Überzogene Prognose oder falsche Interpretation? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 04.01.2012, 21:52 (vor 4728 Tagen) @ Alexander Lerchl

Das Zitat ist aber aus dem Zusammenhang gerissen! Morgen stelle ich den entsprechenden Text ein, da ich mein Buch nicht ständig mit mir rumtrage :-)

In den Mund gelegt wurde Ihnen: Sollten sich die Wiener Forschungsergebnisse bestätigen, wäre dies der Anfang vom Ende des Mobilfunks.

Im Original schrieben Sie:

"Die Ergebnisse von Diem et al. waren also in der Tat Besorgnis erregend. Sollten sie sich bestätigen, wäre dies nicht bloß ein Alarmsignal, sondern der Anfang vom Ende des Mobilfunks, da DNA-Schäden die erste Stufe zur Krebsentstehung sind."

Da haben Ihre Widersacher zwar nicht sauber zitiert, mMn aber auch nicht sinnentstellend. Ihr Original ist mMn mehrdeutig und lässt Interpretationsspielraum.

Der Knackpunkt dürfte diese Passage sein: "Sollten sie [die Wiener Ergebnisse] sich bestätigen ...".

Ich dachte, damit sei eine Replikation der Wiener Studie gemeint. Es könnte aber genau so gut etwas ganz anderes gemeint sein, nämlich dass die In-vitro-Versuche der Wiener (Reagenzglas) durch In-vivo-Versuche (Lebewesen) bestätigt werden. Da es Ihr Text ist sind Sie der einzige, der die richtige Interpretation kennt.

Angeblich, "Anka" hat die folgenden Texte bei Adlkofer/Richter gefunden, soll es die entscheidende In-vivo-Bestätigung inzwischen aber schon geben. Lesen Sie selbst:

Eine Anfang April 2010 im International Journal of Radiation Biology von Kesari et al. publizierte Arbeit belegt darüber hinaus, dass hochfrequente elektromagnetische Felder (2450 MHz) ihre gentoxische Wirkung auch unter den Bedingungen des lebenden Organismus entfalten. In Hirnzellen von Ratten, die über 35 Tage je 2 Stunden bei einer Ganzkörper-SAR von ungefähr 0,11 W/kg bestrahlt wurden, wurde ein hoch signifikanter Anstieg der DNA-Strangbruchrate beobachtet.

Guler et al. legen in ihrer ebenfalls in 2010 publizierten Arbeit Befunde vor, mit denen sie zeigen, dass auch weiße Neuseeland-Kaninchen auf die Exposition (15 Minuten pro Tag, 7 Tage lang) gegenüber GSMähnlichen 1800 MHz-Signalen (elektrische Feldstärke: 14 V/m, Grenzwert: 58 V/m) mit oxidativen Lipidund Genschäden reagieren. Damit wurde ein weiteres Mal der Nachweis dafür erbracht, dass modulierte hochfrequente elektromagnetische Felder weit unterhalb des geltenden Grenzwertes gentoxische Veränderung im Gehirn von Ganzkörper-bestrahlten Versuchstieren verursachen können. Warum dies beim Menschen anders sein soll, dafür fehlt jede Erklärung.

[Admin: editiert am 04.01.2011, 23:59 - an entscheidender Stelle von Knackpunkt das "n" eingefügt]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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