Lerchl wurde 2017 mutmaßlich Opfer einer Intrige (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 29.05.2021, 23:39 (vor 1297 Tagen) @ Alexander Lerchl

Professor Franz Adlkofer hat in einem Interview mit Jens Wernicke (KenFM) Dinge über mich behauptet, die nicht stimmen bzw. mich zum wiederholten Male als Büttel der Mobilfunkindustrie erscheinen lassen.

Franz Adlkofer lederte Ende 2016 in dem oben zitierten Interview so krass über Alexander Lerchl ab, dass der sich notgedrungen juristisch zur Wehr setzen musste – und überraschend unterlag. Doch womöglich wurde Lerchl gezielt provoziert und seine Niederlage am Bremer Landgericht stand schon fest, noch bevor sein Anwalt Anfang 2017 dort einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen Adlkofer einreichte. Anlass für diese prickelnde Vermutung ist eine bislang übersehene Widersprüchlichkeit in dem Interview, die bei mir einen Dominoeffekt auslöste.

Hier zunächst die vermeintlich belanglose Widersprüchlichkeit, die Adlkofer in dem angeblichen Interview durch Wernicke unterlaufen ist.

Auszug aus dem Interview:

Wernicke: Herr Adlkofer, Sie sind einer der renommiertesten Kritiker der inzwischen gigantischen Mobilfunkindustrie, die, schenkt man den Darstellungen des Films „Das Strahlungskartell“ glauben, alles dafür tut, um „geschäftsschädigende Kritik“ an ihrem Wirken zu unterdrücken und mundtot zu machen. Worüber sprechen wir hier? Was ist das Problem an Mobilfunk sowie am „Strahlungskartell“?

Adlkofer: Auch wenn ich in diesem vorkomme, habe ich ihn, da er gerade erst auf DVD erschienen ist, selbst leider noch nicht sehen können. [...]

Soso, er hat also den Film "Das Strahlenkartell" leider noch nicht sehen können. Nun, das macht nichts, denn schon die Vorschau auf dieses Machwerk deutet auf einen unsäglichen Hetzfilm hin.

Doch dann, ein paar märchenhafte Absätze später ...

Adlkofer: [...] Weniger überzeugend erscheint mir aktuell die Beweislage für die vielen anderen Erkrankungen, auf die im Film „Das Strahlenkartell“ hingewiesen wird. [...]

Na sowas. Jetzt hat er den Film also doch gesehen!

Leidet der alte Herr womöglich an Alzheimer?

Nein, wahrscheinlich nicht. Der krasse Widerspruch deutet meiner Erfahrung nach auf etwas ganz anderes hin. Was Wernicke und Adlkofer da abliefern ist kein echtes Interview, bei dem sich die Teilnehmer gegenüber sitzen oder telefonieren und Fragen stellen oder Antworten geben. Was uns hier von KenFM als Interview verkauft wird (Wernicke bedankt sich am Ende für das Gespräch) war kein Gespräch, sondern ein Ferninterview. Wernicke schickte Adlkofer einen Fragenkatalog, den dieser in aller Ruhe über mehrere Tagen hinweg abarbeitete und sich seine Antworten reiflich überlegen konnte. Und zwischendurch schaute sich der Ex-Tabaklobbyist wohl den Film an, den er anfangs vorgab, nicht gesehen zu haben. Wahrscheinlich hat Adlkofer wegen seiner beleidigenden Bemerkungen über Lerchl sogar seinen Anwalt drüberlesen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen, wegen Verletzung der allgemeinen Persönlichkeitsrechte des Bremer Professors nicht in die Mühlen der Justiz zu geraten. Zeit genug dafür hatte er.

Dafür, dass es sich bei dem Interview in Wahrheit um einen beantworteten Fragenkatalog handelt, gibt es noch andere typische Indizien, auf die ich jedoch nicht weiter eingehen möchte.

Wenn es so war, wie zuvor beschrieben, ist es unglaublich infam. Adlkofer stellte Lerchl möglicherweise mit Wernicke als Helfer eine Falle, und dieser tappte arglos hinein. Denn Lerchl wehrte sich tatsächlich mit einem Antrag auf einstweilige Verfügung gegen Adlkofers Beleidigungen, zog jedoch den Antrag auf Anraten des Gerichts noch vor der Verhandlung zurück. Weil, wie es damals hieß, Adlkofer ganz knapp unter dem Grad an Beleidigungen blieb, ab dem er sich vor Gericht hätte verantworten müssen. Was Wunder, wenn die Beleidigungen zuvor anwaltlich auf knappe Grenzwertunterschreitung getrimmt wurden.

Für meine Vermutung einer raffiniert gestellten Falle spricht die Siegessicherheit, mit der Adlkofer die Unterlassungsaufforderung von Lerchls Anwalt zurückwies. Eigenem Bekunden zufolge will Adlkofer dem Anwalt seinerzeit geantwortet haben: "Ich begrüße es, wenn Ihr Mandant seine angeblichen Ansprüche gerichtlich geltend macht. Dies verschafft mir die Möglichkeit, den Menschen in Deutschland öffentlichkeitswirksam den Charakter des Mannes aufzuzeigen, den die Bundesregierung einst mit dem Schutz der Bevölkerung vor der nicht-ionisierenden Strahlung beauftragt hat. Ihrer Aufforderung auf Unterlassung werde ich folglich nicht nachkommen."

Nachdem Lerchl seinen Antrag auf einstweilige Verfügung zurückzog, war die Angelegenheit für ihn erledigt. Nicht aber für Adlkofer. Der kostete in vollen Zügen aus, dass Lerchl ihm auf den Leim ging und dokumentierte die Angelegenheit öffentlich in epischer Breite. Einen Link auf dieses Dokument verweigere ich ausnahmsweise, der Grund dafür sollte offensichtlich sein.

Aus meiner Sicht passt alles zusammen: Adlkofers Erfahrung als Ex-Tabaklobbyist im Zurechtkneten von Texten und dessen endloser Grabenkrieg gegen Lerchl, die fragwürdige inzwischen vom Berliner Verfassungsschutz beäugte Plattform KenFM, ein williger Interviewer aus dem Miljö der Verschwörungsmystiker, das zur Tarnung als Interview ausgegebene Ferninterview und ein Advokat, der Adlkofer regelmäßig beisteht. Beweisen lässt sich die mutmaßliche Intrige gegen Lerchl indes nicht. Gleichwohl halte ich sie nicht für eine Verschwörungstheorie, sondern für wahrscheinlich.

Hintergrund
Weitere Zitatverfälschung von Prof. Adlkofer

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Provokation, Intrige, Trick, Ex-Tabaklobbyist, Schaden, Infam, Wernicke, KenFM, Sittenbild, einstweilige Verfügung, OLG Bremen


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