Fakten hui, Meinung pfui ▼ (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 14.09.2009, 17:30 (vor 5568 Tagen) @ Fee

Richtig und falsch ist in der Elektrosmog-Frage vor allem eines, situationsabhängig, wer Beschwerden von Elektrosmog hat, schreibt natürlich anders als jemand, der diese nicht hat. Deshalb schreibe ich selber auch weiterhin das, was ich für richtig halte und es ist nicht dasselbe, wie das was Sie für richtig halten. Deshalb bringen solche Diskussionen auch so wenig.

Wenn wir über "Meinungen" reden, gebe ich Ihnen recht, da kann und darf jeder meinen wie er lustig ist, Streit über Meinungen bringt in der Tat so viel wie Streit über Geschmack. Bei Fakten sieht dies aber anders aus, die lassen sich nicht nach belieben ändern, höchstens ein bisschen biegen. Deshalb versuchen wir hier, so es geht, von Meinungen Abstand zu nehmen und um Fakten zu streiten. Sektor3 ist dafür ein Musterbeispiel: Man kann zur Rolle von Franz A. aus dem Bauch heraus natürlich eine Meinung haben. Die aber ist nur solange von Bedeutung, wie nichts besseres zur Hand ist, nämlich die Fakten. Tja, und da hat sich sektor3 eben auf die Socken gemacht und hat zu Franz A. jede Menge Fakten zusammengetragen. Dass Franz A. dessen ungeachtet noch immer bei wissenschaftlichen Veranstaltungen ins Lenkungskomitee berufen wird, liegt daran, dass die gegen ihn vorliegenden Fakten erst durch entsprechende Interpretation belastend werden. Bei wohlwollender Interpretation kommt er ungeschoren davon. Ergo wird jetzt über die Interpretation von Fakten gestritten, nicht anders übrigens wie bei Studien. Dies finde ich einen gesunden Vorgang, weil die Chancen auf Klärung viel besser sind als bei den sinnlosen Meinungsstreits.

So, sagen wollte ich eigentlich aber ganz was anderes: Auch ES und Sendemastengegner müssen sich nicht in diffusen Meinungen ergehen, (z.B. ich glaube ich vertrage W-LAN nicht, ich spüre es sofort) sondern können ebenfalls an der Erarbeitung von Fakten mitwirken. Faktengestützte Behauptungen täten allen ES gut zu Gesicht stehen (z.B. wenn ich direkt am W-LAN-Laptop arbeite kriege ich stets nach spätestens 10 Minuten stechende Kopfschmerzen), denn darüber lässt es sich diskutieren. Gemäß dem Beispiel würde ich z.B. nachfragen, was die Person am Laptop macht, denn im Gegensatz zu den W-LAN-Access-Points strahlen die W-LAN-Stufen in Laptops nur dann, wenn Daten per Funkverbindung fließen. Wenn mir Frau W. also pauschal sagt, ihr würde nach 10 Minuten am Laptop übel, dann macht Sie mich damit eher misstrauisch, denn wenn sie mir nur einen Brief schreibt, funkt dort nichts. Ich bezweifle, dass Frau W. dies weiß, Sie sieht vielleicht nur eine W-LAN-LED leuchten und es wird ihr infolge Nocebo-Effekt schlecht. Schlimm finde ich, dass man solche Überlegungen mit ES nicht einmal ansatzweise diskutieren kann, ohne dass die ES reflexartig die üblichen Vorwürfen und Beleidigungen über einen auskippen und sich in den Schmollwinkel verdrücken. Dies verstärkt mMn den Eindruck von Simulanten, die sich dann mit einem "starken" Abgang verziehen, wenn's anfängt brenzlig zu werden. Dabei sollten doch ES, und zwar (nur) die "echten", ebenso ein Interesse an der Wahrheit haben wie die Skeptiker. Unechte ES (miss)brauchen ihre ES, damit es ihnen gut geht, für die wäre die Wahrheit Gift und deswegen wehren die sich energisch dagegen. Und jetzt mag ich nimmer, jetzt gehe ich Kaffee trinken.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Troll-Wiese, W-LAN, Simulant, Fakten, Glaubwürdigkeit, Schmollwinkel


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