Kleine Zeitung: Die stillen Opfer von Handy und WLAN (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 16.09.2014, 22:39 (vor 3743 Tagen) @ H. Lamarr

Der Artikel "Die stillen Opfer von Handy und WLAN" von Wolfgang Rausch in Kleine Zeitung (Österreich) ist aus journalistischer Sicht mit dem Qualitätsurteil "ungenügend" zu versehen. Der Autor missachtet so ziemlich jede wichtige Regel für Journalisten, z.B. dass Leser nicht getäuscht werden dürfen, indem kolportierte Behauptungen, z.B. die des medienversessenen Josef Neuschitzer, als Tatsachen wiedergegeben werden.

Zuerst dachte ich, der Mann ist schreibender Laie und weiß es nicht besser. Dieser Link belehrte mich a) eines besseren und gab mir b) einen Hinweis auf die Sorgfalt des "Newsmanagers" Rausch. Wenn der Mann so recherchiert wie er Korrektur liest, dann ist sein Artikel über "Elektrosensible" und deren "Helfer" kein Wunder.

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Da ist aus meiner Sicht mal eben schnell etwas zusammen geschustert worden, um eine redaktionelle Lücke zu füllen. Leider ist sich Rausch nicht darüber im Klaren, welchen Schaden er mit seinem Geschreibsel bei labilen Menschen anrichten kann, indem er diese mit der Idee infiziert, sich "Elektrosensibilität" als sprudelnde Quelle für einzufordernden Krankeitsgewinn zuzulegen. Dies kann der Beginn einer Karriere als "Elektrosensibler" sein, der sich einer psychiatrischen Behandlung entzieht und so zunehmend tiefer in einer Angststörung versinkt.

Und weil in der Anti-Mobilfunk-Szene leider beträchtliche Vollpfosten unterwegs sind, findet sich auch immer ein Depp, der ohne Hirn und Verstand selbst den gröbsten Schwachfug völlig unkritisch verlinkt. So geschehen heute durch "Mob.Kritiker". Das ist so sinnleer, dass die Verlinkung ebenso gut von "Hesse", der Mutter der Sinnleere im hese-Forum stammen könnte.

Inhaltliche Kritik ist bei dem Zeitungsartikel mMn zwecklos, denn da ist nichts an seinem Platz, sondern alles verrückt. Vielleicht noch für eilige Leser der Hinweis: Das unübersichtliche Layout der Seite macht es schwierig zu erkennen, der Artikel hat nicht nur eine, sondern drei Seiten, man muss dazu weiter blättern.

Amüsant sind die Kommentare, ein paar Mobilfunkgegner stemmen sich dort gegen ein paar Skeptiker. Wie immer sind die Argumente der Gegner schwach und stellenweise falsch. Kurios: Wer dort einen Kommentar absondern möchte, muss ein Handy haben. Die Mobilfunkgegner, die sich dort echauffieren, sind Handynutzer. Das macht die Leute unglaubwürdig, hält Frau Eva W. allerdings nachhaltig von einem Überfall auf die Kleine Zeitung ab.

Achso ja, woher ich überhaupt weiß, dass nur Handybesitzer dort kommentieren können? Bitteschön:

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Hintergrund
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Oesterreich, Medien, Journalisten, Unglaubwürdig, Kleine_Zeitung, Krankheitsgewinn, Boulevardpresse, Gewinner, Autor


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