Die Halbwahrheiten des BUND-Experten für Mobilfunk (Allgemein)

RDW ⌂ @, Dienstag, 25.05.2010, 18:53 (vor 5319 Tagen)

Ich habe zu dem sehr lesenwerten Beitrag "Aufbruch ins Ganzheitliche: Eindrücke vom Mobilfunksymposium 2010 des BUND" auf der Hauptseite einen Kommentar geschrieben, den ich hier bezüglich der dort erwähnten Halbwahrheiten des BUND etwas ergänzen möchte.

Viele Argumente der Sendemastengegner drehen sich ja um die Grenzwerte, die in Deutschland "viel zu hoch seien" und die gerne mit den angeblich viel tieferen Grenz- oder Vorsorgewerten mancher anderer Länder verglichen werden. Allen voran steht dabei der berühmte "Salzburger Vorsorgewert" (der allerdings nie real existierte, was aber verschwiegen wird) und seit einiger Zeit erfreut sich auch der "Pariser Vorsorgewert" einer gewissen Beliebtheit. Und so ist dieser sogar Bestandteil einer "Informationsseite" des "Mobilfunk-Experten" des BUND, Bernd-Rainer Müller, auf der Homepage seiner Firma mit allerlei Dienstleistungen für besorgte Menschen, wo er zur "Gefährdungsermittlung Sendemasten" schreibt, Zitat:

4. Welche Gesamtbelastung an elektromagnetischer Strahlung soll den Bürgern zugemutet werden?
Hinweis - der offizielle Grenzwert für eine neue Sendeanlage beträgt 60 Volt pro Meter, die Großstadt Paris hat einen Wert zur Vorsorge von 2 V/m, die Schweiz einen Vorsorgewert von 6 V/m. Warum wird der Zielwert von Paris (auch von anderen deutschen Kommunen) nicht für Kommune xy angestrebt?

Zitat Ende.
Mit diesem Hinweis sollen die von Bernd-Rainer Müller angesprochenen Entscheidungsträger offenbar aufgefordert werden, den deutschen Grenzwert bzw. die bei einer Standortplanung errechnete Exposition mit dem Vorsorgewert von Paris (aus der Paris-Charta) zu vergleichen. Es wird dabei aber mit keinem Wort erwähnt, dass dieser Vorsorgewert eine über 24 Stunden an drei Stellen in der Liegenschaft gemittelte elektr. Feldstärke von maximal 2 V/m (bei 900 MHz, 3 V/m bei 1800 MHz) darstellt. Es ist objektiv absolut irreführend bis verlogen, diesen sowohl über mehrere Punkte (in der Wohnung) als auch zeitlich gemittelten, tatsächlich gemessenen Wert mit der für den deutschen Grenzwert relevanten Hochrechnung auf maximale Anlagenauslastung am zur Sendeanlage nächsten erreichbaren Punkt zu vergleichen. Da können bei der Feldstärke Zehnerpotenzen dazwischen liegen, bei gleicher Situation!

Das ist "Expertentum" im Stile des BUND.

Jede Bürgerinitiative, die mit diesem Argument des Pariser Vorsorgewerts in der genannten Weise hausieren geht, könnte gegenüber den Netzbetreibern oder anderen Fachkundigen gleich ein Transparent mit sich führen, auf dem steht: "Ich bin desinformiert und will euch für dumm verkaufen!"

RDW

Tags:
Experten, Filz, BUND, Paris, Elektrosmog-Panikmache, Mobilfunksymposium, Dienstleistung, Nutznießer, Volllast, Müller, Einflüsterung, Umweltverbände, Vorsorgerwert, 2 V/m, 3 V/m


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