Diagnose-Funk-Vorstand Gutbier konfus (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 22.09.2017, 13:06 (vor 2639 Tagen) @ KlaKla

Auszug aus dem Interview

Das ist ja ulkig: Jörn Gutbier interviewt sich selbst. Das hat was!

Die Inkompetenz der Diagnose-Funker ist ja häufig Thema in diesem Forum, und so kommt Herr Gutbier auch diesmal nicht ungeschoren davon, denn der gelernte Architekt redet mMn einmal mehr Stuss. Festmachen tue ich diesen exemplarisch an seiner dummen Beipflichtung:

Wir schließen uns den Forderungen des internationalen 5G Appells, den über 180 Wissenschaftler unterzeichnet haben, an.

So so, Diagnose-Funk schließt sich also dem 5G-Appell aus Schweden an. Wahnsinn, auf diese sensationelle Botschaft hat Deutschland vor der Wahl gewartet. Doch wo ist der Stuss in Gutbiers Botschaft? Um den zu erkennen muss man a) den Appell zumindest einmal überflogen haben und b) die Propaganda von Diagnose-Funk kennen. Ist beides gegeben, tritt auch der Stuss zutage:

Kleinzellennetze sind seit Anbeginn des zellularen Mobilfunks bei Netzbetreibern im Gespräch, doch erst seit die Stadt St. Gallen, Schweiz, 2015 ein Kleinzellennetz in der Innenstadt errichtet hat, stößt auch Diagnose-Funk ins Kleinzellenhorn und preist die Kleinzelle als das Gelbe vom Ei. Und weil das kommende 5G-Netz erstmals auch das IoT gezielt bedienen wird, werden wir ab etwa 2020 5G in Ballungsgebieten als Kleinzellennetz erleben. Doch genau darüber regt sich Hardell in seinem Appell auf, denn die Netzverdichtung mit Masten auf alle paar Hausdächer würde eine "massive Erhöhung der Strahlenbelastung" (man beachte die nebulöse Ausdrucksweise Hardells) mit sich bringen. Doch der gute Hardell übersieht dabei, dass die beiden GSM-Netze (hierzulande GSM900 und GSM1800) am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind und aller Voraussicht nach dann entfallen werden, sobald 5G ausgerollt wird. So wie ich es derzeit sehe ist daher keineswegs eine massive Erhöhung der Immission zu erwarten, ich kann mir gut vorstellen dass alles bleibt wie es ist oder sogar diejenigen "entlastet" werden, die heute im Nahfeld von GSM-Masten wohnen. Jede Netzverdichtung ist sozialverträglich, denn die Funk-"Belastung" wird gleichmäßiger auf alle verteilt. Anführungszeichen habe ich verwendet, weil die "Entlastung" nur aus Sicht von Elektrosmog-Phobikern eine solche ist, denn ohne Belastung gibt es auch keine Entlastung, die Funk-Belastung ist lediglich ideeller Natur.

Herrjeh, jetzt hätte ich den Gutbier beinahe vergessen: Wenn dieser selbsternannte Experte sich für Kleinzellen ausspricht und zugleich dem Appell von Hardell anschließt, dann sollte sich Gutbier vom IBN sein Geld für die Ausbildung zum sogenannten Baubiologen zurückholen. Denn verstanden hat er elementare Zusammenhänge der Funktechnik noch immer nicht, obwohl er sich jetzt auch schon ungefähr 15 Jahre in der Anti-Mobilfunk-Szene herumtreibt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Inkompetenz, Inszenierung, Gutbier, Kommerz, 5G-Appell, Interview, Kleinzellennetz


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