Handys wurden vom BUND total vergessen! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 30.10.2008, 00:32 (vor 5892 Tagen) @ KlaKla

Inkompetent?

Meiner Meinung nach ja, da helfen auch die hübschen Titel nichts, zumal keiner der Mitwirkenden sich mit Funktechnik auskennt. Nur eine üble Behauptung? Ich meine nein. Und zwar deshalb, weil in dem gesamten Dokument das Akronym SAR kein einziges mal erwähnt wird. Aus meiner Sicht eine hochnotpeinliche Unterlassung, denn bekanntlich beschreibt allein der SAR-Wert die zulässige Befeldung eines Menschen durch ein Handy. Das BUND-Papier hat hier schlimm Schlagseite und kümmert sich einzig und allein um den Grenzwert für ortsfeste Mobilfunk-Basisstationen. Keine Silbe zur wesentlich wirkungsvolleren und mit Fakten begründbaren Forderung nach einer Senkung der SAR-Werte für körpernah betriebene Funktechnik!

Deshalb teile ich KlaKlas Standpunkt, dass die Verfasser des BUND-Papiers dem aktuellen Forschungsstand weit hinterherhinken. Sich über fast 50 Seiten über Basisstationen auszulassen ohne dem tatsächlichen Risikofaktor Handy angemessenes Gewicht zu geben, ist für mich schlimmer als Inkompetenz - das ist verantwortungslos der Bevölkerung gegenüber. Dem Papier ist die Handschrift rückständiger 1G-Kritiker deutlich anzumerken, die bis heute nicht begriffen haben, dass ... na, das kann ich mir jetzt sparen, ist alles längst bekannt. Dass sich der BUND so einfach instrumentalisieren lässt, finde ich bestürzend, zumal wir Prof. Kühling reinen Wein einschenkten.

Vor rund 1 Jahr schrieb ich Prof. Kühling unter anderem: Die Orientierungslosigkeit auf Seiten der Mobilfunkkritiker führt dazu, dass einige wenige Frontleute Richtungen vorgeben können, die aus unserer Sicht für die herrschende Stagnation verantwortlich sind. So ist die gängige Parole "Mobilfunksender raus aus Wohngebieten" technisch/physikalisch unsinnig und auch aus Vorsorgesicht nicht zu vertreten - nur im Ausnahmefall verhält es sich anders. Bei Bedarf können wir dies gerne näher begründen. Unser Problem sind auch nicht erstrangig die Mobilfunk-Sendemasten, sondern Handys und häusliche Funkquellen. Dies mag Ihnen ein plakatives Beispiel verdeutlichen: Sie können sich rd. 2 1/2 Jahre lang Tag für Tag in 100 m Abstand zu einer städtischen Mobilfunk-Basisstation aufhalten. Ihr Kopf nimmt in dieser Zeit nicht mehr Energie auf wie bei einem einzigen 45-Minuten-Gespräch mit einem schon ziemlich strahlungsarmen Handy! Das Verständnis derartiger Zusammenhänge setzt jedoch technische Kenntnisse voraus, die den meisten Kritkern leider fehlen, und die dies mit verstärktem Einsatz von Emotion wettmachen. Solche Leute sind anfällig für fanatisch agierende Kritiker, die mit zuweilen absurder Argumentation Ziele verfolgen, die mit einer fairen Aufklärung der Bevölkerung nichts mehr zu tun haben (einige dieser Leute stehen übrigens auch auf Ihrem E-Mail-Verteiler).

Kühling antwortete unter anderem: Herzlichen Dank für diese Antwort! Ich bin beruhigt, dass es Stimmen in der "Szene" gibt, die geradeaus denken. Ich hoffe, dies auch mit dem bereits im Entwurf befindlichen neuen BUND-Positionspapier Elektrosmog ähnlich auszudrücken.

Mein Fehler: Ich habe mich danach nicht weiter dahintergeklemmt, schließlich bin ich noch berufstätig und kein Rentner. Als dann deutlich wurde, dass das Vakuum beim BUND allein 1G-Kritiker ansaugte, blieb allerdings auch noch die "Lust" auf der Strecke, denn mit 1G-Kritikern sind keine konstruktiven Konflikte möglich.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
BUND, Warnung, Vorsorge, Kompetenzdefizit, Inkompetenz, SAR-Wert, Repräsentant, Kühling, Positionspapier


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