Gigaherz mit präkognitiver Wahrnehmung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 22.04.2024, 20:54 (vor 188 Tagen) @ Gustav

Kaum hat Gigaherz ein neues Präsidium, kann der Verein auch schon in die Zukunft sehen ...

Ausschnitt aus dem Gigaherz-Impressum, Stand 22. April 2024, 20:13 Uhr.
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Wie hier nachzulesen ist, hat die Glaskugel des Vereins allerdings einen Sprung. Denn schon 2021 gab es in der Schweiz rd. 23'220 Mobilfunkstandorte mit einem oder mehreren Funkmasten mit üblicherweise mindestens drei Sektorantennen pro Mast. 2010 waren es rd. 14'000 Standorte. Die Prognose der Pressesprecherin von Orange, bis Ende 2010 mindestens 26'000 Mobilfunkantennen in der Schweiz zu betreiben, ging somit in Erfüllung. Dass HUJ nicht zwischen Antennen und Standorten unterscheiden kann, ist nicht ihre Schuld.

Doch wie konnte Gigaherz dieser Fehler passieren?

Ganz einfach. Noch vor ein paar Tagen stand auf der Seite halbwegs zutreffend [...] bis Ende 2015 gerade mal 16'000. [...]. Dann hat sich ein Schussel gedacht, dass der Stand von 2015 nicht mehr zeitgemäß ist und hat 2015 gegen 2024 ersetzt, statt 2023, das war der erste Fehler. Und dann hat Schussel übersehen, die Anzahl der Antennen (die in Wahrheit Standorte sind) zu aktualisieren, das war der zweite Fehler.

Was lernen wir daraus? Kaum ist HUJ abgetreten, geht es auf seiner Website drunter und drüber :-).

Gigaherz' Schildbürgerstreich

Die Crux des Screenshots oben sind freilich nicht die beiden Bagatellfehler, sondern der krasse Denkfehler, dass der Verein sich rühmt, Funkmasten verhindert zu haben. Das ist, mit Verlaub, idiotisch. Denn die Spatzen pfeifen es schon lange von den Dächern: Wenn von Mobilfunk überhaupt ein Gesundheitsrisiko ausgeht, dann nicht von den Funkmasten, sondern von den Mobiltelefonen. Und die müssen weniger stark strahlen, je dichter ein Mobilfunknetz ist. Selbst Kindern lässt sich dieser simple Zusammenhang klar machen, bornierten Mobilfunkgegnern hingegen nicht. Und jede Wette: Würde die Schweiz die Anlagegrenzwerte von 5 V/m auf 0,5 V/m senken, die Mobilfunkgegner des Landes würden begeistert sein und den Tag, an dem dies passiert, zum gesetzlichen Feiertag vorschlagen. Ist doch so, oder?

Doch könnten sie nur ein bisschen über den Tellerrand hinausschauen, müsste diesen glückseligen Leuten klar sein, was die heiß ersehnte Grenzwertsenkung für die Schweiz wirklich bedeutet: Die derzeit nahezu lückenlosen Mobilfunknetze würden von einem Tag auf den anderen löchrig werden wie Schweizer Käse. Das gäbe zweifellos Proteste noch und nöcher, auch von Mobilfunkgegnern, denn die haben bekanntlich nicht weniger Mobiltelefone als alle anderen. Und was müssten die Mobilfunknetzbetreiber nun tun, um ihre Netze wieder lückenlos zu machen? Richtig, sie müssten zähneknirschend tausende neue Standorte errichten, um die wegen der Grenzwertsenkung entstandenen Funklöcher zu schließen.

Begreift ihr nun endlich wie idiotisch es ist, Funkmasten zu verhindern und zugleich niedrigere Grenzwerte zu fordern? Nein, ihr begreift es nicht, denn ihr seid törichte Schildbürger.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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