Was wurde eigentlich aus Bayerns "Globukalypse"? (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 11.05.2023, 00:08 (vor 425 Tagen) @ H. Lamarr

Erst im November 2019 bestellte das Maximilianeum auf Antrag von CSU und Freie Wähler bei der Bayerischen Staatsregierung eine Globulistudie (Drucksache 18/4640). Diese soll Auskunft geben, ob mit alternativmedizinischen Methoden und ggf. ergänzend verabreichten homöopathischen Präparaten ein reduzierter Antibiotikaeinsatz im medizinischen Bereich realisiert werden kann, um Todesfälle durch multiresistente Keime zu vermeiden. Bayern belustigte mit diesem Beschluss die Bundesrepublik von Flensburg bis Berchtesgaden, beispielsweise spottete in der "Zeit" ein Glossist Globukalypse now!

Der Werdegang der "Globukalypse" vom Antrag bis zum Beschluss des Bayerischen Landtags ist in dieser Vorgangsmappe inkl. der Rededuelle der Landtagsabgeordneten nachzulesen.

Im Juli 2020 gab es dann in einer medizinischen Fachzeitschrift noch einen kritischen Kommentar "Der Bayerische Landtag und die Homöopathie", doch danach wuchs Gras über den eigenwilligen Ausdruck bayerischer Freistaatlichkeit. Gegen Corona hatte die "Globukalypse" keine Chance, das Interesse der Medien weiter am Globulikügelchen zu halten. Also kam ich nicht umhin, die Bayerische Staatsregierung selbst nach dem Stand der Dinge zu fragen, der da gemäß Auskunft lautet:

► Der Forschungsauftrag zur "Globukalypse" wurde nicht etwa an die in Alternativmedizin bewanderten Ärzte der sogenannten "Kompetenzinitiative" vergeben, sondern an keinen Geringeren als die Technische Universität München, Klinikum Rechts der Isar, Abteilung für Nephrologie.

► Die Münchener Nephrologen dürfen jetzt für dieses Forschungsvorhaben bewilligte Haushaltsmittel in Höhe von bis zu 709'480,75 € verforschen. Das sind rd. 34 Prozent der Finanzmittel, welche die EU in Adlkofers berühmt-berüchtigtes "Reflex"-Projekt steckte.

► Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen kam es zu Verzögerungen bei der Projektumsetzung. Mit abschließenden Ergebnissen ist nicht vor Beginn des Jahres 2024 zu rechnen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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