Funk-Wasserzähler in Oberndorf: technische Daten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 04.03.2015, 23:07 (vor 3408 Tagen) @ H. Lamarr

Zudem verschweige die Stadtgemeinde die Nachteile der Funkzähler. Ein großes Problem sei der Elektrosmog, der durch eine Vielzahl an elektronischen Geräten ohnehin bereits eine Gefährdung darstelle. Mit den Wasserfunkzählern „ist man einer noch größeren elektromagnetischen Strahlung ausgesetzt“, so Thür.

Nein, Herr Thür irrt: der Elektrosmog ist bei Funk-Wasserzählern kein großes Problem, auch kein kleines, sondern gar keines.

Weil das ohne Belege jedoch nur leere Worte wären, habe ich bei der Stadtgemeinde angefragt und innerhalb weniger Stunden substanzielles technisches Material zu den Funk-Wasserzählern bekommen, die im österreichischen Oberndorf verbaut werden sollen.

Herr Thür schreibt auf seiner Website: Selbst das Land Salzburg warnt in der Broschüre „Elektrosmog im Alltag“ vor den permanenten Funkwellen des Wasserzählers die alle 16 Sekunden senden, nur damit der Zählerstand einmal im Jahr abgefragt werden kann.

Getretener Quark wird breit, nicht stark. Es ist völlig sinnfrei, alle 16 Sekunden zu senden und damit die Batterie zu leeren, nur um 1-mal im Jahr den Zählerstand abzufragen. Das hätte mMn auch Herrn Thür auffallen müssen.

Tatsächlich ist es in Oberndorf anders: Die Funk-Wasserzähler senden dort alle 14 Sekunden :-P. Jedoch mit nur maximal 20 mW Sendeleistung für die Dauer von 4 Millisekunden im Zeitfenster von 7 Uhr bis 16 Uhr an zwei Tagen pro Woche. Draußen fährt während so einer Sendephase ein Fahrzeug des Wasserversorgers langsam vorbei und sammelt die drahtlos auf 868 MHz übertragenen Zählerstände ein. Wegen des großen Tastverhältnisses (14 Sekunden zu 4 Millisekunden) beträgt der Mittelwert der Sendeleistung vernachlässigbare 5,7 Mikrowatt. Nur so ist auch zu erklären, dass die Batterie der Funk-Wasserzähler in Oberndorf mindestens 6 Jahre durchhalten soll.

Unter diesen Umständen das Wort "Elektrosmog" überhaupt in den Mund zu nehmen ist unverantwortlich und unqualifiziert. Jeder der ein Handy benutzt, und ich bin sicher auch Herr Thür hat eines, setzt sich bedenkenlos vieltausendfach höherer Immissionen aus (um genau zu sein, im GSM900-Modus ist die mittlere Sendeleistung eines Handys bis zu 43860-mal höher als die eines Funk-Wasserzählers, den man sich überdies nicht an den Kopf hält).

Die Funk-Wasserzähler in Oberndorf sind eigentlich gar keine. Denn die dort verbauten Wasserzähler (Modell Modularis der Fa. Wehrle) bleiben wo sie sind. Es wird diesen Wasserzählern lediglich ein Funkaufsatzmodul der Fa. Engelmann Sensor hinzugefügt. Die Batterie ist in diesem Funkmodul fest verbaut, sie kann nicht ausgewechselt werden. Macht nichts, da in Österreich ohnehin alle 5 Jahre Wasserzähler gegen frisch kalibrierte ausgetauscht werden müssen, bei dieser Gelegenheit wird dann das Funkaufsatzmodul gleich mit getauscht.

Wie so ein Wasserzähler inklusive Funkaufsatzmodul (untere Bildhälfte) aussieht, zeigt das folgende Bild von der Website der Fa. Bernhardt. Das vermeintliche Strahlenmonster ist dort erst auf dem zweiten Blick schemenhaft zu erkennen.

[image]

Ist jetzt noch die Frage offen: Wie oft fährt der Wasserversorger in Oberndorf mit einem Servicefahrzeug durch die Straßen, um den Stand der Wasserzähler abzufragen? Diese Frage habe ich zu nachtschlafener Zeit dem Rathaus in Oberndorf gestellt, sollte Antwort eintreffen, behalte ich diese nicht für mich.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Oberfeld, Radiästhesie, Verband-Baubiologie, Verbandsarbeit, Aerztekammer, Smart-Meter, Wasserzähler


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