Verständnisfrage (Forschung)

Alexander Lerchl @, Samstag, 09.01.2010, 15:29 (vor 5451 Tagen) @ Kuddel

Hallo,
ich sehe mir die Graphiken heute zum ersten mal an und habe eine Verständnisfrage:

Möglicherweise läuft meine Frage auf dasselbe hinaus, was Sie seit Monaten an der Studie "irritiert"....

Was ich nicht ganz verstehe sind die "lineal-glatten" Scheinexpositions- und Kontrollergebnisse mit einer Präzision des gemessenen Komet-Tail-Faktors in der Größenordnung +/- 1%
Alle Achtung!

Eben. Oder anders ausgedrückt: "to good to be true" (zu gut um wahr zu sein, so ein Gutachter).

Ich habe unten die Teile der Kontroll-Messungen einmal herausgeschnitten.

Insbesondere wundert mich, daß die "positiven Kontrollen" bei den Dauer-Expositionsversuchen durchweg einen präzisen Komet-Tailfaktor-Mittelwert von 31,9% (+/-0,3 %) haben....

Ich hätte so vom Gefühl her nicht geglaubt, daß man eine Bestrahlungsdosis und anschließende Elektrophorese mit geschätzten Kometschweifen mit einer Präzision von +/-1% Abweichung reproduzieren kann.

Das kann man auch nicht erwarten (methodisch, biologisch und auch nicht statistisch). Die einzige mögliche Schlussfolgerung ist, dass hier ziemlich doof ge*** wurde.

Was mich dann aber wiederum wundert: Bei den Intervallbestrahlungen für die selbe Zellinie "ES1" beträgt der Kometenschweif der Kontrollmessung plötzlich 35,2 %, also nicht mehr 1%, sondern 10% Abweichung.

Man kann doch davon ausgehen, daß die Expositionsform (Dauer/Intervall) keinen Einfluß auf die Kontroll-Ergebnisse haben sollte ?

Eigentlich nicht. Aber wenn der Wunsch die Ergebnisse beeinflusst ...

Wurden die Kontrollen zwischen den einzelnen Expositionsparametern mathematisch geglättet (ist das zulässig?), oder gab es nur eine gemeinsame "Kontrollprobe" für alle Dauer-Expositionen ?

Es wurde angeblich für jedes Einzelexperiment eine Kontrollgruppe mitgeführt.

Etwas ähnliches ist bei den Scheinexpositionen zu beobachten:
Der Kometenschweif zur Scheinexposition beträgt innerhalb der UMTS Dauer-Versuche durchweg 4,8% +/-0,1% (ca 2% Wiederhol-Toleranz), bei den Intervallversuchen hingegen 4,6% (=>4% zu den Dauerversuchen) und bei den ELF-Versuchen 4,0% (17% Abweichung zu den UMTS-Dauer-Versuchen).

Das ist eine interessante Beobachtung. Aber die Unterschiede zwischen UMTS / ELF könnten darin begründet sein, dass es verschiedene Experimente waren.

Auch hier habe ich den Eindruck, daß die Scheinexpositionswerte untereinander gemittelt wurden, oder es nur eine einzige Scheinkontrolle für sämtliche Expositionsparamter gab ?

Dazu kann ich nichts sagen, schaue mir aber evtl. die Daten die nächsten Tage noch mal an.

Danke,

Alexander Lerchl

[Hinweis: *** aus Rechtsgründen editiert am 16.11.11]

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert


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