Das Fleisch ist billig und die Moral ist schwach (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 05.06.2018, 17:29 (vor 2382 Tagen) @ H. Lamarr

Dessen ungeachtet könnte Jakob weiter darauf beharren, (hochgerechnet) 4,3 Mio. Schweizer hätten aber nun mal bekundet, sie würden Mobilfunkantennen für gefährlich halten. Doch zwischen dem, was Menschen auf Befragung sagen und dem, wie sie dann tatsächlich handeln, können Welten liegen.

Noch ein Beispiel für die Diskrepanz zwischen Umfrageergebnissen und tatsächlichem Verhalten.

Seit Anfang April kennzeichnet Lidl seine Fleischprodukte mit einem eigenen Stufensystem. So sollen Kunden des Discounters auf den ersten Blick erkennen, wie tierfreundlich ein Produkt entstanden ist. Die einzelnen Stufen entsprechen dabei bestehenden Tierschutzstandards - von den gesetzlichen Mindestanforderungen an die konventionelle Tierhaltung auf der untersten Stufe, über das eher schwache staatliche Tierwohl-Label bis hin zu Biostandard auf der höchsten Stufe.

Allerdings zeigen die vergangenen zwei Monate seit Einführung der Kennzeichnung laut Lidl: Je tierfreundlicher und somit teurer ein Produkt, desto weniger wird es nachgefragt. Das sagte Jan Bock, Einkaufschef von Lidl Deutschland, der "Süddeutschen Zeitung". Dieser Trend widerspreche Umfragewerten, wonach 90 Prozent der Verbraucher sich bereit erklärten, mehr Geld für Fleisch aus tierfreundlicherer Produktion auszugeben. "Die Moral endet oft am Geldbeutel, das ist nach unserer Erfahrung so", sagte Bock. weiter ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Moral


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