Itzlishofen: Wiedersehen mit Barbara D. (Elektrosensibilität)
Barbara D., bekennende "Elektrosensible" in Bayern, machte 2012 erstmals öffentlich auf sich aufmerksam. Von Oktober 2012 bis März 2016 war sie mit einer Unterbrechung Vorsitzende des Vereins für Elektrosensible, München. Dann verlor sich ihre Spur. Jetzt ist sie wieder aufgetaucht und betätigt sich als Bürgerreporterin gegen einen geplanten Funkmast in dem Weiler Itzlishofen (Landkreis Augsburg). Ihrem Text merkt man die persönliche Betroffenheit der Bürgerreporterin auf Anhieb nicht an, obgleich sie darin für eine Veranstaltung mit Jörn Gutbier am 10. Dezember 2024 wirbt.
Man muss schon genau hinsehen, um Barbara D. auf die Schliche zu kommen. So schreibt sie vermeintlich wertungsfrei "[...] Möglicherweise für manchen Leser erstaunlich hat mehr als die Hälfte der erwachsenen Itzlishofer ihre Unterschrift gegen die Erteilung des Einverständnisses abgegeben.[...]" Klingt nach massiven Protest. Aber: Die Einöde Itzlishofen hat dieser Quelle zufolge insgesamt nur 78 Einwohner, die Anzahl ausgewachsener Mobilfunkgegner dürfte daher weniger als drei Dutzend ausmachen. Die paar Leute im Dezember fertig einzuwickeln sollte für den geübten ersten Verpackungskünstler des Vereins Diagnose-Funk nicht allzu schwierig sein .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Itzlishofen: Aussagen von Gutbier sind mit Vorsicht zu genießen
Ihrem Text merkt man die persönliche Betroffenheit der Bürgerreporterin auf Anhieb nicht an, obgleich sie darin für eine Veranstaltung mit Jörn Gutbier am 10. Dezember 2024 wirbt.
Gutbier hat schon mal bessere Presse gehabt ...
Augsburger Allgemeine vom 10. Dezember 2024
Neue Sendemasten für das schnellere 5G-Netz sorgen im Landkreis Augsburg immer wieder für Unmut in der Bevölkerung. Nun ist es in Fischach so weit. Seit Bekanntwerden der Pläne für einen neuen Mobilfunkmast in Itzlishofen hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die sich gegen den Sendemast und für ein Mobilfunkvorsorgekonzept ausspricht. Unter anderem ist von Schäden durch die Strahlung die Rede. Demnächst soll ein umstrittener Mobilfunk-Gegner in Fischach sprechen. [...]
Augsburger Allgemeine vom 10. Dezember 2024 (Kommentar)
In der Diskussion rund um den neuen Mobilfunksendemast bei Itzlishofen kommt Mobilfunk-Gegner Jörn Gutbier zu Wort. Seine Aussagen sind mit Vorsicht zu genießen.
Mit ihren Sorgen rund um den neuen Mobilfunkmast sind die Menschen in Itzlishofen nicht allein. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz aus dem Jahr 2022 sind etwa 23 Prozent der Bevölkerung wegen der Strahlung beunruhigt – 47 Prozent hingegen sind es jedoch nicht. Grundsätzlich spricht nichts gegen eine gesunde Skepsis und den Willen, Dinge zu hinterfragen. Die Grenze verläuft jedoch da, wo wissenschaftliche Erkenntnisse die eigenen Bedenken falsifizieren. Bürgerinnen und Bürger sollten lieber Wissenschaftlern trauen, als selbsternannten Experten
Radio Augsburg vom 11.12.2024
Eine Bürgerinitiative hat sich gegründet und fordert einen Stopp der Baupläne. Die Anwohner befürchten gesundheitliche Risiken durch die Strahlung der Sendeanlage.
Die Bürgerinitiative fordert eine umfassende Prüfung der möglichen Auswirkungen des Mobilfunkmastes auf die Gesundheit der Bevölkerung. Zudem sollen alternative Lösungen für den Ausbau des Mobilfunknetzes geprüft werden.
Die Diskussion um den Mobilfunkmast in Fischach spiegelt die breite gesellschaftliche Debatte um die gesundheitlichen Auswirkungen von Elektrosmog wider. Viele Menschen sind besorgt über die mögliche gesundheitliche Gefährdung durch Strahlung von Mobilfunkmasten, obwohl e.s bisher keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege für ein erhöhtes Krankheitsrisiko gibt.
Kommentar: Es hat sich seit mehr als 20 Jahren nichts geändert! Anlässlich unserer ersten und letzten "Informationsveranstaltung" präsentierte das IZgMF 2003 als Referenten Klaus Buchner, Hans-Christoph Scheiner und Lebrecht von Klitzing. Von allen drei wußten wir, dass sie nichts sagen werden, was unserer damaligen Einschätzung des Risikos Mobilfunk widersprechen würde. Deshalb hatten wir sie ja auch eingeladen. Wir waren an Bestätigung interessiert, nicht an Wahrheit. Die Idee, auch einen Referenten mit der anderen Risikoeinschätzung einzuladen, kam uns nicht in den Sinn. In der Rückschau muss ich eingestehen: Unsere Informationsveranstaltung geriet uns wegen der dummen Planungsfehler zur Desinformationsveranstaltung. Und weil gegen Dummheit seither kein Kraut gewachsen ist, passieren derartige Anfängerfehler noch heute am laufenden Band.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –