Unterschriftenaktion hebelt optimalen Standort aus (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 11.02.2012, 11:03 (vor 4688 Tagen) @ H. Lamarr

Im schwäbischen Machtolsheim steht ein knapp 40 Meter hoher Wasserturm auf einem flachen Hügel. Funktechnisch ein optimaler Standort, wegen der Höhe auch gut gegen gefühlte "Strahlenängste". Ein von der Gemeinde beim TÜV beauftragtes Gutachten kam daher zwangsläufig zu dem Schluss, der Wasserturm sei im Ort der bestmögliche Standort. Alles war in Butter, so schien es.

Doch dann traten die Mobilfunkgegner auf den Plan, 300 von 1321 Machtolsheimern sprachen sich in einer Unterschriftenaktion gegen den Wasserturm als Standort für Mobilfunkantennen aus. Das war im Oktober 2009. Im November versuchten vernünftige Bürger noch das Blatt zu wenden und sammelten ihrerseits Unterschriften für den Standort Wasserturm. Zu spät, im Dezember 2009 beugte sich der Ortschaftsrat dem Diktat seiner Wutbürger.

Es folgte ein juristisches und damit kostspieliges hin und her zwischen der Gemeinde und den Betreibern. Erst im Februar 2012 fand das Hickhack ein Ende: E-Plus und Vodafone bauen jetzt einen Sendemast auf dem Dach einer Scheune am Wannenweg (in der Grafik rot markiert, Wasserturm grün). Die Distanz zum Wasserturm beträgt rund 600 Meter. Auch im Bereich Wannenweg stehen Wohnhäuser, die Scheune ist mit Sicherheit keine 40 Meter hoch und wie viel Geld und Nerven der Streit gekostet haben mag weiß wahrscheinlich niemand ganz genau. Nur, irgendein Zugewinn aus dem ganzen Theater ist nicht im geringsten erkennbar.

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Eine detaillierte Chronologie der Leidensgeschichte um die Machtolsheimer Mobilfunkantennen ist in die schwäbische.de nachzulesen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Unterschriftenaktion, Chronologie


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