unzulässiger Vergleich mit ionisierender Strahlung (Allgemein)

Kuddel, Donnerstag, 30.05.2013, 12:19 (vor 4199 Tagen) @ ths
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 30.05.2013, 13:08

Wenn der Mensch ein Organ für elektromagnetische Felder hätte, wäre die Methodik der Provokationsstudien nach dem Schema "Sag-mir-ob-das-Feld-An-oder-AUS-ist?" nicht zu beanstanden.
Da der Mensch aber kein Organ zum Wahrnehmen nichtionisierender Strahlung besitzt, übrigens genauso wenig wie für ionisierende Strahlung, kann da nichts Belastbares bei raus kommen.

Diese Art der Methodik rührt doch gerade daher, daß einzelne "Betroffene" immer wieder steif und fest behaupten, daß sie unter Exposition innerhalb kürzester Zeit Symptome verspüren.
Symptome, für die es eine Vielzahl anderer wissenschaftlich aktzeptierter Erklärungsmodelle gibt,die als Confounder für die Selbst-Beobachtungen "Betroffener" in Frage kommen.

Wie ist es ihrer Meinung nach zu erklären, daß die Mehrzhl der Menschen unter Funkfeldeinwirkung nicht
leidet ?
Oder wollen Sie jetzt sagen, alle leiden (selbst die Bundekanzlerin), sie wissen es nur nicht ?

Da Sie die Wirkung ionisierender Strahlung (karzinogen) zum Vergleich heranziehen:

Diese wirkt nachgewiesenermaßen auf alle Organismen und die Wirkung war bereits vor Mitte letzten Jahrhunderts -innerhalb von 2..3 Jahrzehnten nach Entdeckung - wissenschaftlich untermauert und akzeptiert und es sind plausible Mechanismen beschrieben, welche die Ursache-Wirkungszusammenhang erklären.

Inonisierende Strahlung bricht chemische Verbindungen auf und zerstört Moleküle. Der Einfluß auf chemische Reaktionen läßt sich sogar in der Materialherstellung/Bearbeitung nutzen.
Wirkung auf den menschlichen Organismus: Der Anzahl zerstörter Molekülvebindungen ist dosisabhängig und bei jedem Mesnschen gleich, lediglich die Fähigkeit des Körpers die Zerstörungen zu reparieren ist individuell (z.B. Konstitution, Veranlagung).

Nicht ionierende Funkfelder erzeugen oder brechen keine chemischen Verbindungen und es werden auch keine Moleküle zerstört. Da nichts zersört wird, kommt der Individuell leistungsfähige Reparaturmechanismus beim Menschen nicht zum tragen.
Es müßte also etwas anderes sein, was die Auswirkung "individuell" werden läßt.

Mir wäre auch keine Industrielle Anwendung von Mikrowellen in der chemischen Industrie bekannt, welche auf "athermischen" Wirkungen beruht.
Es gibt die auf Mirkowellen basierenden Analyse-Methoden (Elektronenspin-Resonanz, Kernspin-Resonanz), aber die Methode basiert darauf, dass gleichzeitig ein extrem starkes magetisches Gleichfeld vorhanden sein muß, wie es in der Natur nicht vorkommt. Das Erdmagnetfeld ist zu schwach um Spin-Wechselwirkungen bei Mobilfunkfrequenzen hervorzurufen und die Mobilfunkfelder selbst sind zu schwach, um im thermischen Rauschen eine statistische Auswikrung haben zu können.

Die elektrische Nevenkommunikation erfolgt auf Frequenzen unterhalb einiger Kilohertz und die Nervensignale sind gar nicht so schwach, wie die Mobilfunkkriikter es gerne darstellen. Zur Verarbeitung hochfrequenter Spannungen und Ströme sind Nerven denkbar schlecht geeignet, weil zu hochohmig und zuviel Kapazität (=geringe Grenzfrequenz = mit steigender Freuqenz stark zunehmende Dämpfung des Signals).
Da stellt sich mir die Frage, warum gerade extrem schwache, hochfrequente Felder (Baubiologen-Richtwerte) äußerst individuelle Wirkungen bei vereinzelten Personen hervorrufen sollten, Wirkungen, für die es eine Vielzahl anderer, plasubiblerer Asulöser gibt, wo bei der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung viel stärkere Felder (von Handynutzung bis WLAN/DECT Station auf dem Schreibtisch) keine beeinträchtigenden Symptome empfunden werden.

Funktechnik gibt es schon gut 100 Jahre, ohne daß bisher unterhalb geltender Grenzwerte ein kausaler Zusammenhang zu gefühlten Beschwerden wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte und ohne, daß irgend jemand ein plausibles Wirkmodell für gesundheitliche Effekte hätte.

Jetzt kommen sie mir bitte nicht mit dem Wirkmodell des Plauderers Warnke, der seine Thesen nicht im Dialog mit er Wissenschaftscommunity, sondern ausschließlich in der Populärliteratur im Stil von Erich von Däniken absondert und auch sonst nichts (wissenschaftlich experimentell) dafür tut, seine per Patchwork aus Wissenschaftszitaten zusammengebastelten Thesen mit Fakten zu untermauern.

K


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