Durchlauferhitzer: Bürgerinitiativen gegen Mobilfunk (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 28.06.2010, 16:03 (vor 5281 Tagen) @ krause99

Lieber Spatenpauli, welch ein Zufall, dass ich nach etlichen Monaten Abstinenz genau 56 min. nach Ihrem Posting Ihr Forum wieder mal aufsuchte.

Ja, ein kurioser Zufall! Schön, dass Sie mal wieder reinschauen.

Mein zweite Mausklick führte mich wieder hautnah an meine damalig (2005) verspürte Wut und Verzweiflung über eine Situation, die es der Betreiberseite (&Co) ermöglicht mit Kritikern, Medien, Politikern, Behörden und Nutzern so umzugehen, dass sie sich hauptsächlich gegenseitig in die Gurgel gehen und die Klärung aller ungeklärten Probleme, Risiken und Schäden auf den "St. Nimmerleinstag" verschoben werden.

Ich sehe nur noch ungeklärte Restrisiken, den "Gau" sehe ich nicht mehr, er hätte sich längst irgendwie abzeichnen müssen.

Kleine Kritik: auch Ihr Forum schiebt als "Durchlauferhitzer" mit.

Mag sein, wenn, dann aber in Richtung "kalt".

Nach Überfliegen der damaligen Diskussion bin ich der Meinung:

[*]... so falsch habe ich mit meiner Analyse nicht gelegen und
[*]... einige meiner damaligen Vorschläge - wie auch die der damals mit mir besorgten kritischen Mitbürger - haben zur Veränderung des Blickwinkels auf das Problem "drahtlose Kommunukation" beigetragen.

Veränderung bei wem?

[*]... meine "Überarbeitung des Strategiepapiers" ist implizit abgeschlossen. Sorry, dass ich Sie (das IZGMF) nicht explizit davon unterrichtet habe.

Dann werde ich den Hinweis darauf im alten Text wohl besser löschen.

[*]... die besten Konkretisierungen (noch nicht 100%, aber die Gruppe ist lernfähig und tut dies auch!) finde ich bei http://www.diagnose-funk.de an deren Verbesserungen ich gern mitarbeiten werde.

Dass ich von Diagnose-Funk aus gutem Grund nichts halte, lässt sich im Forum nachlesen. Augenwischerei wird nicht dadurch besser, dass ich sie schöner verpacke, sie wird damit nur wirksamer - bei Laien. Ich erwarte nicht, dass Sie meinen Standpunkt teilen, aus meiner Sicht setzen Sie einfach nur aufs falsche Pferd, weil es frisch gestriegelt daherkommt und nicht so zottelig wie die deutschen Haflinger.

[*]... schön wäre es, wenn ich beim nächsten Mal Lesen im Forum dies auch vom Forum sagen könnte, leider hatte heute ich keine Zeit dazu.

Geben Sie sich keinen Illusionen hin, wir haben an einer Weggabelung schon vor Jahren Wege in unterschiedliche Richtungen eingeschlagen.

[*]... dass wir einer neuen Dimension des hochfrequenten Elektrosmogs zutreiben: (Entschuldigung an das Forum, falls diese Studie schon diskutiert wurde: Auszug aus einer Studie (2009) der UNI Wuppertal, Prof. Dr.-Ing. V. Hansen:

Haben wir noch nicht diskutiert.

Abschlussbericht im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz, 38201 Salzgitter
Zitat aus Seite 3, Abstract: „... Die Demonstration des Verfahrens wird im Abschlussbericht an einem indoor- und einem outdoor-Szenario mit 6 bzw. 7 HF-Quellen unter Annahme der höchsten in der Praxis denkbaren Sendeleistungen vorgenommen. Wie erwartet, stellt sich heraus, dass die sehr dicht am Körper arbeitenden Endgeräte (Handy, Laptop (GPRS)) die höchsten Teilkörper-SAR-Werte in den Gliedmaßen (Hand, die das Handy hält, bzw. Oberschenkel) hervorrufen, sodass die ICNIRP-Basisgrenzwerte teilweise zu einem erheblichen Teil ausgeschöpft werden (38% bis 97,5%). ... Zitatende.

Ihre Sorge kapiere ich jetzt nicht so ganz, die genannte Grenzwertausschöpfung bezieht sich nicht auf Sendemasten, sondern auf Handys und ist daher alles andere als spektakulär. Wenn Sie Ihr Handy "falsch" herum in der Brusttasche tragen und per Headset telefonieren, kann, zumindest bei älteren Modellen, unter ungünstigen Umständen der zulässige SAR-Wert von 2 W/kg sogar deutlich überschritten werden. Der ungünstige Umstand kann z.B. ein fehlender Sendemast sein, den eine BI verhindert hat, so dass das Handy einen weit entfernten Masten mit voller Sendeleistung anfunken muss ;-).

Übrigens, falls noch Zweifel bestehen sollten: "Ja" zur mobilen Kommunikation, aber "Nein" zu deren heutigen Ausprägung.

Ob mit oder ohne Sendemastengegner: Die mobile Kommunikation entwickelt sich so dynamisch, dass sich die Ausprägung ohnehin laufend ändert (nicht erst wenn der G-Zähler z.B. von 3G auf 4G springt), allerdings ohne dass die allermeisten Sendemastengegner davon etwas mitbekommen. Allein schon die Netzverdichtung ist ein Faktor, der völlig unbeachtet geblieben ist, obwohl er dem Ziel geringerer Funkbelastung mMn unbemerkt viel mehr gebracht hat als alle Mobilfunk-Bürgerinitiativen des Landes seit Bismarck zusammen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Illusion


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