Geschäftsanbahnung: Umweltinstitut peilt Planegg an (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 26.07.2014, 12:45 (vor 3792 Tagen) @ Gast

Würmtal - Das Verhältnis zwischen Planegg und Gräfelfing eskaliert. Planegg hat beschlossen, gegen den von Gräfelfing geplanten 40-Meter-Mobilfunkmasten an der Ortsgrenze zu klagen.

Auszug aus merkur-online.de vom 25. Juli 2014:

Beim Thema Mobilfunk scheint es eine Annäherung zwischen den Würmtal-Gemeinden zu geben. Planegg und Krailling interessieren sich nun selbst für das Gräfelfinger Modell, das zumindest Planegg bisher strikt ablehnte.

Viel Konkretes gibt es noch nicht. Doch glaubt man der Einschätzung von Gräfelfings Bürgermeisterin Uta Wüst, könnte in die verhärtete Mobilfunkfront zwischen Gräfelfing und Planegg, die im Streit um einen am Neunerberg geplanten Mobilfunkmast gipfelte, langsam Bewegung kommen.

Am Donnerstag berichtete Uta Wüst dem Bauausschuss, dass es eine Besprechung der drei Kommunen auf Bürgermeister-Ebene gab. Allerdings musste Planeggs Bürgermeisterin Annemarie Detsch sich da schon krankheitsbedingt vertreten lassen. Bei dem Treffen waren auch Experten des Umweltinstituts München zugegen, die das von ihnen betreute Gräfelfinger Konzept vorstellten. Dabei sei man sich einig gewesen, dass ein gemeinsames Vorgehen beim Mobilfunk vielversprechend sei. Bürgermeisterin Wüst: „Planegg zeigt sich jetzt auch offen für das Konzept des Umweltinstituts.“

Kommentar: Der Merkur bemüht sich meiner Einschätzung nach seit langem, das Umweltinstitut München, das eigentlich nur ein Verein ist, medial als funkelnden Stern am Himmel über Bayern darzustellen. Heute habe ich diesen subjektiven Eindruck einmal mit einer Stichprobe versucht zu objektivieren. Wie oft nennt online der Merkur den Verein und wie oft die Süddeutsche? Die Abfrage beim Merkur brachte heute 85 Treffer, bei der Süddeutschen wird der Verein dagegen nur 29-mal erwähnt. Der subjektive Eindruck täuschte also nicht.

Aus meiner Sicht ist das Umweltinstitut München (UI) auf dem Gebiet "Elektrosmog" alles andere als ein funkelnder Stern, eher ein schwarzes Loch: Der Verein schürt geschickt und unentgeltlich Ängste gegenüber Mobilfunk. Zumindest früher nutzte er dazu auch lokal ansässige Bürgerinitiativen als "nützliche Idioten", die die Broschüren des UI freiwillig verteilten. Das UI fördert so den Druck von Bürgern auf Gemeinden, sobald dort das Thema Sendemast hochkocht. Sucht eine Gemeinde dann Rat, ist das UI zur Stelle, jetzt aber kostenpflichtig, z.B. mit Messungen, Beratung oder mit teuren aber weitgehend wertlosen Immissionsprognosen.

Erkennbar ist die schönende Darstellung des Merkur oben z.B. an der Passage "... waren auch Experten des Umweltinstituts München zugegen ...". Über den Begriff "Experten" will ich mich jetzt nicht auslassen, dazu ist dieser Euphemismus zu dehnbar. Aber die Mehrzahl ist objektiv falsch: Mit Hans Ulrich-Raithel (nicht zu verwechseln mit Hans-Ulrich Raithel) hat das UI seit Jahren nur einen einzigen EMF-Experten, der jedoch als Quereinsteiger in diesem Fach Autodidakt ist und sich daher seinerseits die Dienste eines unabhängigen echten Experten (Messtechnik) mit Sitz am Chiemsee gesichert hat.

Hintergrund
Umweltinstitut München: Gutachten Herrenberg kritisch gesehen

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Gräfelfing, Merkur, Planegg, Krailling, Krebsgeschwür, Quereinsteiger


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