Neues Haus wegen Elektrosmog für unbenutzbar erklärt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 21.05.2015, 12:51 (vor 3493 Tagen) @ H. Lamarr

Auszug aus einem Teletarif-Forenbeitrag vom September 2001:

Wir sind vor kurzem in unser Haus in 96253 Untersiemau, Grubenweg, eingezogen. Der sich in unmittelbarer Nähe befindende Mobilfunkmast störte uns zunächst nur optisch, da wir nicht wussten oder ahnten, welche Gefahren mit so einem Mast verbunden sind.

Als dann vor einiger Zeit in meinem Büro von der Telekom eine Telefonanlage installiert wurde und einer der Techniker dabei beiläufig davon plauderte, daß es bei der Telekom seit diesem Jahr eine neue Anordnung gaebe, dass die Wartungstechniker der Telekom nur noch in Strahlenschutzanzuegen (!) auf die Sendemasten klettern duerfen, wurden wir hellhoerig. So harmlos konnte der Mobilfunk dann ja wohl nicht sein, und unser Haus befindet sich in unmittelbarer Naehe des riesigen Mastes (kaum 10 Meter entfernt).

So zogen wir einige Erkundungen ein und bestellten uns gestern den international bekannten Sachverstaendigen und Gutachter Wulf-Dietrich Rose zu Messungen in unser Haus und das unmittelbare Umfeld.

Die Messergebnisse fuer die Strahlung von Mobilfunk und TV und die Aussagen des Gutachters waren niederschmetternd. Nach Aussage des Gutachters ist das gesamte Obergeschoss des Hauses unbewohnbar (in dem sich u.a. mein Buero befindet, in dem ich taeglich 10-12 Stunden selbstaendig taetig bin) einschliesslich Balkon und Wintergarten. Im Freien vor dem Haus ergabens sich noch hoehere Messwerte, so dass auch Garten und Terrasse unbenutzbar sind.

Kommentar: Der angeblich international bekannte Sachverständige und Gutachter Wulf-Dietrich Rose brachte es zu einem Eintrag in Psiram. Unglaublich: Wenn es sich so zugetragen hat, wie Jörg W. (so heißt der Forenschreiber) die Begutachtung schildert, hat Betriebswirt Rose das Haus von W. wegen Elektrosmog einfach mal für weitgehend unbewohnbar erklärt! Doch W. zog nicht aus (er wohnt noch heute dort), sondern er sagte dem Mobilfunk den Kampf an, indem er Ende 2001 die Website "www.elektrosmognews.de" gründete. Mit großem Engagement kämpfte W. damals auf allen Ebenen gegen Mobilfunk an und riskierte dadurch den Kollaps seiner Firma (Übersetzungsbüro). Täglich produzierte er Meldungen für Elektrosmognews unter dem Motto: "Handys und Sender fördern Krebs - Wir fordern 0,1 µW/m²!". Mit W. erlebte die Anti-Mobilfunk-Bewegung in Deutschland ihre Blütezeit, W. trat in die ödp ein und wurde vom damaligen ödp-Chef Klaus Buchner umgehend mit dem Ehrenpreis "silberner Reißnagel" ausgezeichnet. Doch nach ungefähr drei Jahren war der Motor überdreht, auch weil W. erkannte, wie sich Geschäftemacher unter Mobilfunkgegnern breit gemacht hatten. Jörg W. stellte die Anti-Mobilfunk-Szene vor die Wahl: Entweder wird er mit nennenswerten Spenden in die Lage versetzt, seine Firma weiter zu vernachlässigen - oder er stellt Elektrosmognews ein. Die Spenden blieben aus und W. übergab im März 2004 Elektrosmognews an das damals noch aufstrebende "hese-project". Zum Abschied schrieb uns W. seinerzeit: "Die Diskussion verfolge ich auf jeden Fall weiter. Schliesslich haben wir 2 kleine Kinder und spätestens in der Schule geht es los mit dem Handywahn (von anderen)."

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Verantwortungslos, Gutachten, Spenden, Elektrosmognews, Auszug, Rose, Messergebnisse


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