser zurecht. Das Resultat kennen Sie, mein Ausflug ging gründlich in die Hose.

Natürlich könnten wir jetzt ellenlange Arien singen, wer angefangen hat und dass die Betroffenen mehr Rücksicht erwarten dürfen. Das aber möchte ich nicht, denn noch viel schlimmer als die 13 Beleidigungen ist für mich die Ignoranz, mit der die besagten Teilnehmer in ihrem Forum konsequent alles ausblenden, was nicht die eigene Überzeugung stützt. Dies führt, wie beschrieben, zu kuriosen und sogar blödsinnigen Fehlinterpretationen, die dann auch noch mit Klauen und Zähnen und natürlich einem Schwall von Beleidigungen verteidigt werden. Das ist nicht die Welt in der ich mich engagieren möchte, deshalb habe ich meinen Ausflug nach sieben Tagen abgebrochen und im Tagebuch vermerkt: Im Westen nichts Neues.

In Bayern haben wir den Spruch, ein Fisch stinke vom Kopf her. Damit wird z.B. umschrieben, dass bei schlecht laufendem Geschäft nicht die Arbeiter Schuld tragen, sondern das Management. Gigaherz wird mMn solange auf der Sandbank festsitzen wie H.-U. Jakob dort den Ton angibt, denn wenn der Schmied schon pöbelt, dann pöbeln die Schmiedel unter ihm erst recht. Möglicherweise hat Gigaherz mit dieser ungewöhnlich rüden Art und Weise des Umgangs vor vielen Jahren schon die Weichen dafür gestellt, dass in der gesamten deutschsprachigen Mobilfunkgegnerszene das Pöbeln zum Standardrepertoire gehört und augenblicklich einsetzt, wenn die kleinsten Meinungsverschiedenheiten auftreten. So jedenfalls kenne ich es seit Jahren. Selbstverständlich bestätigt auch hier die Ausnahme die Regel. Und damit meine ich nicht den salbungsvoll formulierten Schwulst ohne vernünftigen Inhalt, wie er am gegenüberliegenden Ende der Pöbelskala fabriziert wird, sondern die paar Mobilfunkkritiker, die sich zivilisiert benehmen und artikulieren können und bei deren Sachargumenten einem schon mal eine Augenbraue hoch geht. Dr. Neitzke wäre z.B. so einer. Erich Schöndorf kann sich zivilisiert benehmen und artikulieren, bei seinen "Sachargumenten" (gegen Elektrosmog) dreht sich mir freilich der Magen um. Womöglich ist der Mann selber ES, dies würde seine sonderbare Wandlung vom Held zum Sprücheklopfer erklären.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Fehlinterpretation, Interessenkonflikt, ES, Gigaherz, Anonymität, Ignoranz, Beschimpfung, Schöndorf, Pöbeln, Schmierfink


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