Finale Beweise (Forschung)

Alexander Lerchl @, Dienstag, 14.07.2009, 18:36 (vor 5634 Tagen) @ Sektor3

Den Legacy-Dokumenten sei Dank, können wir ein bisschen im Familienalbum von Prof. Rüdiger blättern, dem Autor der umstrittenen Reflex-Studie. Dokumente aus dieser Sammlung legen nahe, dass die Stiftung verum gegründet wurde und deren Chef Prof. A. nur dazu tätig war, die Gefahren des Passivrauchens zu relativieren. Verum war der Auftragnehmer der EU, Prof. A. der Projektkoordinator.

Sie haben Recht, sektor3, die Legacy-Dokumente sind extrem hilfreich.

Nochmal die Frage: Hat VerUm mit REFLEX aktive Ablenkungsforschung betrieben?

Dazu zunächst ein Artikel aus 2006 (Übersetzung am Ende), in dem es u.a. lautet: "Im Jahr 1975 wurde der „Forschungsrat Rauchen und Gesundheit“ gegründet. Er diente der Wissenschaftlichen Abteilung des Verbandes als Beratungsorgan und sollte den Eindruck vermitteln, dass die Tabakindustrie sich der objektiven Erforschung und Weiterentwicklung seines Produktes verschrieben hat. Untersuchungen die als zu heikel galten, um sie an externe Wissenschaftler zu vergeben wurden in einem Labor in München durchgeführt das von Franz Prof. A. geleitet wurde. Im Jahr 1992 wurde der Forschungsrat Rauchen und Gesundheit ersetzt durch die vom Verband gegründete Stiftung VERUM, deren Wissenschaftlicher und Geschäftsführender Direktor wiederum Prof. A. wurde. "

In den Legacy-Datenbanken ist ein Dokument (Forschungskonzept VdC) (VdC, Verband der Cigarettenindustrie) zu finden, datiert vom 30. Januar 1992. In der Präambel dieses entlarvenden Dokumentes ist zu lesen: "Durch eigene Forschung ebenso wie durch ständige Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Industrie gewinnt sie [die deutsche Cigarettenindustrie] Erkenntnisse, die sie gegen irreführende Aussagen zum Thema 'Rauchen und Gesundheit' einsetzen kann."

Die folgende Passage beschreibt diese Forschung (siehe insbesondere 3 - 5):
[image]
(nett ist auch der Zusatz "anderer" bei Punkt 5)

Ende 1992 wurde die Stiftung (deren Name sich aus den unter Punkt 3 und 4 genannten Begriffen erklären lässt) mit Mitteln des VdC gegründet. In einem Dokument (S. 164) ist zu lesen:
[image]
Übersetzung des letzten Absatzes: "Die Stiftung 'VERUM' wurde als unabhängige Nachfolgeorganisation des früheren 'Forschungsrates Rauchen und Gesundheit' gegründet. Der Verband hat das Kapital für die Gründung der Stiftung zur Verfügung gestellt. Verbindung und Kommunikation mit der Wissenschaftlichen Abteilung des Verbandes ist sichergestellt."

Auf der Verum Homepage (Verum, Geschichte) ist zu lesen: "VERUM, Stiftung für Verhalten und Umwelt, wurde auf Anregung einer Gruppe deutscher Universitätsprofessoren im Dezember 1992 vom Verband der Cigarettenindustrie (VdC) als öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts errichtet. Die Stiftungsurkunde wurde vom Bayerische Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst am 21.12.92 ausgestellt."

Also: Die Zigarettenindustrie hat in dem Forschungskonzept von 1992 aktive Ablenkungsstrategien definiert, im gleichen Jahr erfolgte die Gründung von Verum. Verum war bis 2001 (mindestens) im VdC, siehe hier. Im Jahr 1999 wurde REFLEX aus der Taufe gehoben, Anfang 2000 wurden die Arbeiten aufgenommen. Noch 1998 wurde zwei Projekte mit Mitteln von Verum gefördert, deren Nutznießer später im REFLEX-Konsortium waren. Rüdiger erhielt ein Jahr später (1999), also auch noch vor REFLEX, DM 120,000 für eine Studie, die mit EMF nichts zu tun hatte.

Wer angesichts der Faktenlage noch immer keinen Unrat wittert, hat vermutlich Anosmie.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
Prof. A., Finanzierung, Korruption, Tabak, Reflex, Tabakindustrie, Verum, Rüdiger, VdC, Stiftung, Ablenkungsforschung, Entlarvend


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