EHS-Kinder in Israel: Warten auf das Urteil (Elektrosensibilität)
Dafna Tachover, in ihrer Rolle als Anwältin, hat jetzt bis zum 4. Dezember 2013 Zeit, mit einem Schriftsatz auf die aktuelle Entwicklung zu reagieren. Wie es dann am Supreme Court weitergeht, ist gegenwärtig noch ungewiss.
Es wurde dann doch etwas später, am 1. Januar 2014 aber reichte Tachover ihren 85 Seiten umfassenden Schriftsatz nebst 80 Anhängen bei Gericht ein. Das war dem vorsitzenden Richter zuviel, er verlangte eine Kürzung auf 20 Seiten. Dagegen legte Tachover erfolglos Einspruch ein so dass sie am 27. Januar schlussendlich die gekürzte Version einreichte (PDF, 20 Seiten, hebräisch).
Die wesentlichen Punkte ihrer Erwiderung kann jeder in englisch auf Dafnas Webauftritt erforschen. Ihre Gegenargumente, die auch die Entgegnung zu Sadetzkis Stellungnahme umfassen (siehe hier), wirken auf mich allerdings eher vage und nicht überzeugend. Es würde mich wundern, schickte das Gericht daraufhin W-LAN an Israels Schulen in die Wüste.
Nächster Schritt in dieser Auseinandersetzung wird voraussichtlich die Entscheidung des Gerichts sein. Wie lange dies noch dauern wird, steht in den Sternen. Die Anwältin ist jedoch guter Dinge, dass die Entscheidung zu ihren Gunsten fallen wird. Dazu mag eine Anekdote beigetragen haben, die ihr Vater erlebte, als er in Israel den Schriftsatz seiner Tochter zum obersten Gericht brachte. Der Leiter der Abteilung Geschäftsstücke, der den Schriftsatz entgegen nahm, soll gesagt haben, man habe infolge der Mitverfolgung der Auseinandersetzung (in seiner Abteilung) Drucker und Kopierer in größerem Abstand aufgestellt, um deren EMF-Einwirkung zu verringern. Aus technischer Sicht eine törichte Handlung, die, sollte sie sich tatsächlich zugetragen haben, zeigt, wie leicht sich subjektive Ängste gegenüber Elektrosmog in sinnfreien Maßnahmen äußern können. Dafna Tachover wertet die Anekdote etwas anders, sie hofft, dass nicht nur Angestellte des Gerichts das Elektrosmog-Problem verinnerlichen, sondern auch die Richter.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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