5G-Broadcast: TV auf dem Smartphone (Technik)
Erstmals senden die vier ARD-Medienhäuser BR, NDR, RBB und SWR gemeinsam während der Fußball-Europameisterschaft EURO 2024 und der Olympischen Spiele Video-Live-Streams über 5G-Broadcast. Dabei werden auch über das Hauptprogramm hinausgehende Inhalte gesendet.
Die Test-Übertragungen werden in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und Halle/Saale stattfinden, damit können theoretisch rund acht Millionen Menschen in Deutschland mit einigen wenigen Senderstandorten erreicht werden. Allerdings sind die Übertragungen nur mit speziellen Smartphones zu empfangen, die schon für das neue 5G-Broadcast-Netz geeignet sind.
Nach bisherigen 5G-Broadcast-Tests einzelner Rundfunkanstalten ist dies der erste gemeinsame Test in einem größeren Senderverbund in Deutschland. Die Testausstrahlungen der Live-Streams zur Fußball-Europameisterschaft und zu den Olympischen Spielen erfolgen in Kooperation mit Media Broadcast, einem der bundesweit größten Service Provider der Rundfunk- und Medienbranche.
5G-Broadcast ist ein neuer weltweiter Standard, mit dem Live-Streams ohne den Verbrauch von individuellem Datenvolumen auf zukünftigen Smartphones oder Tablets direkt empfangen werden können. Ein gestörter Empfang durch zu viele gleichzeitige Nutzerinnen und Nutzer ist bei dieser Technik ausgeschlossen. Der Test liefert Erkenntnisse, die später in die Entscheidung über eine mögliche ARD-weite Einführung der Technik einfließen.
Quelle: ARD
Hintergrund
5G Broadcast: Rundfunk ohne Datenverbrauch
Media Broadcast startet 5G-Broadcast-Pilotprojekt
Das Unternehmen Media Broadcast hat in Halle an der Saale offiziell die Übertragung von Fernsehprogrammen über 5G-Broadcast im Rahmen eines Pilotprojekts gestartet. Das Projekt basiert auf einer Ausschreibung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, die Media Broadcast digital-terrestrische Übertragungskapazitäten zur Erprobung des 5G-Broadcast-Standards zugewiesen hat.
Die Lizenz für die Übertragungskapazitäten erhielt Media Broadcast Anfang Juni. Nach ersten Testausstrahlungen konnte das Unternehmen nun den Testbetrieb eines 5G-Broadcast-Senders in Halle (Saale) offiziell beginnen. Im Rahmen des Pilotbetriebs werden laut dem Unternehmen verschiedene Systemparameter getestet, um den 5G-Broadcast-Übertragungsweg zu optimieren. Dazu gehören die Übertragungsgeschwindigkeit und der Strombedarf im Vergleich zum Mobilfunk. Es werden auch Tests zur Programmqualität und -vielfalt durchgeführt, um möglichst viele Programme in einem 5G-Übertragungskanal zu bündeln. Katastrophenschutzwarnungen sind ebenfalls Teil der Testszenarien und können jederzeit über 5G-Broadcast gesendet werden.
Das 5G-Broadcast-Signal wird über die vorhandene Sendeantenne am Standort „Halle Kraftwerk“ ausgestrahlt, die auch für das Antennenfernsehen DVB-T2 genutzt wird. Die bestehende DVB-T2-Infrastruktur kann laut Media Broadcast für 5G-Broadcast verwendet werden, nachdem der Sender auf die neue Technik umgerüstet wurde. Über den UHF-Kanal 40 könnten so bis zu 260'000 Personen in Halle portabel im Freien mit 5G-Broadcast versorgt werden, also praktisch die gesamte Bevölkerung dort. Zum Projektstart sind zwei Programmplätze geplant: einer für das private lokale Programm MDF.1 (Magdeburger Fernsehen 1) und der andere für ein Programm der ARD.
Verschiedene Präsentationen mit 5G-Broadcast-fähigen Smartphones von Xiaomi wurden beim Start vorgeführt, darunter die Übertragung des ARD-Fernsehens und des lokalen Fernsehsenders MDF.1 auf die Smartphones. Eine vor Ort gefilmte Sportaktion wurde direkt über 5G-Broadcast auf mobile Endgeräte übertragen. Demonstriert wurden auch das nahtlose Umschalten von 5G-Broadcast auf Streaming über W-Lan sowie eine Katastrophenschutzwarnung über 5G-Broadcast.
Weitere Informationen bei Media Broadcast.
Quelle: 5G.NRW
5G-Broadcast: TV auf dem Smartphone einen Schritt weiter
Der DVB-T2-Betreiber Media Broadcast will zusammen mit anderen europäischen Unternehmen und dem US-Chiphersteller Qualcomm ein gemeinsames Empfangsprofil für Smartphones entwickeln, um Fernsehen über Mobilfunk zu verbreiten. Das gaben die Branchenorganisationen European Broadcasting Union (EBU) und Broadcast Networks Europe (BNE) am 2. September 2024 bekannt. Bisher gibt es im Handel noch keine Endgeräte für 5G Broadcast auf dem Smartphone. mehr ...