"Der Strahlenfahnder": Zitat, geliehenes (Esoterik)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 24.06.2014, 00:55 (vor 3758 Tagen) @ H. Lamarr

Kein Ruhmesblatt für die SZ in der heutigen Ausgabe, als der Politologe und Soziologe in Diensten der SZ, Herr Thorsten Schmitz, nicht die geringsten Zweifel an der Glaubwürdigkeit des "Geobiologen" Dieter Kugler erkennen liess und ihm so eine kostenlose, einseitige Werbung bescherte.

Hätte ich der Süddeutschen nicht zugetraut, sogar den Antonietti hat der Herr Schmitz ausgegraben.

Die entsprechende Passage im SZ-Artikel lautet:

Professor Markus Antonietti, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, telefoniert nie zu lange mit dem Mobiltelefon. "Offensichtlich überleben wir das Telefonieren mit dem Handy, aber was sind die Langzeitfolgen?"

Die Formulierung "Direktor am Max-Planck-Institut ..." lässt sich leicht missverstehen als "Direktor des Max-Planck-Instituts ...". Die Website des Instituts stellt fest: Prof. Antonietti leitet dort die Abteilung "Kolloidchemie".

Irritierend ist das Zitat oben: "Offensichtlich überleben wir ...". Sieht so aus, als ob Prof. Antonietti dies Herrn Schmitz ins Mikro diktiert hat. Hat er aber nicht. Das Zitat entstammt einem "Zeit"-Artikel aus dem Jahr 2006, das Mikrofon hielt damals Max Rauner. Ob Herr Schmitz überhaupt mit Prof. Antonietti gesprochen hat bleibt offen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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