Schweiz: Sputnic-Studie (nicht Sptunic) sucht Teilnehmer (Forschung)

Gast, Dienstag, 06.08.2019, 21:36 (vor 1798 Tagen)

Die Nutzung von Mobiltelefonen ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen und die Multimedia-Geräte sind kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken. Dabei steht ausser Frage, dass diese Technologie eine Menge Vorteile bietet. Doch ständig verbunden zu sein, bedeutet auch, dass die Exposition gegenüber Mobilfunkstrahlung zunimmt.

Ziel der SPUTNIC-Studie, durchgeführt vom Swiss TPH, ist die Erforschung möglicher Zusammenhänge von Mobilfunkstrahlung und der menschlichen Gesundheit. Zu diesem Zweck wird die individuelle Strahlungsbelastung der Studienteilnehmenden mithilfe einer Smartphone-App ermittelt und anhand von kognitiven Tests und einem Fitness-Messgerät mögliche Auswirkungen auf Gedächtnis, Konzentration, logisches Denken und Schlafqualität untersucht.

Anhand der gewonnenen Erkenntnisse ist eine bessere Einschätzung möglich, ob Mobilfunkstrahlung weiter eingeschränkt werden soll und welche Personengruppen von einem möglichen Effekt am stärksten betroffen sind.

Würden Sie gerne an der SPUTNIC-Studie teilnehmen?

Interessierte mit Wohnsitz in der Agglomeration Basel können an der Studie teilnehmen. Wir suchen nach Personen, die:

  • Ein Android-Mobiltelefon besitzen und dieses regelmässig nutzen;
  • Zwischen 20 & 30 oder zwischen 60 & 70 Jahre alt sind;
  • Bereit sind, an 10 unterschiedlichen Tagen einen Minifragebogen auszufüllen und kurze kognitive Tests (Kurzzeitgedächtnis, Konzentration, logisches Denken) zu absolvieren;
  • Zuhause über einen Computer/ein Tablet mit Internetanschluss verfügen, auf dem sie die kognitiven Tests und Fragebogen selbstständig durchführen / ausfüllen können.

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Tags:
Schweiz, Probanden, Funkfeldbelastung, App, Sputnic-Studie

Sputnic-Studie: App "XMobiSense Viewer" zeigt SAR-Wert an

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 07.08.2019, 11:28 (vor 1797 Tagen) @ Gast

Zu diesem Zweck wird die individuelle Strahlungsbelastung der Studienteilnehmenden mithilfe einer Smartphone-App ermittelt und anhand von kognitiven Tests und einem Fitness-Messgerät mögliche Auswirkungen auf Gedächtnis, Konzentration, logisches Denken und Schlafqualität untersucht.

[image]Die Android-App (apk-Datei XMobiSense Viewer) steht auf der im Startposting verlinkten Website für Jedermann zum Download. Sie verlangt während der Installation Berechtigungen, die nicht ohne Weiteres ersichtlich sind. Um nicht Verdächtigungen ausgesetzt zu werden fände ich es daher sinnvoll, der apk-Datei eine erklärende Textdatei zur Seite zu stellen. Wie sich die App am Bildschirm eines Smartphones präsentiert zeigt zum Teil der Screenshot. Angezeigt werden u.a. die Empfangsqualität (Rx power) für Mobilfunk und W-Lan, die Sendeleistung (Tx power), das gesendete und empfangene Datenvolumen und offensichtlich sogar ein berechneter SAR-Wert (W/kg). Da jegliche Erklärungen dazu fehlen, ist die Interpretation der Werte durch Außenstehende schwierig bis unmöglich. Auch in diesem Punkt würde ich aus Gründen der Akzeptanz eine nachgereichte Erklärung für gut halten. Möglicherweise gibt es diese Hintergrundinformationen bereits, jedoch nur für Teilnehmer der Studie und nicht für Zaungäste.

Beim Abspielen eines YouTube-Videos zeigte mir die App eine Sendeleistung meines Smartphones von 13 dBm an (20 mW) und einen SAR-Wert von 0,08 W/kg. Wie der SAR-Wert berechnet wird ist ebenso unklar wie dessen Deutung, denn das Mobiltelefon habe ich mir nicht an den Kopf gedrückt, sondern in der Hand gehalten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Sputnic-Studie: App zeigt Lateralität an

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 08.08.2019, 14:50 (vor 1796 Tagen) @ H. Lamarr

Das ist schon verblüffend, die App erkennt, ob man sich das Mobiltelefon ans linke oder rechte Ohr hält (Laterality Left side oder Right side). Doch wie funktioniert das?

So ziemlich alle Smartphones enthalten spätestens seit Modelljahr 2015 einen kleinen Chip (Mems; Mikro-Elektromechanisches System), in dem winzige nur Mikrometer große Beschleunigungssensoren enthalten sind. Diese bestehen aus einer Feder an der eine träge Masse hängt und einer Auswerteelektronik, Material ist nicht Metall, sondern Silizium. Üblicherweise enthält der nur etwa 3 mm x 3 mm x 1 mm große Chip drei solche Sensoren für die drei Raumkoordinaten x, y und z. Je nachdem, ob man das Mobiltelefon ans linke oder rechte Ohr hält, wirkt sich die Gravitation der Erde unterschiedlich stark auf die drei Beschleunigungssensoren aus und ein Algorithmus kann anhand der Messwerte berechnen, ob momentan links oder rechts telefoniert wird.

Einer der größten Unsicherheitsfaktoren bei der großen Interphone-Hirntumorstudie (und den Hardell-Studien) sind die Antworten auf die Frage, an welches Ohr ein Studienteilnehmer sein Mobiltelefon gehalten hat. Denn dies ist entscheidend, ob die Lage eines Hirntumors im Kopf treffend der Kopfseite zugeordnet werden kann, an der das Telefon einwirkte. Früher mussten sich die Wissenschaftler darauf verlassen, was ihnen die Probanden ihrer Erinnerung zufolge sagten, da Menschen aber leicht irren, ist dieses Verfahren wenig zuverlässig. Die App der Sputnic-Studie löst das Problem. Sie meldet den Wissenschaftlern des Swiss TPH zuverlässig, an welches Ohr ein Studienteilnehmer sein Smartphone hält (auch Wechsel während eines Telefonats werden erkannt). Wahrscheinlich wird auch erkannt, wenn das Gerät nicht an ein Ohr, sondern zum Surfen im Netz in der Hand gehalten wird oder auf einem Tisch liegt.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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