Weisse Zone in der Rhön - weisses Rauschen im Kopf? (Elektrosensibilität)

Dorfreporter, Donnerstag, 28.03.2013, 20:10 (vor 4281 Tagen) @ H. Lamarr

Nein, da stimmt etwas nicht; entweder mit der netten Geschichte oder mit der Ursache der Beschwerden der jungen Dame.

In Wirklichkeit geht es den lustigen Bunkerjungs und reifen Bunkermädels aber um etwas ganz anders, nämlich um Aufmerksamkeit strampeln für die Waheisshe Zohonen in der Rhööööön ....

Die Idee, in der Rhön eine "Weisse Zone" einzurichten, aus der Mobilfunk und anderes Teufelszeug ähnlicher Machart verbannt sein sollen, wurde im vergangenen Jahr auch beim 11. Rheinland-Pfälzisch-Hessischen Umwelt- und Mobilfunksymposium in Mainz (31.3.2012) vorgestellt, einer Veranstaltung des BUND und einiger befreundeter Baubiologenorganisationen.

Ein fachlich wenig beschlagener Sprecher der Rhöner Weisszonler las dabei einen Beitrag vor, dessen Intention die Rückführung der Rhön und seiner Bewohner in vorindustrielle Zeiten zur Zielsetzung zu haben schien.

Die Rhön – kommendes Rückzugsgebiet für Elektrosensible?

Die Initiative "Weisse Zone in der Rhön" zeigte damit bei diesem Symposium wohl erstmals öffentlich überregional Flagge. Man hatte von ihr über das Internet bereits gehört. Sprecher Klaus S. referierte vor rund 80 Zuhörerinnen und Zuhörern den Kern des Anliegens der Mittelgebirgs-Aktivisten.

Man wolle das im August 2011 ernannte Biosphärenreservat Rhön um eine sogenannte "Weisse Zone" erweitern, in die sich elektrosensible Menschen zurückziehen können. Um das zu erreichen, sollen nach dem Wunsch der Weisszonler in den Gemeinden der Rhön die WLAN-Netze und DECT-Telefone reduziert werden. Ebenso müsse ein "möglichst schneller Rückbau von Funkmasten" eingeleitet werden. "Von außen verordnete" angebliche Belastungen wie der TETRA-Behördenfunk und der Ausbau des LTE-Netzes sollen verhindert werden; auch der Zugang zu Computerspielen sei in der Kernzone des Biosphärenreservates eigentlich nicht nötig. "Dies würde sicherlich den Zuzug von Elektrosensiblen bewirken", spinntisierte der Rhönwalder Referent hoffnungsvoll daher. Denn diese Bevölkerungsgruppe würde angeblich "händeringend nach derartigen Schlupflöchern" suchen, in denen eine weitgehende Funkfreiheit herrscht.

Für die Rhön erhofft man sich einen demographischen Gewinn, käme es denn zur Einrichtung einer "Weissen Zone". Denn allgemein ist bekannt, dass die Einwohnerzahlen in ländlichen Gegenden zugunsten der dichter besiedelten Kerngebiete zurückgehen.

Ein massenhafter Zuzug Elektrosensibler könnte diesen fortschreitenden Aderlass ausgleichen helfen, so das bevölkerungspolitisch innovative Kalkül. Auch ein "enormer Innovationsschub" sei für die Rhön zu erwarten, wenn nämlich die Gegend für Unternehmen interessant werde, die dort "Alternativen zur funkgestützten Kommunikation" entwickeln und "zukunftsgerichtete Arbeitsplätze" anbieten würden.

Und es könne die Einrichtung einer "Weissen Zone" in der Rhön sogar die Keimzelle bilden für noch weit Bedeutenderes. Es bestehe nämlich die Chance, "der nachwachsenden Generation eine intakte und lebenswerte Welt zu hinterlassen", wie sie außerhalb der kommenden "Weissen Zone in der Rhön" offenbar schon bald nicht mehr vorzufinden sein wird. Jedenfalls, sofern man den Befürchtungen des Rhönwalder Weisszonlers denn Glauben schenken wollte.

Tags:
, Filz, BUND, Schutzzonen, Mobilfunksymposium, Alarmschläger, Rhön


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