IARC: Lerchl und Mr. X müssen leider draußen bleiben (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Dienstag, 01.02.2011, 09:45 (vor 5063 Tagen) @ H. Lamarr

... and that "some of [my] statements on the web pages of 'IZgMF' and 'Next-up' follow a similar strong stance.

Dass Sie im Forum des IZgMF aktiv sind weiß ich, dass Sie Stellungnahmen exklusiv auf der Website von Next-up publiziert haben ist mir dagegen neu. Hätten Sie für uns einen Link zu einem Ihrer Next-up-Auftritte?

Das war auch mir neu, und daher kann ich mit keinem Link aufwarten. Angesichts der Gesamtumstände war mir diese Nebensächlichkeit entgangen.

Außerdem ist mir keineswegs klar, was genau Ihnen da mit "similar strong stance" in Bezug auf Ihre Postings im IZgMF ans Zeug geflickt werden soll.

Auch das war und ist mir nicht klar.

...
Nein, mir wollen keine überzeugenden Sachargumente einfallen, die Ihren Ausschluss aus der IARC-Arbeitsgruppe objektiv rechtfertigen. Ich denke jetzt kommt es ganz entscheidend darauf an, ob Ihre hinlänglich bekannten Gegenspieler ebenfalls in den Bannstrahl der IARC geraten sind. Wenn ja, könnte ich damit leben, dass die IARC einen noch nicht beendeten Konflikt nicht importieren möchte und alle Beteiligte vorerst auf Eis legt. An die Alternative dazu will ich jetzt noch gar nicht denken, sie wäre wohl ein ausgemachter Skandal.

Hier zunächst ein Link zum Schreiben der IARC. Für mich ist der Knackpunkt der Satz, in dem steht: ".. your participation would not contribute to a balanced search for a consensus within the forthcoming Working Group." (etwa: ... Ihre Teilnahme würde nicht zu einer ausgewogenen Suche nach einem Konsens innerhalb der kommenden Arbeitsgruppe beitragen.)

In der Wissenschaft gibt es aber streng genommen keinen Konsens in dem Sinne der IARC (also innerhalb einer Arbeitsgruppe). Es gibt zunächst wissenschaftliche Studien, die man nach bestimmten Kriterien bewertet und daraus z.B. so genannte "Evidence maps" destilliert. Gute Beispiele findet man in einem Büchlein, das 2009 erschien: Children's health and RF EMF exposure (frei verfügbar). Da wurden die Themengebiete definiert (z.B. Wirkungen von EMF auf den Fötus), die entsprechenden Publikationen zitiert, Pro- und Contra-Argumente benannt, schwächende und stärkende Fakten aufgelistet und eine Schlussfolgerung gezogen. Klar wurden auch bestehende Unsicherheiten benannt. Wenn man, wie die IARC das offensichtlich vorhat, einen "Konsens" finden will, ist das vom Ansatz her falsch. Beispiel: Da sitzen demnächst bei der IARC z.B. 20 Experten, die höchst unterschiedliche Ansichten haben. Nach Sichtung der Studien wird die Frage gestellt: Meinen Sie, dass Kinder durch Handys stärker gefährdet sind als Erwachsene und dass sie bis zum Alter von 14 Jahren keine Handys benutzen sollten? 8 sagen: nein. 8 sagen: ja. 4 enthalten sich. Also kein Konsens. Was wäre bei 9:7:4? Knappe Mehrheit? Was bei 3:15:2? Konsens mit Minderheitenvotum? Vielleicht ist mit Konsens ja auch Minimalkonsens gemeint, nach dem Motto: "Wir fordern weitere Forschung."

Und was ist mit "balanced search for consensus" gemeint bzw. damit, dass meine Teilnahme dazu nicht beitragen würde? Meint IARC, ich wäre in der Lage, eine ausgewogene Suche nach einem Konsens dadurch zu verhindern, dass ich kritische und in der Sache nicht entkräftete Publikationen verfasst habe, die auf publizierten Unsinn bzw. Fälschungen hinwiesen? Wären solche Leute wie Lerchl nicht geradezu die Idealbesetzung für ein solches Gremium? :yes:

Offensichtlich nicht. Ich bin vielleicht einfach nur schrecklich unbequem.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
Kinder, Wissenschaftler, Konsenz


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