Die Angst des EHS vor harten Fakten (Elektrosensibilität)

Fee @, Donnerstag, 10.06.2010, 07:38 (vor 5304 Tagen) @ H. Lamarr

Was ist denn bei dieser Untersuchung so komplex, dass eine Blut- und Urinprobe nicht ausreicht?

Die Blut- und Urinprobe ist nicht das Problem. Es ist mir nicht bekannt, dass jemand anderes ausser den dortigen Verantwortlichen die Untersuchungen der Mainzer-Studie durchführt.

Ja, woher soll Ihnen so etwas auch bekannt sein. Auch mir ist dieses Terrain fremd, nach 5 Minuten hatte ich aber zumindest schon mal diese Seite in Bremen gefunden, wo Sie sich raussuchen können, auf welches Schwermetall Sie sich testen lassen möchten und welche Probenmasse dazu erforderlich ist. Gibt's bestimmt auch was in der Schweiz, Suchbegriff war "Labor Umweltanalytik Schwermetallbelastung". Womit ich nur sagen möchte: wo ein Wille ist, "Fee", da ist auch ein Weg.

Bei der Mainzer-Studie wurde aber bedeutend mehr getestet und dies würde mich deshalb mehr interessieren:
Blutchemisches Routinelabor inkl. Blutbild
Herzratenvariabilität als Indikator der autonomen Regulation
die genetisch messbare Leberentgiftungskapazität (22 Untersuchungen an 12 Genen, die die Entgiftungskapazität der Leber charakterisieren)
der genetische messbare Anteil des Infektions- und Fatigue-Risikos (fünf genetische Untersuchungen an Genen, die die Immunantwort modulieren)
die Bestimmung des HLA-Status (HLA=human leukocyte antigens)
ein 74 Allergene umfassender Allergen-Chip, bei dem an einer Blutprobe parallel die Reaktionsfähigkeit auf häufige Allergene getestet werden kann
Röntgenfluoreszenz-spektroskopische Bestimmung von Cadmium, Blei, Quecksilber, Chrom und Kupfer im Blut

In der klinisch-chemischen Laboranalytik wurden gezielt Parameter untersucht, die Aussagen zulassen hinsichtlich Eisenmangel, Schilddrüsenunterfunktion, Leberfunktionsstörung oder chronisch entzündlichen Prozessen. Bei den meisten Parametern zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen elektrosensiblen und Kontrollpersonen. Bei den wenigen gefundenen statistisch signifikanten Abweichungen ist die klinische Bedeutung zweifelhaft, da es sich überwiegend um relativ geringe Gruppenunterschiede innerhalb der Normbereiche handelte.

Bei den Serumwerten der Metalle Quecksilber, Chrom und Blei bestand kein signifikanter Gruppenunterschied zwischen elektrosensiblen und Kontrollpersonen. Insbesondere ließen sich keine erhöhten Serumwerte an Zahnmetallen feststellen. Der Serumgehalt an Kupfer war in der Gruppe der Elektrosensiblen deutlich erhöht, der an Cadmium erniedrigt. Die auf Schwermetallentgiftungen (z .B. Ausleitungstherapien und Zahnsanierungen) ausgerichteten Behandlungen eines Teils der Elektrosensiblen waren, soweit in den Befragungen anhand der Beschwerdeprofile und Beschwerdeintensitäten erkennbar, offensichtlich wirkungslos.

Im Hinblick auf die Entgiftungsfunktion der Leber wurden 22 Genvarianten an 12 Genen untersucht, die für die Verarbeitung von Fremdstoffen (Giften und Medikamenten) wesentlich sind. Die wenigen signifikanten Unterschiede zwischen der Gruppe der Elektrosensiblen und der Kontrollen waren nach Korrektur für multiples Testen nicht mehr signifikant.

Bei der Testung auf 74 häufige Allergene aus verschiedenen Bereichen (Pollen, Tierallergene, Nahrungsmittel) zeigte sich, dass die Mehrheit der elektrosensiblen Personen auf keines der Allergene reagierte. Außerdem war der Schweregrad der Symptomatik nicht mit der Reaktionsfähigkeit auf Allergene assoziiert.

Die vergleichende Untersuchung an für die Immunantwort relevanten Genvarianten ergab keine klinisch bedeutsamen Unterschiede zwischen Elektrosensiblen und Kontrollpersonen. Bei der Bestimmung des HLA-Status ergaben sich ebenfalls keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Bei der Auswertung der untersuchten Parameter zur Herzratenvariabilität konnte kein Unterschied zwischen der Gruppe der Elektrosensiblen und der Gruppe der Kontrollpersonen festgestellt werden. Eine erhebliche Einschränkung der Herzratenvariabilität als Zeichen einer organischen autonomen Dysfunktion oder einer schlechten Anpassungsfähigkeit des Herzkreislaufsystems wurde nicht gefunden.

Was??? Jetzt habe ich doch im früheren Beitrag geschrieben: "Soviel ich weiss vor Jahren auch eine Quecksilber-Bestimmung im Blut, war soviel ich noch weiss rel. unauffällig, was aber aus oben erwähnten Gründen nicht soviel heissen muss." siehe http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=40285

Verzeihung, diese zitierte Textpassage hatte ich beim schnellen Drüberlesen nicht mit Ihnen in Verbindung gebracht, nur das "große Blutbild", das habe ich Ihnen zugeordnet. Ist aber doch auch wurscht was sie vor Jahren mal gemacht haben, lange vor der Mainzer Studie oder? Es kommt doch darauf an, dass sie jetzt, nach Kenntnis der Mainzer Studie bekunden, sich so einer Untersuchung unterziehen zu wollen, nicht nur auf Quecksilber, sondern auf das, was auch in Mainz untersucht wurde, also Cadmium und Blei. Und da wundere ich mich eben, dass Sie nicht in die "Pötte" kommen.

Das finde ich überhaupt nicht "wurscht", wenn Sie mir mit solchen Unterstellungen und Vorwürfen kommen. Und weshalb sollte ein vor Jahren unauffälliger Befund bezüglich Quecksilber nun und erst noch nach Herausnahme der Amalgam-Plomben und Ausleiten plötzlich auffällig sein. Aber wenn Sie mir sonst wieder was anhängen, kann ich bei meinem Arzt nachfragen und eine Wiederholungsuntersuchung auf Quecksilber, Cadmium und Blei veranlassen.

An dieser Stelle auch nochmal die Frage: wer schreibt diese "tags"?

Gut dass Sie nachfragen, ich dachte bislang, jeder Teilnehmer könne diese Tags setzen. Stimmt aber nicht, das können nur die Mods und der Admin und es gibt auch keine Möglichkeit, dies für alle freizuschalten. Die Tags haben mit Google nichts zu tun. Das Forum könnte eine sogenannte Tag-Cloud anzeigen, also Schlagworte (Tags) der letzten Postings. Das habe ich aber nicht freigeschaltet, weil ich es für wenig sinnvoll halte, die Tags haben deshalb momentan allein den Zweck, die wenig komfortable Suche im Forum zu verbessern, indem die Tags (und nicht der komplette Text) nach einem Suchwort durchforstet werden. So gesehen dienen die Tags eher internen Zwecken, denn im wesentlichen tut sich der bei der Suche leichter, der die Tags vergibt.

Ich kann mir ja da denken, wer diese tendenziösen Tags jeweils oft vergibt...


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