Angebliche Grenzwertüberschreitung in Deutschland (Elektrosensibilität)

Kuddel, Sonntag, 07.09.2014, 21:38 (vor 3702 Tagen) @ charles

Die Grenzwerte, wie Überall, sind basiert auf RMS Messungen.
Und diese RMS Werte liegen normalerweise viel niedriger als mit ein Breitbandmessgerät mit *Spitzenwerte* gemessen.

Das ist richtig,
Aber Mobilfunk-Imissionsmessungen erfolgen immer bezogen auf hypothetische Anlagenvollauslastung.
Es ist stark zu bezweifeln, dass es sich bei den genannten 10W/m² um einen "echten" Messwert handelt, da alle Messtechniker "peak hold" messen (ausser bei UMTS) und damit prinzipiell bis zu Faktor 8 überbewerten .

Bei der Messung von GSM Imissionen wird üblicherweise "peak-hold" mittels "Schwenkmethode" gemessen, weil damit automatisch die hypothetische RMS-Leistung bei Belegung aller Zeitschlitze erfasst wird (Anlagenvollauslastung), auch wenn nur ein Zeitschlitz aktiv ist.

Ein anderer Grund ist, daß durch die "Schwenkmethode" räumlich lokale Spitzen erfasst werden sollen, was sowieso nur mit "peak hold" möglich ist.

Wendet man das Verfahren aber auf DECT Stationen an, so werden diese automatisch um das 24-fache überbewertet, denn bei DECT-Heimgeräten gibt es keine "Anlagenvollauslastung", da ja in der Regel nur ein Gerät angemeldet ist und die Basis nur über eine Festnetzleitung verfügt, so dass nur einer von 24 Zeitschlitzen belegt werden kann.
Die volle Auslastung von DECT Basisstationen gibt es nur in Telefonanlagen großer Firmen, wo jede DECT Basis mit 12 Telefonanschlüssen versorgt wird. Und selbst da wird immer noch um 50% überbewertet, da 12 Zeitschlitze für die Empfangsrichtung Mobilteile benötigt werden. (DECT=TDD, GSM =FDD).
Mithin führt die "Mobilfunk-Schwenkmethode" mit "peak hold" bei DECT zu einer 24 -fachen Überbewertung, was kaum ein Messtechniker berücksichtigt.

K

Tags:
Gerücht, Volllast


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