Fehlinterpretation des Studientextes (Allgemein)

Kuddel, Dienstag, 17.05.2011, 16:49 (vor 4958 Tagen) @ Capricorn
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 17.05.2011, 17:30

Die zunehmend "erhöhte Bienenaktivität" gibt es -- reproduzierbar (Favre hat das vielmals wiederholt) -- erst und nur von 35 Minuten nach EMF-Beginn bis 3 Minuten nach EMF-Ende. Warum sollten Bienen nur (und zunehmend) in diesem Zeitraum am Mikrofon vorbeisummen, aber in den anderen Zeiten nicht? Ausserdem arbeiten die Bienen auf der Wabenoberfläche, die fliegen nicht zum Mikrofon.

Gegenfrage:
Wenn man Bild 2d (Telefone im Bereitschaftszustand) und Bild 3a bis Minute 25 vergleicht (ebenfalls Telefone im Bereitschaftszustand)
=> warum unterscheiden sich die Lautstärken und Spektren ?

Vermutlich weil Herr Favre für seine Dokumentation aus vielen Bildern die markantesten Bilder selektiert hat, die seine These stützen.

Eine regelmässige Segmentierung ist nur in 4a.

Nein, zeitweise auch in Bild 3b

Wenn es nicht EMF ist, müssen Sie einen anderen Grund nennen können.

Warum muß ich das ?

"Zufällig flog eine Biene ans Mikrofon" ist kein Grund (s. oben).
Da es sich um eine kontrollierte Studie handelt, kann es ja nur am EMF liegen!

Nein, es sind prinzipiell auch noch andere Confounder denkbar.
- Z.b. wenn zufällig während des Experiments ein fremdes Insekt in den Stock eingedrungen wäre
- Oder wenn die Bienen auf die niederfrequenten Magnetfelder der Mobiltelefonen regieren
- oder wenn sich Herr Favre bei den Zeitskalen schlicht vertan hätte (3 Minuten versatz)
- Oder wenn das Mobiltelefon nach Beendigung des Gesprächs noch ein Location-Update durchgeführt- oder die Basisstation gewechselt hat.
- etc.

Herr Favre schreibt übrigens selbst bei Bild 2:

Intensity values of audiograms might vary between beehives, depending on the microphone positioning and the number of bees in the undisturbed hive.

Das Problem mit dem "Mikrophone Positioning" macht die Bilder sowieso schon kaum vergleichbar.

Und warum kann sich die Anzahl der Bienen nur im "undisturbed hive" verändern, aber nicht während des 100 minütigen Experiments ?

Ich sage nur, daß das gezeigte Spektrogramm in Bild 4 vielfache Hinweise darauf enthält, daß es sich um eine GSM-Einstrahlung handeln könnte.

Nur in (4a), aber nicht in (4b) bis (4e). Warum nicht auch dort?

Möglicherweise weil die Telefone hier mit einer anderen Leistung gesendet haben ?!?

Spekulation zu Bild 4b bis e => Möglicherweise ein Phänomen der Leistungsregelung des Telefon (kleinere Leistung=> Einstrahlungseffekt verschwindet)

Wie kann dann der Hz-Bereich in (4b) höher als in (4a) sein?

Warum sind die Spektrogramme in Bild 2a und b sowie in 2d und e unterschiedlich hell, obwohl hier noch gar keine Mobiltelefone im Spiel sind ?
Möglicherweise aus dem gleichen Grund, warum das Spektrogramm in Bild 4 b so dunkel ist ?
Und warum fehlt ausgerechnet in dem "dunklen" Bild 4b das Pegel-Oszillogramm, welches üblicherweise darunter dargestellt ist ?

oder auch "echte" Bienen-Geräusche von einzelnen, am Mikrofon vorbeifliegenden Bienen, die das Kollektiv-Geräusch übertönen.

Nein, siehe oben. Einzelne Vorbeiflüge können kein kontinuierliches Zunehmen nur während 35min. nach EMF-Anfang bis 3min. nach EMF-Ende bewirken!

Ich kann übrigens in Bild 3a nicht erkennen, daß die Bienen nach der Befeldung aktiver sind, als davor (abgesehen von den genannten 3 Minuten Verzögerung).
Sogar das Gegenteil scheint der Fall zu sein.

Selbst wenn man annimmt, die Bienen hätten die HF-EMF "als Feind erkannt", dann wären sie sofort auf die Handys losgegangen -- nicht nach 35 Minuten auf das Mikrofon!

Ok, dann war es eben nicht eine Biene, die Gefallen am Mikrofon gefunden hat, sondern das zufällig zeitgleiche Eindringen eines Fremdinsekts in den Stock bei Minute 35. Wäre so etwas unmöglich ?

K


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