Veranstaltungspleite von Freiburg schön geredet (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 30.11.2015, 22:59 (vor 3299 Tagen) @ KlaKla

Mit derartige Veranstaltungen versucht die Ödp die Angst vor Funkstrahlung am Leben zu halten. Erfreulich ist mMn dass sie derartige Veranstaltungen heute selbst ausrichtet. Interessant ist, dass die ödp keine Berührungsangst hat mit dem Verein "Lebenswerter Hochrhein".

Der Verein für Elektrosensible, München, behauptet auf seiner Website:

Im südbadischen Freiburg gab es großes Interesse an einer Veranstaltung mit den Schwerpunktthema „Schutz für elektrosensible Menschen“ und der klaren Forderung nach neuen Wohngebieten ohne zwangsweise Bestrahlung der eigenen Wohnung.

http://regiotrends.de/de/regiomix/index.news.290039.html

Tatsächlich war die Veranstaltung am 13. November 2015 in Freiburg einmal mehr eine Pleite für die vereinigten Mobilfunkgegner. Stopp! Behaupten kann man viel, wo sind die Belege?

Fangen wir an:

Punkt 1: Als das IZgMF 2002 seine für frisch gegründete BIs obligatorische "Informationsveranstaltung" hatte, waren ebenfalls mehr als 200 Teilnehmer gekommen, Klaus Buchner kann das bezeugen, er war einer unserer Referenten. Wir konnten damals ohne Vernetzung und Kontakte nur sehr begrenzt für unser Event werben, im wesentlichen verteilten wir in unserem Viertel Einladungen. Ganz im Gegensatz zur Freiburger Veranstaltung, die nach heutigem Stand auf mindestens 30 Websites beworben wurde. In Anbetracht einer wochenlangen Werbekampagne und dem Wissen, dass so mancher ödp'ler nur einmal den Ex-Bundesvorsitzenden Buchner aus der Nähe sehen wollte, sind gut 200 Teilnehmer eine Blamage. Und selbst diese Anzahl ist fragwürdig, denn sie stammt von einem der Veranstalter, einem ödp-Funktionär. Jeder weiß, Veranstalter neigen dazu, die Anziehungskraft ihrer Veranstaltung kräftig zu überschätzen.

Punkt 2: Heute, gut zwei Wochen nach der Veranstaltung habe ich bei Google-News das Medienecho geprüft. Erwartungsgemäß ist auch dieses eine Ohrfeige für die Veranstalter. Lediglich 1 Treffer (i.W.: einen) zeigt Google-News an, nämlich den weithin unbekannten Nachrichtendienst "RegioTrends". Und diese Blamage ist auch noch größer als gedacht.

Punkt 3: "RegioTrends" ist ein Westentaschen-Nachrichtendienst für regionale News. Dies wäre nicht weiter schlimm, nur beschäftigt der Dienst keine Journalisten. Jeder darf dort Meldungen einstellen. So ist es denn - wie am Fuß der Seite ersichtlich - die ödp-Freiburg, die die Meldung über die Veranstaltung in "RegioTrends" sechs Tage (!) danach verfasst hat, nachdem sie enttäuscht feststellen musste, dass die Medien den als schimmlig erkannten Köder nicht schlucken wollten.

Man kann nun wirklich nicht sagen, eine Anti-Mobilfunk-Aktion hätte jemals ein richtig großes Echo gefunden. Die Veranstalter wussten das, denn seit jeher müssen sie kleine Brötchen backen. Die live mit dabei waren, konnten sich von den Qualifikationen der Referenten in Freiburg selbst überzeugen und können jetzt ihre Schlüsse ziehen. Andere sind auf Sprachrohre wie den Verein für Elektrosensible angewiesen und werden mit Propagandaphrasen ("großes Interesse") an der Nase herum geführt. Doch da dieses verlogene Spielchen schon lange und häufig so praktiziert wird, halten immer weniger ihre Nase hin.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Esoterik, ödp, Freiburg, Medien-Echo, Resterampe


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