gigaherz.tv fremdbeatmet, elfter Anlauf (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.05.2021, 23:42 (vor 1209 Tagen) @ H. Lamarr

Diesmal immerhin ein neuer Dreizeiler:

Sehr sehenswert:
Der Schweizer 5G-Skadal von Reza Gandjavi, 40Minuten in gut verständlichem Englisch.
https://www.youtube.com/watch?v=cB02xHWLmco

Reza Gandjavi ist ein Schweizer Paradiesvogel, der sich in Kalifornien niedergelassen hat und offensichtlich gerne seine akademischen Würden ins Blickfeld rückt. Sehenswert ist sein Video mMn trotzdem nicht, denn der gute Mann tischt lediglich seine persönliche Meinung über das "Risiko" 5G auf, nicht die eines Experten, sondern die eines ulkigen Paradiesvogels. Warum Gigaherz-Jakob den Blödsinn dennoch als "sehr sehenswert" einstuft? Vielleicht, weil er im Abspann neben gefühlt 1000 anderen genannt wird.

Wo's lang geht, verraten Gandjavis Worte zu Beginn des Videos:

Hallo meine Damen und Herren, hier ist Réza Ganjavi. Ich habe eine dringende Botschaft an die führenden Politiker der Welt. Der Fokus liegt hier auf der Schweiz, aber das Gleiche gilt auch für andere Länder, daher wende ich mich an den Schweizer Bundesrat und bitte ihn um große Aufmerksamkeit. Das Thema dieses Vortrags ist die gepulste Mikrowellenverschmutzung: Hochfrequenzstrahlung, die von 5G-Antennen, 4G, Wi-Fi-Routern, Handys und so weiter ausgeht.

"Und so weiter" ist seine erklärte Lieblingsfloskel, im Video kommt sie reichlich vor. Ebenso die Betonung, dass das, was er vor sich hin brabbelt, seine Meinung ist (also nicht mit Tatsachen verwechselt werden darf).

Das Transkript des englischen Originaltextes gibt es derzeit noch im Google-Cache, die Originalseite hat der wackere Videomacher vom Netz genommen.

So schräg wie das Video ist auch Gandjavis Behauptung, er sei es gewesen, der Lennart Hardell dazu gebracht hat, Martin Röösli bei der damaligen Schweizer Bundespräsidentin Sommaruga öffentlich zu denunzieren. Eine kurze Prüfung von Hardells Blog ergab diesbezüglich jedoch null Treffer, was bei mir den Verdacht weckte, Hardell weiß womöglich noch gar nichts von seiner Zusammenarbeit mit Gandjavi. Darauf deutet auch diese magere Trefferausbeute hin.

Mitten in dem englischen Transkript dann plötzlich (auch) auf Deutsch die folgende verworrene Textpassage, die wenig erbauliches über Christian Oesch berichtet. Oesch ist derjenige, der die Übersetzung von Hardells bösen Brief an Sommaruga ins Deutsche besorgte:

Mein Projekt wurde durch irgendein Element gestört [Bild von Christian Oesch - der öffentlich gelogen hat, er hätte seine letzten 20 Jahre der Strahlen-/Gesundheitsforschung gewidmet. In Wirklichkeit aber war er lange Zeit der CEO des "BX Protocol"-Unternehmens (unwissenschaftliche, nicht zugelassene angebliche Krebsbehandlung, die schließlich von der strafrechtlichen Ermittlungsabteilung der FDA geschlossen wurde); zudem war er im "Ad Surf Daily" (ASD) Ponzi Scheme mitbeteiligt sowie in zahlreichen Unternehmen, die er als Teil von "Steuerstrategien" gegründet hatte etc. Keines dieser Unternehmen hatte etwas mit Strahlung/Gesundheit zu tun. Dies ist nur ein Teil der von Oesch hinsichtlich seines Hintergrunds verbreiteten Lügen. Ebenfalls hat er über sein (minimales, in letzter Minute) Engagement für das Hardell-Ganjavi-Projekt gelogen: durch seine Einmischung entstand eine Serie von Problemen, die schliesslich dem Projekt schadeten. Selbst nachdem Dr. Hardell ausdrücklich ihren (minimalen) Kontakt abgebrochen hatte, log Oesch öffentlich über seine Verbindung zu Dr. Hardell, indem er eine Zusammenarbeit mit Hardell vorgab.

[Caption: “Christian Oesch has made several false public claims (lies) about his background, about the Hardell-Ganjavi project, etc. / Christian Ösch hat mehrere falsche öffentliche Behauptungen (Lügen) über seinen Hintergrund, über das Hardell-Ganjavi-Projekt usw. aufgestellt.]

Ob Gandjavi auch in seinem Video auf dieselbe Weise wie in dem Transkript gegen Oesch wettert, habe ich jetzt nicht geprüft. Sollte dies der Fall sein, hat sich Gigaherz-Jakob das Video wahrscheinlich gar nicht in voller Länge angeschaut. Ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass er es für "sehr sehenswert" hält, wenn ein Schweizer Mobilfunkgegner eifersüchtig über einen zwielichtigen Gesinnungsgenossen herzieht :-). Zumal sich kürzlich ja auch in Deutschland zwei verfeindete Fraktionen von Mobilfunkgegnern ein Gefecht lieferten. Üblicherweise versuchen die Granden der organisierten Anti-Mobilfunk-Szene Streitereien unter ihren Schäfchen unter den Teppich zu kehren, damit die Szene, die auf niemand verzichten mag, nicht in Panik gerät.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Querulant, Sumpf, Impfgegner, 5G-Gegner, Kla.TV, Oesch, Ganjavi


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